Hitzewelle in der erweiterten Mittelfrist in Sicht? Modelle uneinheitlich

Nachdem der Juni 2022 bereits 3 heiße Tage brachte (der Wetterrückblick wird in Kürze nachgereicht), herrscht im Moment in etwa durchschnittliches Temperaturniveau. Es stellt sich nun die Frage, wie es im Laufe des Monats weitergeht und ob bzw. wann wieder heiße Tage zu erwarten sind.

Für die Region Niederlande-Ost, was auch für die Region Westmünsterland repräsentativ ist, stellt sich die Modelllage heute Morgen wie folgt dar: Bis etwa kommenden Montag (11.07.) bleiben die Tageshöchstwerte im Bereich 20-22 °C, je nach Sonnenscheindauer, mit einem kurzen Einbruch am kommenden Sonntag (10.) mit um 19/20 °C. Dazu ist es meist wechselnd bewölkt, überwiegend trocken, nur geringe Schauerwahrscheinlichkeit am Samstag und Sonntag, Montag tendenziell etwas freundlicher.

Ab Dienstag (12.) kehrt das sonnige Wetter mit sommerlichen Temperaturen bis 27/28 °C vermutlich zurück. In der Grafik ist erkennbar, dass bereits ab Mittwoch (13.) die einzelnen Modellläufe zur Vorhersage der Temperatur sehr weit streuen in einem Bereich von knapp über 20 bis über 30 °C, was sich an den Folgetagen fortsetzt, wobei der operationelle Lauf (Hauptlauf) eher im unteren Bereich zu finden ist. Ob also am Mittwoch ein heißer Tag ansteht, ist gegenwärtig noch nicht sicher.

Wie es Richtung übernächstes Wochenende (16./17.), also um den Vorhersagetag 10 herum, weitergeht, ist derzeit Spekulation. Tendenziell sind viele Modellläufe im sommerlichen/hochsommerlichen Bereich angesiedelt, auch einige sehr heiße Läufe mit Werten im Bereich 35-40 °C sind dabei. Dies zeigt, dass das Vordringen sehr heißer mediterraner Luftmassen nach Nordwestdeutschland von der Modellwelt als durchaus möglich angesehen wird, was aber nicht heißen soll, dass es tatsächlich so kommt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickelt. Bis dahin sollten wir zunächst die sommerliche Witterung am kommenden Dienstag genießen.

Modellvorhersage des ECMWF von Fr, 08.07.22, 06 UTC

Aktuell

Zzt. ist keine Aktualisierung der Webseite möglich. Die Messwerte von 2021 und aus dem Jahr 2022 werden zu einem späteren Zeitpunkt online gestellt.

Monatsrückblick September 2021: Wärmer, trockener und sonniger als im Durchschnitt

Der September 2021 geht als warmer, trockener und sonniger Spätsommer- bzw. Frühherbstmonat in die Klimastatistik ein. Die Monatsmitteltemperatur an der privaten Messstation Bocholt (Stadt) betrug 16,3 °C, das entspricht einem Plus von 1,2 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020.

Oft herrschte sonniges, warmes und trockenes Hochdruckwetter vor. Dabei wurden in der ersten Monatsdekade noch 3 Sommertage (25 °C oder mehr) mit einem Monatshöchstwert von 28,0 °C (09.) verzeichnet. Doch auch in der zweiten Monatshälfte blieb es noch recht warm mit häufigen Tageshöchstwerten zwischen 20 und 22 Grad und überwiegend milden Nächten. Kühlere Phasen traten vom 19. bis 21. auf, als mit 6,6 °C (21.) der Monatstiefstwert gemessen wurde, sowie zum Monatsende (ab 28.).

Die Monatsniederschlagssumme liegt bei 51,3 Litern pro Quadratmeter, das entspricht nur drei Viertel vom langjährigen Mittelwert (bzw. einem Minus von 25 %) der Referenzperiode 1991-2020 (68 L/m²). Nur am 6 Tagen kam es zu messbaren Niederschlägen. Mehr als die Hälfte der Monatssumme (27,1 L/m²) fiel infolge von schauerartigen Regenfällen am 15. (siehe Bericht unten). Auch am 29. kam es durch teils gewittrige Regenschauer zu ergiebigen Niederschlägen (11,5 L/m²). Ansonsten blieb es über längere Zeit trocken, wie vom 1. bis 9. und vom 16. bis 26. September.

Regenfälle: 27,1 Liter in 4 Stunden

In den Morgen- und Vormittagsstunden am Mittwoch (15.09.) zogen zeitweise starke Regenfälle über die Region hinweg. Zwischen 7.30 und 11.30 Uhr, also innerhalb von 4 Stunden, fielen 27,1 Liter Niederschlag pro Quadratmeter an der privaten Messstation Bocholt (Stadt) in der Nähe des Neuen Zentrum Stenern. An der Messstation Bocholt-Liedern am Wasserwerk (DWD) wurden 21,8 L/m² gemessen.

Rückblick Sommer 2021: Hochsommer zwar Fehlanzeige, aber insgesamt absolut durchschnittlich

Der Sommer 2021, der meteorologisch betrachtet die Monate Juni, Juli und August umfasst, geht im Raum Bocholt als ein absolut durchschnittlicher Sommer in die Klimastatistik ein. Es war unter dem Strich betrachtet weder zu kalt, noch zu nass oder zu sonnenscheinarm, auch wenn unser Gefühl etwas anders behauptet. Der Grund für diese Fehleinschätzung könnte sein, dass die eigentlichen Hochsommermonate Juli und insbesondere der August nur mäßig warm bzw. kühler und sonnenscheinärmer ausfielen. So war der August der kälteste seit 2010 und Juli und August die sonnenscheinärmsten seit 2011. Der sehr warme und sonnige Juni gleicht diese Bilanz jedoch aus, sodass am Ende fast exakt die langjährigen Durchschnittswerte erreicht wurden.

Die mittlere Temperatur der drei Sommermonate errechnet sich zu 18,8 Grad Celsius (°C), das entspricht 0,4 Grad mehr als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1991-2020 (18,4 °C) bzw. sogar 1,6 Grad mehr als im langjährigen Mittel der kälteren Referenzperiode 1961-1990 (17,2 °C). Es wurden 29 Sommertage (25 °C oder mehr) und 3 heiße Tage (30 °C oder mehr) verzeichnet (Mittel 1991-2020: 30 Sommertage und 8 heiße Tage). Daran kann man erkennen, dass im Sommer 2021 lediglich Hitzewellen seltener vorkamen als im langjährigen Durchschnitt, das Temperaturniveau insgesamt gemittelt aber genau in Durchschnitt lag. Dies zeigt auch das Temperaturdiagramm unten, in dem deutlich wird, dass die Kurve der mittleren Temperatur beständig um den langjährigen Mittelwert schwankte, mit leichten Ausreißern (sehr warme Phase in der ersten Junihälfte, kühlere Phase Ende Juli/Anfang August).

Die Niederschlagssumme der drei Sommermonate beläuft sich auf 242,0 Liter pro Quadratmeter (L/m²), das entspricht 6 Prozent mehr als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1991-2020 (rund 227 L/m²). Der Großteil des Niederschlags kam durch Schauer- und Gewitterereignisse von Mitte Juni bis etwa Mitte Juli zustande. Die erste Junihälfte blieb fast komplett trocken und auch der August war trockener als im langjährigen Durchschnitt. Die regenreichsten Tage waren der 28. Juni (35,9 L/m²), als ein heftiges Gewitter über Bocholt hinwegzog und im Bereich Barlo/Grenze lokal zu Überschwemmungen führte, gefolgt vom 20. Juni (34,2 L/m²) und 4. Juli (24,6 L/m²).

Die Sonnenscheinsumme der drei Sommermonate beläuft sich auf 579,9 Stunden (h), das entspricht 5 Prozent weniger als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1991-2020 (rund 613 h). Nachdem der Juni noch auf ein Sonnenscheinplus von 25 % kam, waren Juli (-18 %) und August (-24 %) die jeweils sonnenscheinärmen seit immerhin 2011.