Adventszeit beginnt kalt und trüb

Kalte Luftmassen aus Osten sind seit gestern in unsere Region geströmt und haben zu einem markanten Temperaturabfall geführt: Am heutigen Samstag (29.) stieg das Thermometer bei trübem Himmel nur noch auf 4,6 °C an.

Die kalte, trübe Wetterlage mit Hochnebel wird uns wahrscheinlich noch einige Tage begleiten. In den kommenden Tagen sind kaum mehr als 3 bis 4 °C drin, nachts liegen die Werte um 0 °C. Ob sich in der kommenden Woche (ab 01.12.) die Sonne wieder besser durchsetzen kann, ist derzeit kaum sicher abschätzbar, da eine Hochnebelbildung von der exakten Anströmungsrichtung der Luftmassen abhängt. Richtiges Winterwetter mit bedeutenden Nachtfrösten oder Schnee ist vorerst jedoch nicht zu erwarten.

Umgestaltung der Internetseite

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Wie Ihnen sicherlich schon aufgefallen ist, wurde die Seite in den vergangenen Tagen neu aufgesetzt. Die neue Webseite basiert auf einer modernen Blogstruktur, was nicht nur die Administration wesentlich vereinfacht, sondern auch eine Kommentierung der Beiträge ermöglicht. Die neuen Seiten sind außerdem einfacher mit mobilen Endgeräten abrufbar. Allerdings sind noch nicht alle Inhalte eingefügt, was sich aber in den kommenden Tagen ändern wird.

Erster Bodenfrost – Winter in Sicht?

Am heutigen Dienstag (25.11.) wurde der erste Bodenfrost der Saison – im ländlichen Umland gleichzeitig auch der erste Luftfrost – verzeichnet. An der Wetterstation Bocholt, die sich in Stadtlage befindet, sank die Temperatur in 5 cm Höhe auf -1,0 °C, während es in 2 m mit +0,3 °C noch gerade frostfrei blieb. In den kommenden Nächten wird es aufgrund von Bewölkung zwar wieder etwas milder, doch zum Monatswechsel deutet sich nach aktuellen Prognosen eine erste kältere, möglicherweise winterliche Witterungsphase an. Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.

Wann kommt der Winter?

Nach dem Rekordwert vom 1. November sind die Temperaturen zwar in den letzten Tagen auf ein etwa durchschnittliches Niveau für Anfang November zurückgegangen, doch Boden- oder gar Luftfröste blieben bisher aus. Ein Anlass, um in die Bocholter Klimastatistik über den Frostbeginn zu schauen.

201411-Erster_LuftfrostIm langjährigen Mittel 1981-2010 kommt es etwa um den 3. November herum zum ersten Luftfrost des Winterhalbjahres. Der Eintrittstermin schwankt jedoch sehr stark, wie nebenstehende Tabelle mit den Daten der letzten zehn Jahre zeigt. Während es 2009 bereits am 14. Oktober – einem der frühesten Termine überhaupt – bereits zu Luftfrost kam und einen Tag darauf mit -1,9 °C der Rekordwert für die zweite Oktober-Dekade aufgestellt wurde, dauerte es im vergangenen Jahr bis zum 20. November.

In der gesamten Klimareihe Bocholt (seit 1945) ist der früheste Eintrittstermin der 19. September 1977 gewesen mit -0,2 °C. Angesichts des geringen Frosts ist davon auszugehen, dass es in der geschützten Stadtlage, die oft 0,5 bis 1,0 K milder ist, noch frostfrei blieb. Für Bocholt (Stadt) wäre der 12. Oktober 1952 dann der früheste Termin (Original-Messwert Bocholt-Liedern: -2,2 °C). Der späteste Eintrittstermin ist der 22. Dezember (!) 1970. Auch im Jahr 2000 dauerte es sehr lange mit dem ersten Frost (19. Dezember).

Wie man sieht, sind trotz der derzeit milden Witterung noch lange keine Rekorde in Gefahr. In der kommenden Woche (ab 10.) bleibt es mild mit Höchstwerten zwischen 12 und 15 °C und Tiefstwerten nur wenig unter der 10-°C-Marke. Bis zum Ende der zweiten Monatsdekade (20.) sieht es nicht nach einem Wintereinbruch aus. Was danach kommt, ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch völlig offen.

Wärmster Novembertag seit Beginn der Aufzeichungen

201411-04Der heutige 1. November geht mit Abstand als wärmster Novembertag seit Beginn der Aufzeichungen (1946) in die Bocholter Klimareihe ein: Das Quecksilber kletterte bei strahlendem Sonnenschein auf einen Tageshöchstwert von 20,8 °C und verwies damit das bisherige Rekord-Trio 07.11.1955, 03.11.2005 und 04.11.2011 (19,7 °C) auf Platz 2. Auf Platz 3 folgt der 04.11.1994 (19,3 °C).

Rückblick Oktober 2014: Sehr warmer, aber kein goldener Oktober

201410-02Der Oktober 2014 war laut Deutschen Wetterdienst der drittwärmste Oktober in Deutschland seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Das gilt auch für Bocholt. Der Monat begann mit Hochdruckeinfluss und Altweibersommer. Anschließend folgte eine warme südwestliche bis südliche Strömung mit Niederschlägen, die beinahe in Rekordtemperaturen am 19. mündete. Zu Beginn der letzten Monatsdekade zog der ehemalige Hurrikan „Gonzalo“ über Mitteleuropa hinweg, begleitet von stürmischen Böen und einem empfindlichen Temperaturrückgang. Zum Monatsende dominierte erneut ruhiges und mildes Hochdruckwetter, teils mit Hochnebel, teils mit Sonne.

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Kirmeswetter 2014: Kirmeswochenende recht sonnig und warm

Die wahrscheinliche Wetterentwicklung für das lange Kirmeswochenende (17. bis 20. Oktober) hat sich in den vergangenen Tagen gefestigt, sodass jetzt eine erste Prognose möglich ist. Zuerst erwartet uns in den nächsten beiden Tagen noch unbeständiges Wetter. Am morgigen Donnerstag (16.) ist es stark bewölkt bis bedeckt mit Regenschauern, aber weiterhin recht milden Tageshöchsttemperaturen um 16-17 °C. Auch am Freitag (17.) sind, vor allem in der ersten Tageshälfte, noch einzelne Regenfälle zu erwarten. Im Laufe des Tages wird es von Westen her vermutlich abtrocknen und mehr und mehr auflockern. Höchstwerte um 18-19 °C.

Am Samstag (18.) ist es anfangs noch hochnebelartig bewölkt, doch im Laufe des Tages wird es – ähnlich wie am Freitag – mehr und mehr auflockern und die Wolken abziehen. Es besteht jedoch noch eine gewisse Unsicherheit darin, wie zeitig dies passiert, da dies von der exakten Feuchte der Atmosphäre abhängt. Wenn die Sonne verbreitet schon am Mittag durchkommt, erwarten uns 21-22 °C – bleibt es bis in den Nachmittag hinein stark bewölkt, eher um 20 °C. Für Sonntag (19.) sieht es besser aus: Durch Zufuhr trockener Luft wird es sonnig und warm, möglich erscheinen derzeit Höchstwerte um 23 °C. Das wäre nah an absoluten Rekorden für Mitte Oktober (24,3 °C, 13.10.1990). Zum späten Nachmittag/Abend wird die Bewölkung aber zunehmen und erster Regen ist möglich. Der Kirmesbummel sollte also wenn möglich nicht zu spät beginnen. Am Montag (20.) tendenziell wieder mehr Wolken und kühler (16-17 °C), aber wahrscheinlich trocken.

Sehr milde erste Oktober-Dekade – auch Kirmes mild?

Die erste Oktober-Dekade zeigte sich in diesem Jahr sehr mild. Mit einer Mitteltemperatur von 15,0 °C lagen die ersten 10 Tage des Monats deutlich über dem langjährigen Mittelwert des Gesamt-Monats (10,9 °C). Auch wenn keine neuen Rekorde registriert wurden, ist dieses erwähnenswert, denn das Mittel der diesjährigen zweiten August-Dekade lag bei 15,1 °C und das Mittel der dritten bei nur 14,6 °C. Nach dem warmen langen Wochenende mit bis zu 23,4 °C sank das Thermometer bislang erst in einer Nacht unter die 10-°C-Marke.

Wie geht die Wetterlage weiter – hält die milde Witterung bis zur Bocholter Kirmes (17.-20.) an? Nach den aktuellen Modellen bleibt der Zustrom milder Luftmassen in der kommenden Woche erhalten, allerdings sind auch wieder Niederschläge mit dabei. Möglicherweise könnte sich zum nächsten Wochenende hin leichter Hochdruckeinfluss durchsetzen. Eines scheint derzeit sicher: Mit Nachtwerten nur wenig über dem Gefrierpunkt wie zur Kirmes 2010 oder gar geringen Frost (-0,6 °C; Samstag, 20.10.2007) muss nicht gerechnet werden.

Rückblick September 2014: Warmer, trockener September

201410-01Der September 2014 gestaltete sich in Deutschland zweigeteilt: Ein nasser Südosten steht ein trockener Nordwesten gegenüber. Unsere Region war oft auf der „Sonnenseite“: oftmals Nach dem von Tiefdruckeinfluss dominierten August setzte sich Anfang September wieder Hochdruckwetter durch mit oft spätsommerlichen Temperaturen. Lediglich zu Beginn der dritten Monatsdekade kam es zu geringen Niederschlägen.

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Klimawochen im Kreis Borken

Im Kreis Borken starten in der kommenden Woche die 2. „Klimawochen“ mit zahlreichen Informationsveranstaltungen von Kommunen und Betrieben im Kreis. Die private Wetterstation Bocholt nimmt das zum Anlass, kurz auf die Bocholter Klimareihe zurückzublicken.

KKW_2014_1Im nebenstehenden Diagramm ist die Entwicklung der Jahresmitteltemperaturen in Bocholt dargestellt. Die Daten sind auf den Standort Bocholt (Stadt), den aktuellen Stationsstandort, homogenisiert und damit untereinander vergleichbar, was aufgrund von mehreren Standortwechseln zwischen Stand und Umland erforderlich war. Die rote Linie repräsentiert die Einzeljahre, die schwarz gepunktete das gleitende 10-Jahres-Mittel (der Wert bei 2000 gibt z. B. das Mittel 1991-2000 an).

Man erkennt neben starken Schwankungen von Jahr zu Jahr ab ca. 1988 eine steigende Tendenz. Ab ca. 2010 gibt es eine Stagnation auf dem hohem Niveau, der jedoch nicht allzu viel Bedeutung beigemessen werden darf. In den vergangenen 25 Jahren sind nur zwei Jahre zu kalt ausgefallen: 1996 und 2010. Vergleicht man die Klimanormalperioden 1951-1980 mit der aktuell laufenden 1991-2013, so liegt der Anstieg bei 1,0 Grad (9,7 °C auf 10,7 °C). Die wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen waren 2006 und 2007 mit 11,5 °C, die kältesten 1956, 1962 und 1963 mit 8,4 °C. Die steigenden Temperaturen bewirken eine merkbare Verlängerung der Vegetationsperiode.

KKW_2014_3In einem weiteren Diagramm sind die klimatologischen Schwellenwerttage „Sommertag“ (ab 25,0 °C) und „Heißer Tag“ (ab 30,0 °C) dargestellt. Die Säulen stehen hier für die Werte von 10-Jahres-Perioden (1950er entspricht 1951-1960 etc.). Dass die Sommer immer wärmer werden, zeigt sich eindrucksvoll: Bei den Sommertagen hat sich die Anzahl zwischen den 1950ern und 2000ern fast verdoppelt, bei den heißen Tagen sogar nahezu verdreifacht.

KKW_2014_2Im letzten Diagramm ist die Entwicklung der Jahresniederschlagssummen dargestellt. Hier war keine Homogenisierung erforderlich. Die blauen Säulen repräsentieren wieder die Einzeljahre, die schwarz gepunktete Linie das gleitende 10-Jahres-Mittel.

Auch hier gibt es sehr starke Schwankungen zwischen den einzelnen Jahren. Ein genereller Trend ist nicht auszumachen. Die letzten 10 Jahre waren jedoch vergleichsweise niederschlagsreich, doch dies sollte nicht überinterpretiert werden. Das letzte zu trockene Jahr war 2003. Die Anzahl von Niederschlagstagen mit mehr als 10 L/m² oder 20 L/m² ist leicht angestiegen, was auf eine Zunahme von Schauerniederschlägen hinweist. Die Zahl der Trockenperioden hat rein statistisch gesehen nicht zugenommen. Hier muss man jedoch bedenken, dass aufgrund der höheren Temperaturen Verdunstung und Wasserbedarf der Vegetation erheblich zunehmen. Daher haben Niederschlagssummen nur eine begrenzte Aussagekraft. Ein Anstieg der Trockenschäden bei z. B. Wäldern steht damit nicht im Widerspruch zu einer etwa gleich gebliebenen Anzahl von Trockenperioden.

Datenquelle:
1901/1946 – 2004: Deutscher Wetterdienst (DWD)
2005 – : Private Wetterstation Bocholt