Trockenheit: Ergiebige Niederschläge nicht in Sicht

Sommerlich warm und trocken – das scheint das Motto des Sommers 2018 zu sein. Seit mehreren Wochen – von kurzen Unterbrechungen abgesehen seit Anfang Mai – bestimmt eine von Hochdruckeinfluss in Mitteleuropa geprägte Großwetterlage mit konstant sommerlich warmen, aber selten heißen Temperaturen das Witterungsgeschehen. Der heutige Sonntag (08. Juli) ist bereits Sommertag Nr. 40 an der privaten Wetterstation Bocholt, und dabei ist noch nicht einmal die Hälfte des Sommers vorüber. Im langjährigen Durchschnitt (Vergleichsperiode 1981-2010) sind in einem Sommer ca. 34 Sommertage zu erwarten.

Die Kehrseite der Medaille: Ergiebige Niederschläge bereits seit Wochen Fehlanzeige. In den letzten 4 Wochen fielen nur 2 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, seit Anfang Mai sind es gerade einmal 36,6 Liter pro Quadratmeter – lediglich ein Fünftes des Durchschnittswerts. Im langjährigen Durchschnitt (Vergleichsperiode 1981-2010) sind von Anfang Mai bis zum 10. Juli rund 165 Liter pro Quadratmeter zu erwarten.

Auch in der kommenden Woche (ab 09. Juli) wird sich am sommerlich warmen und trockenen Grundcharakter der Wetterlage wenig ändern. Nach einem recht sonnigen, aber kühleren Montag (09.) wird es am Dienstag (10.) meist stark bewölkt sein. Einzelne Regenschauer sind möglich, aber größere Mengen werden nicht zusammenkommen – einzelne Landstriche bleiben, wie bei Schauerniederschlägen üblich, komplett trocken. Ab Mittwoch (11.) zeigt die Tendenz wieder nach oben – viel Sonnenschein und um die 25 °C. Bis zum Freitag (13.) steigen die Temperaturen noch etwas an auf Werte um die 30-°C-Marke, bevor am kommenden Wochenende (14./15.) wieder Schauer und Gewitter möglich sind.

Rückblick Mai 2018: Wärmster Mai seit Aufzeichnungsbeginn

Monatsmitteltemperatur: 17,9 Grad Celsius, entspricht 3,8 Grad mehr als im langjährigen Mittel 1981-2010 und 1,2 Grad mehr als 2008 (alter Rekordhalter)

Mittlere Temperatur der 3. Dekade (21.-31.) bei 21,6 Grad – selbst für Ende Juli/Anfang August wäre dieser Wert äußerst beachtenswert

18 Sommertage ab 25 Grad und 2 heiße Tag ab 30 Grad – im Mittel 1981-2010 gibt es lediglich 3 bis 4 Sommertage

Monatstemperaturmaxium: 32,3 Grad am 29. (kein Rekord)

Niederschlagssumme: 21,6 Liter pro Quadratmeter (32 %)

Rückblick April 2018: Kein neuer Monatsrekord

Der April 2018 war im deutschlandweiten Mittel mit einer Monatsmitteltemperatur von 12,4 °C der wärmste April seit Beginn der Aufzeichungen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt. Dies trifft für weite Teile Deutschlands und Nordrhein-Westfalens zu – jedoch nicht für den äußersten Westen des Landes. Hier wurden die Rekordwerte aus dem Jahr 2007 meist nicht erreicht.

An der privaten Wetterstation in Bocholt lag die Monatsmitteltemperatur bei 13,5 °C und damit um 3,7 K über dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1981-2010. Damit liegt der April 2018 „nur“ auf Platz 4, denn auf den Rekordhalter 2007 (13,8 °C) folgen noch 2009 und 2011 (beide 13,7 °C).

Dennoch war der Monat außergewöhnlich, wie ein Blick auf den Temperaturverlauf zeigt. Nach dem kalten März  herrschten ab Anfang April überwiegend frühlingshafte, ab der zweiten Monatshälfte sogar sommerliche Temperaturen. Am 18. April wurde der erste Sommertag verzeichnet, einen Tag darauf ein Rekordwert von 29,7 °C – so warm war es in einer zweiten Aprildekade noch nicht (bisher: 29,4 °C am 15.04.2007). Erst in der letzten Aprilwoche kam es zu einem deutlichen Temperaturrückgang auf durchschnittliche Werte. Insgesamt brachte der Monat bereits 4 Sommertag (ab 25 °C).

18. April: 1. Sommertag 2018

Tageshöchsttemperatur 18.04.2018: 26,3 °C

Das sonnige Wetter wird noch bis einschließlich Sonntag anhalten. Zu erwartende Temperaturen in den kommenden Tagen:
Donnerstag (19.): ca. 28-29 °C (!)
Freitag (20.): ca. 26 °C
Samstag (21.): ca. 23 °C
Sonntag (22.): ca. 25 °C
Für die kommende Woche deutet sich ein markanter Luftmassenwechsel mit einem Temperatursturz an. Die Tageswerte werden vermutlich um 15 °C liegen. Größere Niederschlagsereignisse werden in den Modellen allerdings nicht angedeutet.

Frühsommerliche Temperaturen erwartet

Nachdem die Temperaturen Anfang April vom spätwinterlichen in den frühlingshaften Bereich gestiegen sind, werden für die kommende Woche (ab 16.04.) der nächste Temperatursprung und die ersten meteorologischen Sommertage (ab 25 °C) erwartet. Ab Dienstag (17.) setzt sich stabiles Hochdruckwetter durch, das nach aktuellen Modellen bis zum Wochenende anhalten wird. Die zu erwartenden Tageshöchsttemperaturen: Dienstag 21 °C, Mittwoch 24-25 °C, Donnerstag 26-27 °C, Freitag 26 °C

Rückblick Winter 2017/2018: Lange sehr mild – Kälte im Februar

Der meteorologische Winter 2017/2018 ist, auch wenn die Temperaturen erst am heutigen Sonntag wieder in mildere Bereiche vordringen, bereits seit dem 1. März Geschichte. Damit ist es an der Zeit, eine kurze Bilanz dieser diesmal recht außergewöhnlich verlaufenden Jahreszeit zu ziehen.

Beim Blick in die Temperaturstatistik lässt sich der Winter grob in drei Phasen einteilen: Die erste und zweite Dezember-Dekade bringen etwa durchschnittliche Temperaturen mit einzelnen leichten Nachtfrösten, aber meist recht milden Tagestemperaturen. Vor Weihnachten wird eine milde bis sehr milde Witterungsepoche eingeläutet, bei der es nachts frostfrei bleibt und tagsüber Temperaturen im hohen einstelligen, teilweise auch im zweistelligen Bereich herrschen. Die milde Westströmung bleibt wetterbestimmend bis zum Monatswechsel Januar/Februar. Anfang Februar baut sich die Großwetterlage um und Deutschland gelangt unter kontinentale Luftmassen. Es kommt zu leichten bis mäßigen Nachtfrösten, während tagsüber weiterhin Plusgrade herrschen. In den letzten Februartagen kommt es mit einem Schwall sibirischer Kaltluft zu einer markanten Kältewelle mit mäßigem Dauerfrost.

Die mittlere Temperatur der drei Wintermonate liegt bei 3,4 Grad Celsius (°C), das sind – obwohl es so lange mild war – nur 0,3 Kelvin (K) mehr als langjährigen Mittel 1981-2010. Nachdem es im Dezember 7 Frosttage gibt, bleibt der gesamte Januar – im Mittel eigentlich der kälteste Monat – komplett frostfrei. Der Februar bringt schließlich noch 23 Frosttage und fällt im Mittel um 5 Grad kälter aus als der Vormonat. Die höchsten Temperaturen von 14,1 °C und 14,0 °C werden am 31.12.2017 und 24.01.2018 gemessen, die niedrigste Temperatur von -8,3 °C am 27.02.2018. Außerdem beachtlich: In der Nacht vom 28. auf den 29. Januar fällt die Temperatur nicht unter 10,1 °C ab, am 28. Februar steigt das Thermometer bei eisigem Ostwind nicht über -3,4 °C an.

Auch bei den Niederschlägen und beim Sonnenschein zeigt sich eine markante Aufteilung des Winters in zwei nasse, trübe Monate und einen trockenen, sehr sonnigen Februar. Besonders niederschlagsreich ist es in der ersten Dezemberhälfte, um den Jahreswechsel herum und in der zweiten Januarhälfte. Sowohl Dezember als auch Januar weisen mit über 100 Litern pro Quadratmeter (L/m²) erhebliche Niederschlagsüberschüsse auf. Im Februar hingegen fallen nur rund 20 L/m². Unterm Strich kommt der Winter auf 258,8 L/m², das ist gut ein Viertel mehr als im langjährigen Mittel 1981-2010 (201 L/m²).

Der überwiegende Teil der Niederschläge fällt im Dezember als Regen, doch vor allem in der ersten Monatshälfte kommt es auch zu Schneefällen. Am 2. Adventswochenende (9./10. Dezember) ist es winterlich; in der Nacht vom 8. auf den 9. und am Nachmittag des 10. Dezember schneit es zeitweise stark. Chaotische Straßenverhältnisse waren die Folge; in Bocholt lag zwischenzeitlich eine Schneedecke von 11 cm Höhe. Leichtes Tauwetter sorgte jedoch dafür, dass die weiße Pracht sich schnell in den hierzulande üblichen Matsch verwandelte.