Monatsrückblick August 2020: Rekordmonat aufgrund langandauernder Hitzewelle

Aufgrund einer intensiven und lange andauernden hochsommerlichen Periode vom 5. bis 21. August erreicht der August 2020 neue Maßstäbe für einen August: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 21,4 °C war der Monat um 3,1 Grad wärmer als im Mittel 1981-2020 und um 0,3 Grad wärmer als der bisherige Rekord-August 1997. Auch die Anzahl der heißen Tage (ab 30 °C) von 11, davon 9 in Folge, stellt einen neuen Rekord dar, während die Zahl der Sommertage (ab 25 °C; 19) aufgrund eines massiven Temperatursturzes in der dritten Monatsdekade unter dem Rekord von 1997 (21) liegt.

Die hochsommerliche Witterungsperiode zwischen dem 5. und 22. August brachte eine Hitzewelle mit 9 heißen Tage in Folge (06.-14.), 2 Tagen mit über 35 °C (und 2 weiteren Tage, an denen diese Marke nur um wenige Zehntel verfehlt wurde), 6 Tropennächten (nicht unter 20 °C) und einen Spitzenwert von 36,3 °C (08.), der nur knapp unter dem bisherigen Augustrekord von 36,6 °C (07.08.2018) liegt. Damit wies diese Hitzeperiode die längste Andauer von heißen Tagen in Folge seit Juli 2006 (17.-27.07.2006: 11 heiße Tage in Folge) auf. In einem August gab es in der Bocholter Reihe seit 1945 bisher maximal 8 heiße Tage in Folge (05.-12.08.2003).

Ab der Monatsmitte ging das Temperaturniveau leicht zurück, blieb aber noch hochsommerlich. Nachdem am 21. ein letzter heißer Tag registriert wurde, kam es schließlich zu einem regelrechten Temperatursturz auf Tageshöchstwerte von nur noch um oder knapp über 20 °C.

Insgesamt fielen im August 2020 an der Station Bocholt (Stadt) nur 12,2 L/m² Niederschlag und damit für den Monat August so wenig wie zuletzt 1995 (12,4 mm). In der Bocholter Reihe (ab 1901) war nur der August 1911 mit 10 mm (nur gerundeter Wert verfügbar) noch trockener. Es gab in der zweiten Hälfte der Hitzewelle Mitte August zwar fast täglich Gewitter, doch die Station in der Nähe des Bocholter Krankenhauses wurde wiederholt nicht oder nur marginal getroffen. Auch ging der Temperatursturz am Monatsende nur mit sehr dürftigen Niederschlägen einher. Bocholt stellt mit den rund 12 L/m² einen der trockensten Orte in ganz Deutschland dar.

Markante Hitzewelle ab Donnerstag, 6. August + klimatologische Einordnung

Nach den aktuellen Modellen (06.08., 00 UTC) wird die Hitzewelle, die am heutigen Donnerstag (06.08.) mit einem Tageshöchstwert von 31-32 °C beginnt, bis mindestens nächste Woche Dienstag (11.08.) andauern. Von Samstag (08.) bis Dienstag (11.08.) ist dabei mit Tageshöchstwerten von 35-36, evtl. 37 °C zu rechnen!

Für Mittwoch (12.) ist die Lage noch unsicher. Möglicherweise könnte etwas kühlere Luft einfließen, doch auch eine Fortdauer der Hitzewelle bis einschließlich Donnerstag (13.) wird von einigen Modellen gezeigt. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, wie lange uns die sehr hohen Temperaturen erhalten bleiben.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es mindestens 6 heiße Tage (ab 30 °C) in Folge geben – für unsere Region ein außergewöhnliches Ereignis. Selbst in den vergangenen beiden Sommern, die bezogen auf die mittlere Temperatur die beiden wärmsten Sommer in der Bocholter Klimareihe (ab 1945) darstellen und einen neuen Temperaturrekord (40,1 °C am 25.07.2019) brachten, gab es maximal 5 heiße Tage in Folge: In beiden Sommern lagen die Tageshöchstwerte jeweils vom 23. bis zum 27. Juli 5 Mal in Folge über 30 °C, davon jeweils 3 Mal über 35 °C (mit Spitzenwerten von 36,3 °C am 26.07.2018 und 40,1 °C am 25.07.2019). Die längste Andauer von heißen Tagen in Folge gab es im Juli 2006: Vom 17. bis zum 27. Juli gab es 11 heiße Tage am Stück, jedoch nur 1 Mal über 35 °C, mit einem Spitzenwert von 36,6 °C (19.07.2006).

Dauerregen am 1. Juli

Am 1. Juli sind länger andauernde und schauerartig verstärkte Regenfälle über die Region hinweggezogen. Dabei kamen im südlichen Kreis Borken und in den angrenzenden Gebieten beachtliche Niederschlagssummen von rund 30 Litern pro Quadratmeter, je nach Zugstrecke der Schauerniederschläge teilweise noch mehr, zusammen.

An der privaten Wetterstation Bocholt am Barloer Weg (Nähe Krankenhaus) betrug die Summe 29,7 L/m². Dabei fielen 5,1 L/m² bis zum Messtermin um 8 Uhr und werden in der Klimastatistik noch zum Juni 2020 hinzugerechnet und 24,6 L/m² seit 8 Uhr und zählen zum 1. Juli. Dies ist die bisher größte Tagesmenge im bislang erneut recht trocken verlaufenen Jahr 2020. Die letzten 24 Stunden brachten außerdem mehr Niederschlag als der gesamte April (11,8 L/m²) und Mai 2020 (17,3 L/m²) zusammen.

An der DWD-Station Bocholt-Liedern (Wasserwerk) betrug die Summe exakt 30,0 L/m². Die größte Niederschlagssumme kam an der DWD-Station Borken (Gemenkrückling) mit 43,4 L/m² zusammen.

Monatsrückblick Mai 2020: Sehr trockener, sonnenscheinreicher Mai

Im Mai 2020 dominierte im Westen Deutschlands Hochdruckeinfluss mit trockener Witterung und viel Sonnenschein, aber oft auch noch recht verhaltenen Temperaturen. Sommerlich warme Witterungsperioden gab es kurz zum Ende der ersten Monatsdekade (um den 9.) sowie zeitweise in der zweiten Monatshälfte (21./22., ab dem 26.). Es wurden 3 Sommertage (ab 25 °C) und noch kein heißer Tag (ab 30 °C) verzeichnet mit einem Monatshöchstwert von 27,7 °C am 21. Mai. Die Eisheiligen machten hingegen ihrem Namen alle Ehre, denn exakt zwischen dem 11. und 15. Mai kam es zu einem Kälterückfall mit letzten Bodenfrösten, örtlich auch Luftfrösten. An der städtisch gelegenen Wetterstation in Bocholt betrug der Monatstiefstwert 1,3 °C am 14. Mai. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 13,7 °C war der Mai 2020 um 0,4 Grad kälter als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1981-2010.

Der beständige Hochdruckeinfluss sorgte dafür, dass Tiefausläufer die Region lediglich zum Monatsanfang, um den 10. herum sowie zu Beginn der letzten Monatsdekade beeinflussen konnten. Auch an diesen Tagen fielen nur geringe Niederschläge, sodass nach dem sehr trockenen April ein weiterer sehr trockener Monat in die Statistik eingeht. An der Wetterstation Bocholt wurden 17,3 mm (= L/m²) gemessen, das entspricht nur einem Viertel des langjährigen Mittelwerts der Referenzperiode 1981-2010 (68 mm) und dem 6.-trockensten Mai in der Bocholter Klimareihe (ab 1901).

40,1 °C: Neuer Temperaturrekord in Bocholt gemessen

Am heutigen Donnerstag, 25.07.2019, wurde mit 40,1 °C an der privaten Wetterstation Bocholt ein neuer Temperaturrekord seit Messbeginn 1947 verzeichnet. Exakt um 15.00 Uhr wurde mit einem Messwert von 38,5 °C der alte Rekord von 38,4 °C (02.07.2015) erstmals übertroffen. Die Temperatur stieg jedoch noch fast zwei weitere Stunden an und erreichte zwischen 16.28 und 16.36 Uhr den Tageshöchstwert. Bereits am gestrigen Mittwoch, 24.07., wurde der alte Rekord mit einem Höchstwert mit 38,4 °C eingestellt.

An allen Stationen in der Region wurden neue Höchststände seit Aufzeichnungsbeginn gemessen. An der DWD-Station Duisburg (Baerl) wurden 41,2 °C gemessen, an der DWD-Station Kleve 40,9 °C, an der MeteoGroup-Station Emmerich-Elten 40,5 °C, an der MeteoGroup-Station Borken 40,1 °C, an der DWD-Station Ahaus 39,5 °C und an der DWD-Station Borken (Gemenkrückling) 39,4 °C. Auch jenseits der Grenze wurde die 40-°C-Marke gebrochen: Die KNMI-Station Twenthe bei Enschede erreichte 40,2 °C und die Station Hupsel (bei Eibergen) 40,4 °C.

In der Nacht auf Freitag, 26.07., gingen die Temperaturen dann nur sehr langsam zurück. Erst um 23.58 Uhr wurde die 30-°C-Marke unterschritten. Der morgendliche Tiefstwert von 23,6 °C ist ebenfalls ein Rekord – noch nie blieb eine Nacht so warm. Der alte Rekord betrug 22,4 °C (20.08.2012).

Neue (extreme?) Hitzewelle in Aussicht – Dürre verschärft sich

In der kommenden Woche wird wieder eine sehr heiße Luftmasse herangeführt, sodass sich eine neue markante Hitzewelle mit Sonne von früh bis spät und Temperaturen deutlich über 30 °C anbahnt. Am Montag, 22.07., bleiben die Tageshöchstwerte in der Region Niederrhein/Münsterland mit um 28 °C noch knapp unter der 30-°C-Marke. Am Dienstag, 23., sind 32-34 °C, für Mittwoch, 24., 35-37 °C und für Donnerstag, 25., nach derzeitigem Stand (!) 37-39 °C (!) zu erwarten. Nach den derzeitigen Modellläufen erscheint möglich, dass der absolute Temperaturrekord von Bocholt von 38,4 °C (gemessen am 02.07.2015) erreicht oder übertroffen wird. In hitzebegünstigten Lagen im Rheinland sind 40 °C möglich.

Die meisten Modelle zeigen ein Übergreifen kühlerer Luftmassen ab Freitag, 26.07., einige Modelle beinhalten aber auch eine rasche Rückkehr der (extremen) Hitze. Über die Fortdauer und die Witterung am kommenden Wochenende (27./28.) lassen sich daher noch keine sinnvollen Vorhersagen machen.

Eine markante Verschärfung der Dürresituation 2019 (hin zu extremer Dürre wie im Vorjahr) erscheint aufgrund der stark ansteigenden Verdunstungsraten jedoch in jeden Fall gegeben – mit massiven Folgen für die heimische Vegetation. Seit 1. April fielen nur 106,8 L/m² Niederschlag und damit nur wenig mehr als im Vorjahr (2018: 92,9 L/m²). Der langjährige Mittelwert 1981-2010 für den Zeitraum 1. April bis 31. Juli beträgt 256 L/m².

Erste markante Hitzewelle in Deutschland

HITZETICKER: Tageshöchstwerte in Bocholt
23. Juni: 30,6 °C
24. Juni: 33,7 °C
25. Juni: 36,2 °C – neuer Rekordwert für den Monat Juni (alt: 35,7 °C, 27.06.1947)
26. Juni: 28,9 °C
27. Juni: 25,5 °C
28. Juni: 27,0 °C
29. Juni: 34,4 °C
30. Juni: 29,3 °C

In der kommenden Woche steht die erste Hitzewelle des Sommers 2019 an. Die Großwetterlage stellt sich in den nächsten Tagen um, sodass trockenheiße kontinentale Luft aus Osten herangeführt wird. Nach aktueller Voraussicht wird es ab Sonntag (23. Juni) sonnig und heiß. Die Tageshöchstwerte klettern von Tag zu Tag ein bisschen an und liegen am Sonntag bei 29-30, am Montag (24.) bei 32-33 und am Dienstag (25.) bei 35-36 °C.

Ab Mittwoch (26.) steigen die Werte voraussichtlich nicht weiter an, da aus Nordwesten ein Schwall leicht kühlerer Luft heranströmt und die heißeste Luftmasse nach Osten abgedrängt wird. Die Tageshöchstwerte erreichen am Mittwoch nochmals um 30 °C, am Donnerstag (27.) und Freitag (28.) ist es mit 25-28 °C angenehm sommerlich warm. Am Samstag (29.) wird vermutlich noch einmal die 30-°C-Marke überschritten, ehe zum Monatswechsel hin kühlere Luftmassen heranströmen.

Tornado in Bocholt

Am späten Dienstagabend zwischen 23.00 und 23.05 Uhr MESZ kam es im nordwestlichen Bocholter Stadtbereich Windmühlenplatz, Jerichostraße, Dinxperloer Straße (in Höhe der beiden Tankstellen), Markgrafenstraße Herzogstraße, Heroldstraße und Drostenstraße zu einem Unwetterereignis. Aufgrund des vorhandenen Schadensbildes ist von einem Tornado auszugehen. Der Fall wird in der Tornadoliste Deutschland als F2 geführt. Eine umfangreiche Analyse wurde von der Unwetteragentur von Thomas Sävert erstellt.

Neben einigen entwurzelten Bäumen und abgebrochenen Ästen wurden auch zahlreiche Dächer in Mitleidenschaft gezogen oder teilweise abgedeckt. In einem Fall ist auch von einem angehobenen Auto auszugehen. Nach Berichten des Bocholter Borkener Volksblatts wurden rund 100 Bäume beschädigt.

Quelle: eigene Bilder

Erster Hitzetag zum meteorologischen Sommeranfang

Kurzmeldung: Pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang am 1. Juni hat sich hochsommerliches Wetter eingestellt und erstmals in diesem Jahr wird die 30-°C-Marke zum heißen Tag erreicht. Der Tageshöchstwert vom Samstag, 1. Juni, lag bei 27,6 °C (gemessen um 19.10 Uhr) und vom heutigen Sonntag, 2. Juni, 31,8 °C (gemessen um 18.50 Uhr).