Auf den Rekordsommer 2018 (Mitteltemperatur 20,3 °C) folgt ein weiterer, sehr warmer Sommer 2019 mit zeitweise extremer Hitze und länger andauernder Trockenheit. Die Mitteltemperatur erreicht einen Wert von genau 20,0 °C – nur 0,3 K weniger als 2018, aber 0,2 K mehr als im Sommer 2003 (19,8 °C) und 2,1 K mehr als im langjährigen Mittel 1981-2010. Damit liegt der Sommer 2019 auf Platz 2 der wärmsten Sommer in der Bocholter Klimareihe.
Alle Monate fielen warm aus, am deutlichsten aber wich der Juni vom langjährigen Mittel ab. Mit einer Durchschnittstemperatur von 20,3 °C (+3,6 K) stellt der Monat auch den mit Abstand wärmsten Juni in der Bocholter Klimareihe dar. Es gab bereits 19 Sommertage und 5 heiße Tage. Die erste Julihälfte verlief dann recht kühl, ehe in der letzten Monatsdekade eine extreme Hitzewelle mit in Deutschland noch nie dagewesenen Temperaturen auftrat. In Bocholt wurden 3 sehr heiße Tage in Folge verzeichnet und am 25. Juli extrem heiße 40,1 °C gemessen; damit wurde erstmals die „magische“ 40 °C-Marke geknackt. Der alte Rekordwert lag bei 38,4 °C (02.07.2015). Der Deutschlandrekord erreichte 41,2 °C (Duisburg-Baerl und Tönisvorst; der widersprüchliche Wert aus Lingen soll hier nicht zitiert werden). Im August blieb es erst noch recht warm mit vielen Sommertagen, ehe zur zweiten Dekade hin die Temperaturen etwas abfielen. Zum Monatsende folgte erneut eine markante Hitzewelle mit 6 heißen Tagen.
Insgesamt gab es im Sommer 2019 46 Sommertage (ab 25 °C), 17 heiße Tage (ab 30 °C) und 4 sehr heiße Tage (ab 35 °C) – alle Werte liegen sehr deutlich über den langjährigen Durchschnittswerten (26-27 Sommertage und 6-7 heiße Tage). Im Vergleich zum Rekordsommer 2018 (55 Sommertage und 15 heiße Tage) gab es damit 2 heiße Tage mehr, aufgrund zeitweise etwas kühlerer Phasen (Anfang Juli, Mitte August) aber nicht ganz so viele Sommertage.
Die Niederschlagssummen waren, wie schon im Vorjahr und im Frühling, erneut unterdurchschnittlich. In den drei Sommermonaten fielen insgesamt nur 144,7 Liter pro Quadratmeter, das entspricht nur zwei Dritteln des langjährigen Mittelwerts (rund 220 L/m²). Besonders trocken war es im Juni und Juli. In beiden Monaten fiel nur ein gutes Drittel der Durchschnittsmenge; während im August durch einige kräftige Regenschauer und Gewitter schließlich noch 89,0 L/m² zusammenkamen, was sogar über dem Durchschnittswert von 75 L/m² liegt. Aufgrund der hohen Temperaturen waren die Böden wie im vorherigen Sommer tiefreichend ausgetrocknet, was sich in örtlichen Baumsterben kennzeichnete.