Rückblick Juni 2019: Wärmster Juni seit Aufzeichnungsbeginn mit neuem absoluten Temperaturrekord

Der Juni 2019 setzt nicht nur im deutschen Landesmittel, sondern auch in der Region neue Bestmarken hinsichtlich der Temperaturbilanz: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 20,3 °C übertrifft der Monat den bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2003 um genau 1,0 Grad. Am 25. Juni wurde mit einer Tageshöchsttemperatur von 36,2 °C ein neuer Spitzenwert für den Monat Juni registriert – ein halbes Grad über dem bisherigen Rekord von 35,7 °C vom 27.06.1947 (frühere DWD-Station Bocholt). Es wurden 19 Sommertage über 25 °C und 5 heiße Tage über 30 °C registriert. Damit wurde hinsichtlich der Sommertage ein neuer Rekord aufgestellt (alter Rekord: 14 Sommertage im Juni 1970). Der Rekord der heißen Tage liegt bei 8 (Juni 1947).

Außerdem war der Monat außergewöhnlich sonnig und sehr trocken. Die Monatssonnenscheindauer beträgt 295,1 Stunden und liegt damit exakt auf dem Niveau vom Juni 1976 (295,5 h) und nur knapp 3 h unter dem Rekordwert von 1950 (297,8 h). Die Monatsniederschlagssumme liegt bei 26,7 L/m² und damit bei nur gut einem Drittel des langjährigen Miittels (ca. 72 L/m²). Damit ist der Juni der 3. sehr trockene Monat in Folge, wodurch die Dürre wie im letzten Jahr wieder zu einem großen Problem wird. Seit 1. April sind nur 78,5 L/m² gefallen und damit ähnlich wenig wie im Vorjahr (2018: 79,1 L/m²) – gegenüber rund 185 L/m² im langjährigen Mittel. Zum Vergleich: Im sehr nassen Frühsommer 2016 fielen im gleichen 3-Monats-Zeitraum 334,8 L/m².

Erste markante Hitzewelle in Deutschland

HITZETICKER: Tageshöchstwerte in Bocholt
23. Juni: 30,6 °C
24. Juni: 33,7 °C
25. Juni: 36,2 °C – neuer Rekordwert für den Monat Juni (alt: 35,7 °C, 27.06.1947)
26. Juni: 28,9 °C
27. Juni: 25,5 °C
28. Juni: 27,0 °C
29. Juni: 34,4 °C
30. Juni: 29,3 °C

In der kommenden Woche steht die erste Hitzewelle des Sommers 2019 an. Die Großwetterlage stellt sich in den nächsten Tagen um, sodass trockenheiße kontinentale Luft aus Osten herangeführt wird. Nach aktueller Voraussicht wird es ab Sonntag (23. Juni) sonnig und heiß. Die Tageshöchstwerte klettern von Tag zu Tag ein bisschen an und liegen am Sonntag bei 29-30, am Montag (24.) bei 32-33 und am Dienstag (25.) bei 35-36 °C.

Ab Mittwoch (26.) steigen die Werte voraussichtlich nicht weiter an, da aus Nordwesten ein Schwall leicht kühlerer Luft heranströmt und die heißeste Luftmasse nach Osten abgedrängt wird. Die Tageshöchstwerte erreichen am Mittwoch nochmals um 30 °C, am Donnerstag (27.) und Freitag (28.) ist es mit 25-28 °C angenehm sommerlich warm. Am Samstag (29.) wird vermutlich noch einmal die 30-°C-Marke überschritten, ehe zum Monatswechsel hin kühlere Luftmassen heranströmen.

Tornado in Bocholt

Am späten Dienstagabend zwischen 23.00 und 23.05 Uhr MESZ kam es im nordwestlichen Bocholter Stadtbereich Windmühlenplatz, Jerichostraße, Dinxperloer Straße (in Höhe der beiden Tankstellen), Markgrafenstraße Herzogstraße, Heroldstraße und Drostenstraße zu einem Unwetterereignis. Aufgrund des vorhandenen Schadensbildes ist von einem Tornado auszugehen. Der Fall wird in der Tornadoliste Deutschland als F2 geführt. Eine umfangreiche Analyse wurde von der Unwetteragentur von Thomas Sävert erstellt.

Neben einigen entwurzelten Bäumen und abgebrochenen Ästen wurden auch zahlreiche Dächer in Mitleidenschaft gezogen oder teilweise abgedeckt. In einem Fall ist auch von einem angehobenen Auto auszugehen. Nach Berichten des Bocholter Borkener Volksblatts wurden rund 100 Bäume beschädigt.

Quelle: eigene Bilder

Erster Hitzetag zum meteorologischen Sommeranfang

Kurzmeldung: Pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang am 1. Juni hat sich hochsommerliches Wetter eingestellt und erstmals in diesem Jahr wird die 30-°C-Marke zum heißen Tag erreicht. Der Tageshöchstwert vom Samstag, 1. Juni, lag bei 27,6 °C (gemessen um 19.10 Uhr) und vom heutigen Sonntag, 2. Juni, 31,8 °C (gemessen um 18.50 Uhr).

Rückblick Mai 2019: Kühler Mai – gleichzeitig aber auch trocken

Nachdem der Sommer auch 2019 bereits im April ein Gastspiel gegeben hatte – an der Wetterstation Bocholt traten bereits 4 Sommertage (ab 25 °C) mit Spitzenwerten von bis zu 26,4 °C auf (siehe Bericht unten), schlug der Mai eine völlig andere Richtung ein.

Besonders in der ersten Monatshälfte wehte immer wieder kühle Luft von Nordwesten und Norden heran. Hoher Luftdruck brachte dabei an manchen Tagen sonniges Wetter, aber oftmals kühle Nächte mit Tiefstwerten unter 5 °C. Die Tageshöchstwerte blieben vom 1. bis zum 17. Mai unter der 20-°C-Marke, vom 3. bis zum 8. Mai sogar 6 Tage in Folge unter der 15-°C-Marke. Die beiden Tiefpunkte markieren dabei der 4./5. Mai, als nach einem Tageshöchstwert von nur 10,3 °C in den Frühstünden der Monatstiefstwert von 1,6 °C verzeichnet wurde, sowie der 13. Mai, als in der Früh ebenfalls 1,6 °C gemessen wurden. Außerhalb der Städte kam es verbreitet zu Bodenfrösten, vereinzelt zu geringen Luftfrösten. In der zweiten Monatshälfte stiegen die Temperaturen zwar deutlich an, doch sie erreichten nicht wieder das Niveau vom Vormonat. In Bocholt wurde kein Sommertag registriert. Der Monatshöchstwert betrug 24,8 °C am 19. Mai. Die Monatsmitteltemperatur des Mai betrug 12,4 °C und damit 1,67 Grad weniger als im langjährigen Mittel 1981-2010 bzw. 0,9 Grad weniger als im Mittel 1961-1990.

Sonnenuntergang am 15. Mai.

Während Tiefdruckgebiete vor allem im Süden für reichlich Niederschlag sorgten, wurde der Nordwesten Deutschlands und damit auch das Münsterland von Regenfällen verschont. Nennenswerte Niederschläge gab es lediglich am 27./28. Mai, als heftige Schauer mit Regen und Graupel über die Region hinwegzogen und an der Wetterstation an der Kurfürstenstraße 17,0 L/m² brachten. Die große Trockenheit blieb aufgrund der niedrigen Temperaturen und damit einhergehend geringen Verdunstungsraten jedoch noch aus. Die monatliche Niederschlagssumme lag bei 30,8 L/m² – dies entspricht nur 45 % vom Mittel 1981-2010.

Rückblick April 2019: Ostertage frühsommerlich warm und insgesamt trocken

Der Deutsche Wetterdienst meldet, dass mit dem April 2019 in Deutschland der 13. Monat in Folge wärmer als im langjährigen Durchschnitt ausgefallen sei. Das trifft auch auf die Region zu, wobei die Aussage nur korrekt ist, wenn man mit den alten langjährigen Durchschnittswerten von 1961 bis 1990 vergleicht – verwendet man stattdessen die Werte von 1981 bis 2010, fällt auf, dass der November 2018 und der Januar 2019 mit ihren Mittelwerten genau im Durchschnitt lagen.

Im April dominierte in Mitteleuropa meist Hochdruckeinfluss. Überwiegend gelangten dabei mit östlicher oder südlicher Strömung warme kontinentale Luftmassen nach Deutschland, die die Temperatur vom 6. bis zum 9. April auf ein frühlingshaftes, in der zweiten Monatshälfte schon frühsommerliches Niveau steigen ließen. Besonders warm war es zu den (in diesem Jahr späten) Ostertagen. Am 19. April (Karfreitag) wurde mit 25,1 °C der erste Sommertag verzeichnet, an den beiden Osterfeiertagen lagen die Höchstwerte bei warmen 25-26 °C. Der Monatshöchstwert wurde schließlich am 24. April mit 26,4 °C gemessen. Es traten bereits 4 Sommertage (ab 25 °C) auf, während nur 2 Frosttage (11. mit -0,3 °C und 13. Aprtil mit -2,2 °C) registriert wurden. Die Monatsmitteltemperatur lag bei 11,6 °C, das entspricht 1,8 Grad mehr als im langjährigen Mittel 1981-2010 und 2,7 Grad mehr als im Mittel 1961-1990.

Die Kehrseite der Medaille: Aufgrund des stetigen Hochdruckeinflusses machten Niederschlagsgebiete meist einen Bogen um die Region, sodass die Trockenheit wieder zu einem Thema wurde. Ingesamt wurden an der Messstation an der Kurfürstenstraße 21,0 Liter Niederschlag pro Quadratmeter (L/m²) gemessen, das entspricht nur der Hälfte des langjährigen Mittels 1981-2010. Der Großteil dieser Menge fiel durch Regenschauer, teilweise mit Graupel und Gewitter, vom 24. bis zum 27. April. Seit Jahresbeginn kamen rund 225 L/m² zusammen, das ist nur unwesentlich weniger als im Mittel. Als problematisch sei aber die weiter herrschende relative Trockenheit tieferer Bodenschichten angemerkt, die nur durch einen sehr nassen Winter beendet worden wäre. Das Niederschlagsplus im Winter 2018/2019 betrug jedoch nur +15 Prozent – zu wenig für eine nachhaltige Erholung der Wasserstände. Demzufolge bleibt es zu hoffen, dass es in den kommenden Monaten nicht zu einer Wiederkehr der langanhaltenden Hochdrucklagen aus dem Vorjahr kommt.

Sommerliche Ostern 2019

Eiche im Münsterland Mitte April 2019.

Nach einem bislang nur mäßig warmen April erwarten uns sommerliche Ostertage. Bei Hochdruckeinfluss gibt es über die Feiertage viel Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Bereits am gestrigen Donnerstag (18.) wurden warme 22,7 °C gemessen – in den kommenden Tagen sind Höchstwerte von 23 bis 25 °C zu erwarten. Der erste Sommertag 2019 (ab 25,0 °C) könnte erreicht werden. Eine Änderung der hochdruckdominierten Wetterlage ist frühestens für kommenden Mittwoch (24.) in Sicht.

Rückblick März 2019: Oft stürmisch, mild und niederschlagsreich

Die Witterung in Deutschland zeigte im März 2019 einen gänzlich anderen Charakter als im Februar. Die Hochdruckgebiete zogen nach Südosten ab und machten den Weg frei für Tiefdruckgebiete, die nun in rascher Folge vom Atlantik her Richtung Europa zogen. Sie führten vor allem feuchte und meist sehr milde Luft heran; es kam zu häufigen Regenschauern, teilweise mit Graupel und Gewitter. Vom 1. bis zum 18. gab es täglich messbaren Niederschlag; insgesamt 84,7 L/m². Die Starkwindfelder der Tiefdruckgebiet erfassten immer wieder Mitteleuropa und führten hier zu einer außergewöhnlichen Sturmserie: An 10 Tagen gab es Spitzenböen von mindestens Stärke 8 Beaufort (62 km/h), am 10. bis zu 88 km/h.

Zum Ende der zweiten Dekade übernahmen wieder die Hochdruckgebiete das Wettergeschehen. Sie lenkten abwechselnd warme oder etwas kühlere, aber meist trockene Luft in die Region. Am 19. gab es mit -1,2 °C (Monatstiefstwert) leichten Frost, nur drei Tage darauf am 22. wurde der erste warme Tag 2019 und Monatshöchstwert von 20,4 °C gemessen.

In der Bilanz verlief der März 2019 mit einer mittleren Temperatur von 8,2 °C milder (Abweichung +1,8 Grad), mit 89,4 L/m² Niederschlag nasser (+33 %) und mit 93,9 h Sonnenschein etwas sonnenscheinärmer (-18 %) als der „Durchschnittsmärz“ des langjährigen Mittels 1981-2010.

März startet unbeständig und relativ mild – Montag stürmisch

Nach einer länger andauernden Hochdruckwetterlage mit Rekordtemperaturen in den vergangenen Tagen hat sich die Großwetterlage zum Wochenende hin umgestellt. In der nächsten Zeit wird atlantischer Tiefdruckeinfluss wetterbestimmend. Dazu erwarten uns häufige Regenfälle und möglicherweise entwickeln sich auch einige Sturmtiefs. Für die Jahreszeit bleibt es relativ mild, in den kommenden Tagen bleibt es frostfrei.

Für den kommenden Montag (04.03.) besteht die Möglichkeit einer Sturmlage. Vor allem für das norddeutsche Tiefland werden in den aktuellen Modellen Sturm- bis starke Sturmböen berechnet.

Bitte beachten Sie Warnungen des Deutschen Wetterdienst:
Aktuelle Warnsituation
Warnlagebericht Nordrhein-Westfalen

Rückblick Winter 2018/2019: Nasser Dezember, sehr milder Februar

Mit einer mittleren Temperatur von 4,8 °C und einer summierten Niederschlagmenge von 231,1 L/m² war der vergangene Winter 2018/2019 milder (+1,6 Grad) und etwas nasser (+15 %) als der „Durchschnittswinter“ des langjährigen Mittels 1981-2010 (Mittelwerte: 3,2 °C und rund 200 L/m²).

Anfang Dezember 2018 stellte sich die Großwetterlage um: Die vorher über Monate hinweg dominierenden Hochdruckgebiete wanderten nach Osten ab und machten den Weg frei für atlantische Tiefdruckgebiete, die nun mit ihren Ausläufern direkt über Mitteleuropa hinwegzogen. Sie sorgten in der Region für die lang herbeigesehnten größeren Niederschlagsmengen und beendeten damit die große Trockenheit. Meist herrschte dabei eine milde Westströmung. Insgesamt fiel der Dezember bei wenig Sonnenschein und reichlich Niederschlag (116,8 L/m²; entspricht +56 %) mit 5,7 °C um 2,2 Grad zu mild aus.

Auch im Januar dominierten in Mitteleuropa meist Tiefdruckgebiete. Während in Folge der Nordwestlage die Wolken und Niederschlagsfelder gegen die Nordränder der Alpen gedrückt wurde, was dort zu extremen Dauerschneefällen führte, blieben die Niederschlagsmengen in der Region in der ersten Monatshälfte insgesamt in flüssiger Form und quantitativ unter denen des Vormonats. Dazu überwogen milde Temperaturen. In der zweiten Monatshälfte gelangte ganz Deutschland für etwa eine Woche unter Hochdruckeinfluss. Dieser sorgte allgemein für viel Sonnenschein und auch in der Region für einige kalte Nächte. Am 21. Januar wurde in Bocholt ein Tiefstwert von -7,6 °C gemessen. Zum Monatsende kam es mit einem Tiefausläufer auch in der Region zu Schneefällen und Ausbildung einer Schneedecke von 6-7 cm (am 30. und 31. Januar). Insgesamt ergab sich ein durchschnittlich temperierter Januar (2,6 °C; entspricht -0,2 Grad Abweichung) bei dennoch leicht unterdurchschnittlicher Niederschlagsmenge (59,7 L/m², entspricht -15 %).

Der Februar 2019 startete mit Tiefdruckeinfluss und häufigen Niederschlägen, verlief ab dem zweiten Monatsdrittel wieder völlig gegensätzlich. Erneut dominierten Hochdruckgebiete mit geringer Bewölkung, dabei verlief es niederschlagsfrei. Sie sorgten damit für außergewöhnlich viel Sonnenschein, sehr große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht von fast 20 Grad und in den letzten Monatstagen für neue Rekordtemperaturen. Am 25. wurde mit einem Höchstwert von 18,8 °C der alte Rekord (18,3 °C, am 25.02.1964 an der früheren DWD-Station Bocholt) zum ersten Mal gebrochen, in den beiden Folgetagen mit 19,6 °C und 19,8 °C jeweils erneut. Insgesamt lag die Durchschnittstemperatur mit 6,2 °C um 2,2 Grad über dem langjährigen Mittel bei einer noch durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 54,6 L/m² (-3 %).