August 2014 auf seinem Tiefpunkt – Wetterbesserung in Sicht

Der ein oder andere Bocholter wunderte sich am gestrigen Montagmorgen (25.) beim Blick auf den niedrigen Thermometerstand sicherlich. An der privaten Wetterstation Bocholt wurde bei leichtem Nebel ein morgendlicher Tiefstwert von nur 6,9 °C registriert und damit der niedrigste August-Wert seit 15 Jahren. Im ländlichen Umland wurden teilweise nur 5 bis 6 °C gemessen. Ähnlich kalt war es zuletzt am 22.08.1999, als die DWD-Wetterstation Bocholt-Liedern 5,5 °C beobachtet hatte. Bereits die gesamte letzte Woche (18. bis 24.08.2014) fiel mit einer mittleren Temperatur von 13,1 °C klar unterkühlt aus – das langjährige August-Mittel liegt bei 18,2 °C (1981-2010).

Doch damit nicht genug: Am Montagabend zog Regen auf, der bis Dienstagmittag (26.) andauerte. Innerhalb von 24 Stunden (14 Uhr Montag bis 14 Uhr Dienstag) wurden 25,8 L/m² registriert. Damit kommt der August bereits jetzt auf 114,0 L/m² und das 1,5-fache der üblichen Niederschlagsmenge. Im Laufe des Tages erwartet uns weiterer Regen.

Die Aussichten: Nach Aufzug des Regens präsentiert sich der Mittwoch (27.) wie ausgewechselt – viel Sonnenschein bei rund 21 °C und trocken. Am Donnerstag (28.) ebenfalls erst sonnig mit 22 °C, am Nachmittag wieder zunehmendes Schauerrisiko.

Tornadoverdachtsfall in Bocholt-Spork/Hemden

Am 10. August 2014 kam es beim Durchzug einer Kaltfront, die das Sommerwetter beendete und die kühle bis jetzt andauernde Witterung einleitete, gegen 19.10 Uhr MESZ zu einem heftigen Gewitter, das über dem Nordteil der Stadt Bocholt zog und die Stadtteile Spork und Hemden am heftigsten erfasste. Hier traten größere Schäden auf und es besteht Verdacht auf einen Tornado („Windhose“).

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Die größten Schäden traten im Bereich der Sporker Ringstraße, westlich der Kreuzung mit der Hamalandstraße auf. Nach Angaben der Bocholter Feuerwehr und eines örtlichen Landwirtes kam es dabei auf einer Länge von 1200 m und einer Breite von nur 100 m zu einer Schadensschneise. Zahlreiche massive Bäume (Eichen) wurden geworfen oder stark beschädigt, insbesondere in dem mit Pfeil markierten Bereich an einer Böschungskante. An einem direkt in der Schneise gelegenen Hof wurden die Dachziegel angehoben. In den Bereichen weiter westlich wurden ebenfalls einige Bäume getroffen. Nach zwei Wochen sind die einige Schäden allerdings schon teilweise wieder beseitigt.

Ob bei dem Unwetter am 10. August tatsächlich ein Tornado auftrat oder ein viel häufigerer Downburst/Microburst (schwere Gewitterfallböen), kann nicht beurteilt werden. Aufgrund der Indizienlage erscheint es jedoch möglich, weshalb der Fall als Verdachtsfall angeführt wird.

Rückblick Juli 2014: Warmer und gewitterreicher Sommermonat

Der Juli 2014 geht als warmer, feuchter und gewitterreicher Sommermonat in die Statistik ein. Nach einer kurzen Wärmeperiode zu Monatsbeginn brachte eine Luftmassengrenze zum Ende der ersten Monatsdekade ergiebige Regenfälle. Am 18./19. kam es zu einer kurzen intensiven Hitzewelle. In feuchtwarmer Luftmasse wurden in der letzten Monatsdekade große Schwüle und zahlreiche Gewittertage verzeichnet.

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Temperaturen im Höhenflug

Mit Zufuhr sehr warmer Luftmassen aus Südwest stiegen die Temperaturen in den vergangenen beiden Tagen noch etwas höher als erwartet. Nachdem am Freitag (18.) an der privaten Wetterstation Bocholt bereits heiße 32,8 °C verzeichnet wurden, setzte der Samstag (19.) noch einen drauf: Nach einem tropischen Tiefstwert von 20,4 °C stoppte das Thermometer nachmittags erst bei genau 35,0 °C. Damit wurde an diesem 5. heißen Tag die bislang höchste Temperatur in diesem Jahr verzeichnet.

Am Sonntag (20.) und Montag (21.) ist erst einmal Schluss mit solchen Hitzewerten – mit einfließender feuchtwarmer Luft sind bereits ab der zweiten Nachthälfte Schauer und Gewitter möglich. Ab Dienstag (22.) erwartet uns nach aktuellem Stand wieder ein paar Tage beständiges Hochdruckwetter mit Tageshöchstwerten zwischen 27 und 30 °C.

Hitzewelle im Anmarsch

In der zweiten Wochenhälfte erwarten uns viel Sonnenschein und merklich steigende Temperaturen, die schießlich in einer Hitzewelle münden. Bereits am heutigen Mittwoch (16.) werden wieder um 25 °C und somit ein meteorologischer Sommertag erreicht, am Donnerstag (17.) um 28 °C. Am Freitag (18.) und Samstag (19.) wird es dann wolkenlos oder nur leicht bewölkt und mit 32-33 °C bzw. 34-35 °C hochsommerlich heiß. Nach jetzigen Prognosen bleibt die Gewittergefahr auch am Samstagabend noch gering und erst am Sonntag (20.) sind im Tagesverlauf Schauer und Gewitter zu erwarten. Die Chancen, dass das warme Hochdruckwetter auch in der kommenden Woche erhalten bleibt, sind außerdem zzt. ebenfalls recht gut.

Ergiebiger Dauerregen in zwei Tagen

201407-01In den vergangenen beiden Tagen kam es in weiten Teilen Westdeutschlands durch eine Luftmassengrenze zu ergiebigem Dauerregen. Im Raum Bocholt begann dieser am Dienstag (08.) in der Früh und hielt mit kurzen Unterbrechungen bis in den Mittwochnachmittag (09.) an, bevor am Abend noch ein kurzes leichtes Gewitter folgte. Ungewöhnlicherweise war die Zugrichtung der Niederschläge von Ost nach West, was mit der Luftmassengrenze zusammenhing. Besonders betroffen war daher die Kölner Bucht im Luv der Eifel, wo durch schauerartige Verstärkung teilweise 100 bis 120 L/m², örtlich noch mehr, fielen.

In Bocholt kamen an beiden Tagen insgesamt immerhin 49,1 L/m² zusammen. (Das Foto zeigt eine Teilmessung mit exakt 10,0 L/m².) Mit dem Gewitter vom vergangenen Sonntagabend (06.), siehe Bericht unten, und einigen kleineren Niederschlagsereignissen vom letzten Wochenende beläuft sich die Summe der 1. Juli-Dekade (01.-10.) auf 81,9 L/m² und liegt damit bereits leicht über dem langjährigen Mittel für den Gesamtmonat (ca. 73 L/m²).

Gewitter bringt viel Regen und Abkühlung

Die kurze Wärmeperiode wurde am Sonntagabend (06.) mit einem heftigen Gewitter mit Starkregen beendet. Nachdem am Freitag (04.) ein Tageshöchstwert von exakt 30,0 °C (3. heißer Tag 2014) registriert wurde, gab es am Samstag- und Sonntagmittag bereits einige kleinere Regenereignisse, in deren Folge die Luftfeuchte und die Taupunkte noch weiter anstiegen. Am Niederrhein bildeten sich schließlich im Zuge einer Kaltfront Gewitter.

Gegen 20 Uhr trafen die Gewitter mit einer markanten Böenfront, stürmischen Böen um 70 km/h (8 Beaufort) und Starkregen in Bocholt ein. Insgesamt fielen 19,2 L/m² in 25 min (20.05 bis 20.30 Uhr).

Schauerwetter adé: Der Juli beginnt sommerlich

Vor allem am gestrigen Sonntag (29.), aber auch noch heute (30.), zogen einige Regenschauer mit örtlichen kurzen Gewittern über die Region hinweg und ließen zeitweise nur Temperaturen von 14 °C zu. Damit ist ab morgen – pünktlich zun 1. Juli – Schluss, denn uns erwartet zunehmender Hochdruckeinfluss und damit einhergehend eine Stabilisierung der Wetterlage. Für den Rest der Woche sieht es nach viel Sonnenschein aus, dabei bleibt es trocken und die Temperaturen steigen peu à peu von 20 °C am Dienstag (01.) bis auf 29-30 °C am Freitag (04.). Ab Samstag (05.) sind erste Gewitter möglich. Zumindest meteorologisch gesehen stehen die Chancen sehr gut, dass die etwaige Fußball-Viertelfinalpartie am Freitagabend zu einem ersten „Sommermärchen“ werden könnte…