Sommerwetter im März: Doppel-Rekord am 31. März

Am heutigen Mittwoch (31.03.) wurde mit einem Tagesmaximum von 25,6 Grad ein neuer Doppel-Rekord aufgestellt: Zum einen geht der Tag als wärmster Märztag seit Beginn der Aufzeichnungen in die Klimastatistik ein, zum anderen als frühester Eintrittstermin eines Sommertags (ab 25,0 Grad). Die vorigen Rekorde waren 24,1 Grad (29.03.1968 und 31.03.2017) sowie der 8. April (erst 2020 mit 25,2 Grad).

März verabschiedet sich mit warmen Tagen

Messwerte Di, 30.03.2021: Tmin 4,8 Grad / Tmax 22,9 Grad
Messwerte Mo, 29.03.2021: Tmin 8,6 Grad / Tmax 21,2 Grad

Der März 2021, der sich temperaturmässig bislang eher durchschnittlich gestaltete, bringt zum Monatsende die ersten warmen Frühlingstage. Am heutigen Montag (29.03.) wurde an der privaten Wetterstation Bocholt (Stadt) ein Tagesmaximum von 21,2 Grad gemessen und damit erstmals seit dem 21. Oktober wieder die 20-Grad-Marke zum klimatologischen „warmen Tag“ überschritten.

Auch in den nächsten Tagen bleibt uns das warme Frühlingswetter erhalten. Bis Mittwoch (31.03.) steigen die Temperaturen sogar noch ein wenig an, sodass 22-23, vielleicht auch 24 Grad möglich sind. Es ist nicht ausgeschlossen, dass am Mittwoch der Bocholter Märzrekord von 24,1 Grad, aufgestellt am 29.03.1968 und 31.03.2017, übertroffen wird. Spätestens am Freitag (02.04.) werden jedoch deutlich kühlere Luftmassen heranfliessen. Am kommenden Wochenende (03./04.04.) sind Nachtfröste wieder wahrscheinlich.

Jahreszeitenrückblick Winter 2020/2021: Winter der Extreme – insgesamt aber mild und recht nass

Auch wenn es bezüglich des Temperaturniveaus aktuell wieder winterlich ist – der Winter 2020/2021 ist klimatologisch gesehen bereits am 28. Februar zu Ende gegangen. Daher ist es Zeit, einmal auf die Daten und Fakten zurückzublicken.

Trotz der sehr kalten Woche in der ersten Februarhälfte fällt der Winter insgesamt zu mild aus: Mit einer mittleren Temperatur von 4,1 °C war der Winter um 0,5 K wärmer als im langjährigen Mittel des neuen Referenzzeitraumes 1991-2020 (3,6 °C) und um 1,5 K wärmer als im Mittel 1961-1990. Bezogen auf das Mittel 1961-1990 war der Winter der 10. zu warme Winter in Folge; der Winter 2010/2011 blieb mit 1,8 °C letztmals unter dem Mittel. Der Grund für die positive Temperaturabweichung ist, dass die milden Phasen insgesamt überwogen und die sehr kalte Woche in der ersten Februarhälfte durch die ungewöhnlich milde zweite Februarhälfte mehr als ausgeglichen wurde. So gab es nur 25 Frosttage (Mittel 1991-2020: rund 50 Frosttage) und 7 Eistage (Mittel 1991-2020: ca. 7-8 Eistage).

Die Niederschlagssumme der drei Wintermonate beläuft sich auf insgesamt 264,2 mm (= L/m²), das entspricht etwas mehr als im Mittel 1991-2020 (ca. 216 mm). Alle drei Wintermonate lagen leicht über den Mittelwerten, am deutlichsten der Januar. Dennoch ist der Überschuss nicht so groß, dass das Defizit von Frühling, Sommer und Herbst 2020 von rund 200 mm (!!!) annähernd ausgeglichen wurde, sodass die Bodenwasservorräte immer noch nicht komplett ausgefüllt wurden. Bemerkenswert ist, dass der Winter insgesamt 13 Tage mit einer Schneedecke aufwies und damit der Schneedeckentag-reichste Winter seit 8 Jahren war. Mit einer maximalen Schneehöhe von 25 cm am 08.02. wurde lokal gar die größte Schneedecke seit 1969 verzeichnet.

Monatsrückblick Februar 2021: Extreme wie selten: Auf klirrende Kälte folgt Vorfrühling

Der Februar 2021 brachte extreme Witterungsverhältnisse wie ein Monat selten zuvor in unserer Region: Nach einem milden Monatsbeginn kam es ab dem 6./7. zu einem massiven Kälteeinbruch, der mit den größten Schneehöhen seit Februar 1969 und den niedrigsten Temperaturen seit Februar 2012 einherging. Bereits zur Monatsmitte folgte ein markanter Temperaturanstieg auf ein vorfrühlingshaftes Niveau. In der Gesamtbilanz war der Februar 2021 etwas milder, etwas nasser und deutlich sonnenscheinreicher als im langjährigen Mittel.

Dass es auch in Zeiten des Klimawandels noch richtiges Bilderbuch-Winterwetter mit allem, was dazu gehört, geben kann, beweist der Februar 2021. Nach einem milden Monatsbeginn mit Tageshöchstwerten von knapp 10 °C kam es über der nördlichen Mitte Deutschlands ab dem 6./7. zum Aufbau einer Luftmassengrenze, bei der unserer Region auf der kalten Seite blieb. Bei starkem Nordostwind kam es ab den Abendstunden des 6. zu mäßigen bis starken Schneefällen, die mit nur kurzen Unterbrechungen rund 48 h (bis in die Abendstundes des 8.) andauerten und eine in der Spitze im Mittel etwa 25 cm hohe Schneedecke mit größeren Verwehungen von 40 bis 50 cm lieferten. Das ist etwas mehr Schnee als im Dezember 2010, als 20 cm (24.12.2010) gemessen wurden, und deutlich mehr als beim Münsterländer Schneechaos im November 2005, als im Raum Bocholt 15 cm Schnee lagen.

Durch die nachfolgend eingeflossene kontinentale Luftmasse herrschte vom 9. bis 14. sonniges, kaltes Winterwetter. Es gab 7 Eistage (Dauerfrosttage), 5 Tage mit strengem Frist (<= -10 °C) mit einem absoluten Tiefstwert von -13,7 °C am 12. Februar. Dieser Wert stellt die niedrigste Temperatur seit 9 Jahren (07.02.2012: -13,8 °C) dar.

Die zweite Monatshälfte gestaltete sich dann völlig gegensätzlich. Die Anströmungsrichtung stellte sich ab dem 15./16. von Nordost auf Südwest um und sehr milde Luftmassen aus dem Mittelmeerraum gelangten nach Deutschland. Vom 20. bis 25. wurden 6 Tage in Folge Tageshöchstwert von mindestens 16 °C gemessen mit einem absoluten Höchstwert von 19,6 °C am 24. Februar. Damit wurde der erst vor zwei Jahren aufgestellte Rekord von 19,8 °C (27.02.2019) nur knapp verfehlt. Auch die Nachttemperaturen waren beeindruckend: Am 23. lag der Tiefstwert bei extrem milden 11,2 °C – solche Werte wurden im Februar bisher nur einmal zuvor gemessen (20.02.1990: 11,6 °C).

Somit fällt der Februar trotz der markanten Kälteperiode, die durch den extrem milden Witterungsabschnitt ausgeglichen wurde, mit einem Monatsmittel von 4,1 °C auch im Vergleich zur milden neuen Referenzperiode 1991-2020 (3,8 °C) leicht wärmer aus. Die Niederschlagssumme liegt mit 77,5 mm um 26 % und die Sonnenscheinsumme mit rund 109 h um 44 % über den Mittelwerten der Referenzperiode 1991-2020.

Zweimal Platz 2: Zweitwärmster Februartag und zweitmildeste Februarnacht seit Aufzeichungsbeginn

Am gestrigen Mittwoch (24.02.) wurde an der privaten Wetterstation Bocholt am Barloer Weg ein Tageshöchstwert von 19,6 °C gemessen. Dieser Wert stellt das zweithöchste Tagesmaximum in der Bocholter Klimareihe (seit 1946) dar. Der wärmste Februartag war der 27.02.2019 mit einem Tageshöchstwert von 19,8 °C. Auf Platz 2 folgen der gestrige Tag und der 26.02.2019, als der gleiche Tageshöchstwert wie gestern (19,6 °C) gemessen wurde.

Fast noch beeindruckender als die vorfrühlingshafte Wärme tagsüber sind die milden Nächte: Der Tagestiefstwert am Dienstag (23.02.2021) betrug 11,2 °C, was ebenfalls Platz 2 in der Rangliste der höchsten Tagesminima im Februar bedeutet. Der Rekordhalter in dieser Kategorie ist der 20.02.1990 mit 11,6 °C.

Vorfrühlingshaftes Wochenende

Nachdem am Wochenende zuvor (13./14.02.) noch Tiefstwerte um -10 °C gemessen wurden, ist nun der Vorfrühling in die Region eingekehrt. Am vergangenen Wochenende (20./21.02.) wurden bei (vor allem am Sonntag) strahlendem Sonnenschein Tageshöchstwerte von 16,4 °C am Samstag und 18,4 °C am Sonntag gemessen und damit fast 30 Grad mehr als vor einer Woche. Trotz dieser für Februar sehr hohen Temperaturen wurde kein neuer Rekord aufgestellt: Der Rekord für die 2. Februar-Dekade (11.-20.) liegt bei 17,9 °C und datiert erst vom 16.02.2020 (bis vor einem Jahr 17,0 °C vom 20.02.1990), der Rekord für die 3. Dekade (21.-Ende), gleichzeitig Rekord für den Gesamtmonat, bei 19,8 °C vom 27.02.2019 (zuvor 18,3 °C am 25.02.1964).

In der kommenden Woche (ab 22.) bleibt die sonnige und sehr milde Witterung bis einschließlich Donnerstag (25.) erhalten. Nach Tiefstwerten von 6 bis 10 °C sind Höchstwerte von 17 bis 18, am Mittwoch bis 19 °C zu erwarten. Eine neuer Februar-Rekord erscheint eher unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Am Freitag (26.) deutet sich ein Temperaturrückgang an, dabei sind nachts wieder Fröste möglich. Alles in allem bleibt die Witterung aber von Hochdruck geprägt, Niederschläge bleiben in den nächsten 8-10 Tagen rar.

Markanter Temperaturanstieg um fast 20 Grad in 56 Stunden – Vorfrühling am Wochenende

Am vergangenen Wochenende (13./14.02.) noch tiefer Winter mit 15 cm Schnee und Tiefstwerten um -10 °C, am kommenden Wochenende Vorfrühling bei über +15 °C? Die seit Sonntag eingeflossenen milderen Luftmassen haben die Temperaturen in nur zwei Tagen deutlich ansteigen lassen: Am Sonntagmorgen (14.02.) wurden an der Messstation in der Bocholter Stadt noch -9,2 °C (8.08 Uhr) gemessen, am Dienstagmittag waren es bereits 10,2 °C (13.46 Uhr).

Die milden Temperaturen bleiben uns in dieser Woche erhalten. Die Sonnenanteile nehmen ab Donnerstag (18.) wahrscheinlich wieder zu, da die milden Luftmassen unter Hochdruckeinfluss gelangen. Am Wochenende (20./21.02.) steigen die Temperaturen noch ein Stückchen weiter an, am Sonntag (21.) sind Höchstwerte von 16 °C (17 °C?) möglich. Luftfröste sind vorerst kein Thema mehr, lokale Bodenfröste können aber nicht ausgeschlossen werden.

Größte Schneehöhe seit Februar 1969 und niedrigste Temperaturen seit Februar 2012

Die fast ununterbrochenen Schneefälle von Samstagabend (06.02.) bis in die Nacht auf Dienstag (09.02.) haben dem Raum Bocholt mit rund 25 cm die größte Schneehöhe seit Mitte Februar 1969 beschert, als der Bocholter Schneehöhenrekord von 34 cm (17.-19.02.1969, DWD-Station Bocholt-Marienschule) aufgestellt wurde. Die Messung der Schneehöhe gestaltete sich dabei sehr schwierig: Durch den starken Wind in der Nacht auf Sonntag mit Böen um 60 km/h kam es an windabgewandten Stellen zu Schneeverwehungen von 40, teilweise 50 cm, während in den winzugewandten Bereichen teilweise noch die Grasnarbe zu sehen ist.

Die Temperatur, die am Samstagabend (06.02.) unter den Gefrierprunkt absank, stieg erst am Sonntagmittag (14.02.) wieder in den Plusbereich. Damit wurden 7 Eistage in Folge verzeichnet. Unter dem Hochdruckeinfluss wurde an 5 Tagen strenger Frost unter -10 °C gemessen, in den Frühstunden des 12. bis zu -13,7 °C. Dies ist die niedrigste Temperatur seit 9 Jahren (07.02.2012: -13,8 °C).

Aktuelle Messwerte der Privaten Wetterstation Bocholt (Stadt)
(Standort: Barloer Weg, Nähe Krankenhaus)

TagTerminNiederschlagshöheGesamtschneehöhe
(Mittelwert)
Sonntag, 07.02.20217 Uhr23,3 L/m² (12 h-Summe)
23,9 L/m² (24 h-Summe)
16 cm
Sonntag, 07.02.202113 Uhr3,9 L/m² (6 h-Summe)18 cm
Sonntag, 07.02.202119 Uhr2,6 L/m² (6 h-Summe)20 cm
Montag, 08.02.20217 Uhr1,0 L/m² (12 h-Summe)
7,5 L/m² (24 h-Summe)
21 cm
Montag, 08.02.202113 Uhr3,3 L/m² (6 h-Summe)23 cm
Montag, 08.02.202119 Uhr2,1 L/m² (6 h-Summe)25 cm
Dienstag, 09.02.20217 Uhr0,2 L/m² (12 h-Summe)
5,6 L/m² (24 h-Summe)
24 cm

Winterwetter ab Sonntag (07.02.) in Sicht – Schneefälle oder (Eis-)Regen?

An kommenden Sonntag (07.02.) stellt sich eine Luftmassengrenze quer über Deutschland ein, die kalte kontinentale Frostluft aus Nordosten von sehr milder atlantischer Luft im Südwesten abgrenzt. An dieser Grenze kommt es zu stärkeren Niederschlägen, die auf der kalten Seite der Luftmassengrenze als Schnee, auf der warmen Seite im Südwesten als Regen fallen. Aufgrund der einfließenden kalten Luft besteht in einem schmalen Streifen auch die Möglichkeit von gefährlichem Eisregen.

Wo genau diese Luftmassengrenze (LMG) zu liegen kommt, wird von den Modellen noch sehr unterschiedlich berechnet. Zurzeit wird auch eine südlichere Variante, bei der die LMG über Nord-NRW oder gar dem mittleren NRW befände, immer wieder gerechnet. Für das Münsterland würde dies einen Wintereinbruch mit viel Schnee bedeuten, wobei die Intensität der Niederschläge noch sehr unterschiedlich gezeigt wird. Einige Modelle zeigen allerdings Schneehöhen von 10 bis 20 cm, teilweise über 30 cm (für Montagfrüh, 08.02., 7 Uhr). Auch ein Verbleib unserer Region auf der wärmeren Seite mit Regen oder gar Eisregen erscheint derzeit möglich.