Im November 2014 befand sich Mitteleuropa meist auf der Vorderseite kräftiger Tiefdruckgebiete über dem Nordatlantik. Dadurch strömte mit südlichen Winden oft sehr milde Luft in die Region, vor allem an Allerheiligen, als ein neuer Rekord aufgestellt wurde, und am 23. November.
Mit einer Monatsmitteltemperatur von 8,4 Grad Celsius (°C) liegt der November 2014 um 1,8 Kelvin (K) über dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1981-2010. In der Bocholter Klimareihe (seit 1945) nimmt er den 6. Platz ein (Rekordmonat ist der November 1994 mit 9,8 °C).
Der Monat begann gleich mit einem Rekord: An Allerheiligen floss sehr warme Luft in die Region, bei strahlendem Sonnenschein kletterte das Thermometer auf einen Höchstwert von 20,8 °C. Der alte Rekord von 19,7 °C, aufgestellt am 07.11.1955, 03.11.2005 und 04.11.2011, wurde damit klar übertroffen. Gleichzeitig bedeutet der Rekord auch den spätesten Eintrittstermin eines „warmen Tages“ (ab 20 °C) überhaupt – nachdem im Frühjahr bereits der früheste Eintrittstermin (09.03.2014) registriert wurde. In den nachfolgenden Tagen riss der Wärmestrom ab und erheblich kühlere Luft floss ein, womit kurzzeitig ein durchschnittliches Temperaturniveau herrschte. Am 7. wurde der erste kalte Tag (unter 10 °C) registriert. Ab dem 8. übernahmen wiederum milde Luftmassen aus Südwesten das Ruder. Bis über die Monatsmitte hinaus wurden tagsüber milde 12 bis 15 °C erreicht, nachts blieb die Temperatur über der 5-°C-Marke.
Die letzte Monatsdekade startete mit einem Tiefstwert von kühlen 1,5 °C (Bodenfrost blieb noch aus), ehe am 23. letztmalig sehr milde Luft heranströmte und einen Höchstwert von 14,9 °C bescherte. In den letzten Novembertagen ging die Temperatur mit Zufuhr kälterer Luft aus Osten peu à peu zurück. Am 25. wurde mit -1,0 °C in 5 cm der erste Bodenfrost verzeichnet (in 2 m mit 0,3 °C gerade noch frostfrei). Am 30., dem 1. Advent, stieg das Thermometer bei Hochnebel-Dauergrau nur noch auf 3,1 °C an.
Im November 2014 fielen unterm Strich 43,8 Liter Regen pro Quadratmeter (L/m²), das entspricht 60 % vom langjährigen Mittel der Referenzperiode 1981-2010 (73 L/m²). Nach den Spitzenwerten zu Monatsbeginn zogen in der Nacht auf den 3. erste Regenfälle auf (5,9 L/m²). In der Nacht auf den 4. fielen 9,2 L/m². In der weiteren ersten Monatshälfte kam es infolge des Tiefdruckeinflusses oft zu kleineren Niederschlagsmengen. Besonders verregnet zeigte sich schließlich der 16., als bedingt durch ein Tief über dem Ärmelkanal kurz nach Mitternacht Regen einsetze und bis in die Folgenacht andauerte: Insgesamt kamen 15,0 L/m² zusammen, statistisch jedoch verteilt auf den 15. und 16. (wegen Messzeitraums 6 bis 6 UTC). Mit Zufuhr kühler Luftmassen zu Beginn der letzten Monatsdekade ging die Regenneigung zurück, ehe die am 23. eingeflossene milde Luft in der Nacht auf den 24. mit einer Regenfront zurückgedrängt wurde. Es folgte wieder leichter Tiefdruckeinfluss, bevor sich ab dem 29. eine Inversionswetterlage mit Hochnebel einstellte. Insgesamt gab es 17 Niederschlagstage (ab 0,1 L/m²), was etwa dem langjährigen Mittel (18 Tage) entspricht.