Am gestrigen Mittwoch (24.02.) wurde an der privaten Wetterstation Bocholt am Barloer Weg ein Tageshöchstwert von 19,6 °C gemessen. Dieser Wert stellt das zweithöchste Tagesmaximum in der Bocholter Klimareihe (seit 1946) dar. Der wärmste Februartag war der 27.02.2019 mit einem Tageshöchstwert von 19,8 °C. Auf Platz 2 folgen der gestrige Tag und der 26.02.2019, als der gleiche Tageshöchstwert wie gestern (19,6 °C) gemessen wurde.
Fast noch beeindruckender als die vorfrühlingshafte Wärme tagsüber sind die milden Nächte: Der Tagestiefstwert am Dienstag (23.02.2021) betrug 11,2 °C, was ebenfalls Platz 2 in der Rangliste der höchsten Tagesminima im Februar bedeutet. Der Rekordhalter in dieser Kategorie ist der 20.02.1990 mit 11,6 °C.
Nachdem am Wochenende zuvor (13./14.02.) noch Tiefstwerte um -10 °C gemessen wurden, ist nun der Vorfrühling in die Region eingekehrt. Am vergangenen Wochenende (20./21.02.) wurden bei (vor allem am Sonntag) strahlendem Sonnenschein Tageshöchstwerte von 16,4 °C am Samstag und 18,4 °C am Sonntag gemessen und damit fast 30 Grad mehr als vor einer Woche. Trotz dieser für Februar sehr hohen Temperaturen wurde kein neuer Rekord aufgestellt: Der Rekord für die 2. Februar-Dekade (11.-20.) liegt bei 17,9 °C und datiert erst vom 16.02.2020 (bis vor einem Jahr 17,0 °C vom 20.02.1990), der Rekord für die 3. Dekade (21.-Ende), gleichzeitig Rekord für den Gesamtmonat, bei 19,8 °C vom 27.02.2019 (zuvor 18,3 °C am 25.02.1964).
In der kommenden Woche (ab 22.) bleibt die sonnige und sehr milde Witterung bis einschließlich Donnerstag (25.) erhalten. Nach Tiefstwerten von 6 bis 10 °C sind Höchstwerte von 17 bis 18, am Mittwoch bis 19 °C zu erwarten. Eine neuer Februar-Rekord erscheint eher unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Am Freitag (26.) deutet sich ein Temperaturrückgang an, dabei sind nachts wieder Fröste möglich. Alles in allem bleibt die Witterung aber von Hochdruck geprägt, Niederschläge bleiben in den nächsten 8-10 Tagen rar.
Am vergangenen Wochenende (13./14.02.) noch tiefer Winter mit 15 cm Schnee und Tiefstwerten um -10 °C, am kommenden Wochenende Vorfrühling bei über +15 °C? Die seit Sonntag eingeflossenen milderen Luftmassen haben die Temperaturen in nur zwei Tagen deutlich ansteigen lassen: Am Sonntagmorgen (14.02.) wurden an der Messstation in der Bocholter Stadt noch -9,2 °C (8.08 Uhr) gemessen, am Dienstagmittag waren es bereits 10,2 °C (13.46 Uhr).
Die milden Temperaturen bleiben uns in dieser Woche erhalten. Die Sonnenanteile nehmen ab Donnerstag (18.) wahrscheinlich wieder zu, da die milden Luftmassen unter Hochdruckeinfluss gelangen. Am Wochenende (20./21.02.) steigen die Temperaturen noch ein Stückchen weiter an, am Sonntag (21.) sind Höchstwerte von 16 °C (17 °C?) möglich. Luftfröste sind vorerst kein Thema mehr, lokale Bodenfröste können aber nicht ausgeschlossen werden.
Die fast ununterbrochenen Schneefälle von Samstagabend (06.02.) bis in die Nacht auf Dienstag (09.02.) haben dem Raum Bocholt mit rund 25 cm die größte Schneehöhe seit Mitte Februar 1969 beschert, als der Bocholter Schneehöhenrekord von 34 cm (17.-19.02.1969, DWD-Station Bocholt-Marienschule) aufgestellt wurde. Die Messung der Schneehöhe gestaltete sich dabei sehr schwierig: Durch den starken Wind in der Nacht auf Sonntag mit Böen um 60 km/h kam es an windabgewandten Stellen zu Schneeverwehungen von 40, teilweise 50 cm, während in den winzugewandten Bereichen teilweise noch die Grasnarbe zu sehen ist.
Die Temperatur, die am Samstagabend (06.02.) unter den Gefrierprunkt absank, stieg erst am Sonntagmittag (14.02.) wieder in den Plusbereich. Damit wurden 7 Eistage in Folge verzeichnet. Unter dem Hochdruckeinfluss wurde an 5 Tagen strenger Frost unter -10 °C gemessen, in den Frühstunden des 12. bis zu -13,7 °C. Dies ist die niedrigste Temperatur seit 9 Jahren (07.02.2012: -13,8 °C).
AktuelleMesswerte der Privaten Wetterstation Bocholt (Stadt) (Standort: Barloer Weg, Nähe Krankenhaus)
An kommenden Sonntag (07.02.) stellt sich eine Luftmassengrenze quer über Deutschland ein, die kalte kontinentale Frostluft aus Nordosten von sehr milder atlantischer Luft im Südwesten abgrenzt. An dieser Grenze kommt es zu stärkeren Niederschlägen, die auf der kalten Seite der Luftmassengrenze als Schnee, auf der warmen Seite im Südwesten als Regen fallen. Aufgrund der einfließenden kalten Luft besteht in einem schmalen Streifen auch die Möglichkeit von gefährlichem Eisregen.
Wo genau diese Luftmassengrenze (LMG) zu liegen kommt, wird von den Modellen noch sehr unterschiedlich berechnet. Zurzeit wird auch eine südlichere Variante, bei der die LMG über Nord-NRW oder gar dem mittleren NRW befände, immer wieder gerechnet. Für das Münsterland würde dies einen Wintereinbruch mit viel Schnee bedeuten, wobei die Intensität der Niederschläge noch sehr unterschiedlich gezeigt wird. Einige Modelle zeigen allerdings Schneehöhen von 10 bis 20 cm, teilweise über 30 cm (für Montagfrüh, 08.02., 7 Uhr). Auch ein Verbleib unserer Region auf der wärmeren Seite mit Regen oder gar Eisregen erscheint derzeit möglich.
Das Jahr 2020 war ein sehr warmes, trockenes und recht sonnenscheinreiches Jahr. Die Temperatur erreichte bezogen auf den Jahresmittelwert einen neuen Rekord: Mit 12,1 °C war das Jahr 2020 um 0,1 K wärmer als 2014 (12,0 °C) und um 1,6 K wärmer als im Mittel 1981-2010 (10,5 °C).
Verantwortlich für den Rekord ist die Tatsache, dass sechs Monate des Jahres zu den jeweils zehn wärmsten Monaten seit Beginn der Klimaaufzeichnungen (1945) gehören. Der August brachte mit 21,4 °C (+3,2 K) einen neuen Monatsrekord (alter Rekord: August 1997 mit 21,3 °C), der Februar war mit 6,9 °C der drittwärmste, der Juni der viertwärmste, der April der sechstwärmste, der November der siebtwärmste und der Januar der achtwärmste der Klimareihe. Lediglich der Juli war mit -1,1 K etwas kälter als im Mittel 1981-2010, der Mai ist mit -0,3 K als noch durchschnittlich zu klassifizieren. Gegenüber dem früheren Referenzzeitraum 1961-1990 brachte kein Monat (!) eine negative Abweichung zu Stande.
Die Niederschlagssumme des Jahres beläuft sich auf 669,2 L/m²; dies entspricht 82 % vom Mittel 1981-2010 (812 L/m²). Damit ist das Jahr das dritte trockene Jahr in Folge (2018 und 2019 wiesen 68 % und 89 % vom Mittel 1981-2010 auf, 2017 lag mit 96 % noch im Durchschnitt).
Acht Monate waren trockener als im Mittel 1981-2010, zwei Monate (September und Oktober) durchschnittlich nass (+/-10 %) und nur zwei Monate (Februar und Dezember) fielen nasser aus. Besonders trocken waren das Frühjahr und der August. Der April war mit 11,8 L/m² der vierttrockenste, der Mai mit 17,3 L/m² der siebttrockenste und der August mit 12,2 L/m² der zweittrockenste seit Beginn der Bocholter Niederschlagsaufzeichnungen (ab 1901). Doch auch die Niederschläge in den Monaten Juni und Juli blieben hinter den Mittelwerten zurück. Im gesamten Sommerhalbjahr herrschte somit große Trockenheit. Zwischen dem 14. März und 22. September fielen nur 169,6 L/m², im Mittel 1981-2020 sind in diesem Zeitraum rund 420 L/m² zu erwarten. Der Februar hingegen brachte mit 138,8 L/m² rund das 2,5-fache der durchschnittlichen Niederschlagsmenge (56 L/m²) und war damit der zeitnasseste in der Bocholter Reihe (nach Februar 1946 mit 196,3 L/m²). Auch der Dezember fiel mit 88,5 L/m² etwas nasser aus.
Folgende Besonderheiten im Witterungsverlauf 2020 sind zu nennen:
Völliges Fehlen winterlicher Kälte: Januar, Februar und Dezember 2020 waren allesamt sehr mild. Winterliche Phasen mit mäßigen Frösten (<-5 °C) und einer Schneedecke traten im Jahr 2020 nicht auf. Der Februar wies nur einen einzigen Frosttag auf, Eistage (Dauerfrosttage) waren im Jahr 2020 Fehlanzeige. Dafür brachte reger Tiefdruckeinfluss im Februar reichlich Niederschläge.
In zehn Tagen von Spätwinter in den Frühsommer: Ende März/Anfang April kam es bei kalten Nordostwinden zu einer spätwinterlich-kalten Periode, bei der der Tiefstwert von -4,0 °C (30.03.) gemessen wird. Nur eine Woche später, am 8. April, wird mit 25,2 °C der erste Sommertag 2020 verzeichnet – dies stellt den frühesten Eintrittstermin eines Sommertages dar (alter Rekord: 10. April 2009).
Warmer Juni, mäßig warmer bis kühler Juli: In der zweiten und dritten Junidekade herrscht vielfach sommerliches Wetter. Es werden 12 Sommertage (ab 25 °C) registriert, zum Monatsende kommt es zu einer kurzen Hitzewelle mit 2 heißen Tagen. Im Juli hingegen liegen die Temperaturen im durchschnittlichen, zeitweise auch leicht unterdurchschnittlichen Bereich.
Lang andauernde Hitzewelle in der ersten Augusthälfte: In der ersten Augusthälfte kommt es zu einer lang andauernden Hitzewelle: Vom 6. bis zum 14. August werden 9 heiße Tage in Folge registriert, davon 4 Tage mit Tageshöchstwerten um oder über 35 °C. Außerdem gab es 5 Tropennächte (nicht unter 20 °C) an der in der Stadt gelegenen Klimastation. Eine so lange Andauer von heißen Tagen gab es selbst in den letzten beiden sehr warmen Sommern nicht, sondern zuletzt vor 14 Jahren: Vom 17. bis zum 27. Juli 2006 wurden 11 heiße Tage in Folge verzeichnet. In einem August gab es bisher maximal 8 heiße Tage in Folge (05.-12.08.2003). Am 8. August erreichte die Temperatur einen Tageshöchstwert von 36,3 °C. Damit wurde der viertwärmste Augusttag in der lokalen Klimareihe (seit 1945) verzeichnet.
Späte Hitzetage Mitte September: Mitte September werden noch einmal sehr warme Luftmassen herangeführt, sodass zur Monatsmitte 2 heiße Tage registriert werden. Am 15.09. werde 33,6 °C gemessen und damit ein neuer Septemberrekord aufgestellt (alter Rekord: 33,0 °C am 14.09.2016).
Warmer Novemberbeginn: Der November startet mit einem letzten warmen Tag: Am 2. wird mit 20,6 °C die zweithöchste in einem November gemessene Temperatur verzeichnet (Rekord: 20,8 °C am 01.11.2014).
Milde, nasse Witterung in der Vorweihnachtszeit: Vor den Weihnachtstagen werden sehr milde Luftmassen herangeführt, vom 16. bis zum 23. steigt werden täglich zweistellige Höchstwerte verzeichnet. Gleichzeitig ziehen einige Regengebiete über die Region hinweg, allein in der letzten Dezemberdekade werden 60,5 L/m² gemessen.
Nach einem sonnigen Vormonat gestaltetesich die Witterung im Dezember 2020 sehr wolkenreich und trüb. Das charakteristische „Schmuddelwetter“ wurde dabei in der ersten Monatshälfte und ab Weihnachten von zeitweise mäßig kalten, vom 16. bis 23. von ungewöhnlich milden Temperaturen begleitet. Am 27. brachte ein Tiefdruckgebiet Sturmböen und ergiebige Niederschläge. Alles in allem verlief der Dezember wärmer, leicht nasser und sonnenscheinärmer als im langjährigen Mittel.
An der privaten Wetterstation Bocholt wurden folgende Monatwerte verzeichnet: Mittlere Temperatur: 5,4 °C (Mittelwert 1981-2010: 3,5 °C) Summe des Niederschlags: 88,5 L/m² (Mittelwert 1981-2010: 75 L/m²) Summe der Sonnenscheindauer: 36,4 h (Mittelwert 1981-2010: 44 h)
In den letzten Tagen hat sich herauskristallisiert, dass zu Weihnachten 2020 kalte Luftmassen nur in abgeschwächter Form die Witterung bestimmen werden. Ein weißes Weihnachtsfest, wie es zuletzt vor genau 10 Jahren der Fall war, ist nicht zu erwarten.
In der kommenden Woche (ab 21.12.) nehmen einige Tiefdruckgebiete Einfluss auf das Wettergeschehen in der Region. Von Montag (21.) bis Heiligabend (24.) ist mit vielen Wolken, häufigen und länger andauernden Regenfällen, milden Temperaturen von 8 bis 13 °C und zeitweise starken Wind zu rechnen. Nach den aktuellen Modellvorhersagen könnten zum ersten Mal in diesem Winterhalbjahr auch größere Niederschlagssummen zu Stande kommen – einige Modellläufe prognostizieren 50-80 L/m² Niederschlag von Montag bis Heiligabend.
Am Heiligabend deutet sich Zwischenhochdruckeinfluss mit kälteren Luftmassen an, sodass an den beiden Weihnachtsfeiertagen (25./26.) Chancen auf Sonnenschein (vermutlich vor allem am 1. Feiertag) und trockene Witterung bestehen. Die Temperaturen liegen dabei zwischen 0 °C am frühen Morgen, gebietsweise ist auch leichter Frost möglich, und 5-6 °C am Nachmittag.
Nach den Weihnachtstagen zeigen die Modelle derzeit wieder eine Zunahme des Tiefdruckeinflusses. Ob wieder milde Luftmassen wetterbestimmend werden oder die Niederschläge mit Zufuhr kälterer Luft in Schnee übergehen – aktuell erscheinen beide Lösungen oder eine Mittellösung (nasskalt) möglich.
Im November 2020 hielt anhaltender Hochdruckeinfluss über Südosteuropa Tiefausläufer weitgehend fern und sorgte für den drittsonnigsten November (nach 1989 und 2011) seit Messbeginn im Jahr 1945. Da tiefer Luftdruck über den britischen Inseln immer wieder milde Luftmassen aus Südwesten nach Deutschland brachte, war der Monat auch deutlich zu warm. Zugleich fiel er viel zu trocken aus.
An der privaten Wetterstation Bocholt wurden folgende Monatwerte verzeichnet: Mittlere Temperatur: 8,5 °C (Mittelwert 1981-2010: 6,5 °C) Summe des Niederschlags: 47,7 L/m² (Mittelwert 1981-2010: 73 L/m²) Summe der Sonnenscheindauer: 96,6 h (Mittelwert 1981-2010: 59 h)
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