Sehr mildes Vorfrühlingswetter

Tageshöchstwert Freitag, 15.02.2019: 16,6 °C

Im Stadtwald Ende Februar 2019.

Zweitmildester Tag einer 2. Februar-Dekade in der Bocholter Klimareihe nach 17,0 °C am 20.02.1990 (DWD-Station Bocholt-Liedern).

Da es in den nächsten Tagen sehr mild bleibt, ist ein Übertreffen des absoluten Februarrekord von 18,3 °C am 25.02.1964 (DWD-Station Bocholt-Marienschule) nicht ausgeschlossen.

Aktualisierung

Tageshöchstwert Montag, 25.02.2019: 18,8 °C – neuer Rekord für den Monat Februar

Am Dienstag (26.) und Mittwoch (27.) aufgrund der sehr milden Luftmassen und der zunehmenden Sonnenintensität noch höhere Werte bis 20 °C möglich!

Jahresrückblick 2018: Sehr warmes, trockenes und sonnenscheinreiches Jahr mit Rekordsommer

Das Jahr 2018 ist mit einer Jahresmitteltemperatur von 11,9 °C nach 2014 (12,0 °C) das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen in Bocholt (1946). Während das Jahr 2018 im Deutschland-Gebietsmittel laut Deutschem Wetterdienst (DWD) mit 10,4 °C knapp vor 2014 (10,3 °C) das wärmstes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn darstellt, liegen die Mittelwerte des vergangenen Jahres in der Region zum Teil exakt auf dem Niveau von 2014 (wie an den DWD-Stationen Ahaus und Kleve), zum Teil gibt es geringe Abweichungen. In der Südhäfte NRWs liegt 2018 vor 2014, bei unseren niederländischen Nachbarn mit einem maritim geprägten Klima erreicht das vergangene Jahr die Rekordwerte von 2014 hingegen nicht, da das Wärmeplus dieses Mal vor allem durch kontinentale Hochdruckwetterlagen im Sommerhalbjahr zu Stande kam.

Mit 89 Sommertagen (ab 25 °C) wurde ein neuer Sommertagsrekord aufgestellt (alter Rekord: 1947 mit 66 Sommertagen). Es gab 18 heiße Tage; nur 1947 gab es noch mehr (22 heiße Tage).

Mit einer Jahresniederschlagssumme von 538,8 Litern pro Quadratmeter (L/m²) bzw. Millimetern (mm) liegt 2018 auf Platz 7 der trockensten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn 1901. Trockener war es 1976 (455,4 mm), 1959 (476.8 mm), 1921 (483.0 mm), 1953 (520.2 mm), 1929 (531.0 mm) und 1911 (537.0 mm).

Mit einer Jahressonnenscheindauer von ca. 2036 Stunden (h) war das Jahr 2018 nach 2003 (2079 h) außerdem das zweitsonnigstes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 1946. (Bei den Sonnenscheinwerten handelt es sich nicht um Messwerte, sondern um Interpolationswerte aus dem Gebietsmittel für den Rasterpunkt Bocholt.)

Die Monate im Einzelnen:

  • Der Januar verläuft sehr mild und nass durch eine fortdauernde Tiefdruckwetterlage. Es gibt den ganzen Monat über keinen Luftfrost: Die Tiefstwerte betragen 0,0 °C am 07. und 08. Januar. Der letzte Wintermonat ohne Frost war der Dezember 2015, der Negativ-Frostrekord für Januar wurde 1988 mit einem Frosttag (Minimum -0,8 °C) aufgestellt. Vor allem das letzte Monatsdrittel ist sehr mild. Am 18. zieht Orkantief Friederike mit 35,2 m/s = 127 km/h (DWD-Station Ahaus) über die Region hinweg. Am 24. gibt es sehr milde 14,0 °C.
  • Im Februar kommt es zu Monatsbeginn zu einer Änderung der Großwetterlage mit zunehmend hohem Luftdruck über Nordosteuropa, der zu kälterer und trockenerer Witterung führt. Am 27. Februar wird mit -8,3 °C der Jahrestiefstwert gemessen. Insgesamt gibt es in diesem Monat 23 Frosttage und 9 heitere Tage (über 80 % des astronomisch möglichen Sonnenscheins). Mit ca. 151 h Sonnenschein ist der Februar 2018 der sonnigste seit 2003 (165 h).
  • Der März ist insgesamt von Hochdruckwetter geprägt. Anfangs noch sehr kalt (01./02.03.: -7,8 °C), gelangt zu Beginn der zweiten Dekade milde Luft in die Region (10: 15,6 °C). Zur Monatsmitte kommt es zu einem empfindlichen Kälterückfall mit einem Eistag (Dauerfrost) am 17. und -4,2 °C am 19. März. In der letzten Dekade wird es wieder langsam milder.
  • Der April ist weiterhin von Hochdruck geprägt. In der ersten Dekade deutlicher Temperaturanstieg auf frühlingshafte Werte. Am 07. erster warmer Tag (>=20 °C) mit 23,3 °C. Zum Ende der zweiten Dekade frühsommerlich warm mit 29,7 °C am 19.; damit wärmster Apriltag seit Aufzeichnungsbeginn (alter Rekord: 29,6 °C am 21.04.1968). Im Bundesmittel wärmster April seit Aufzeichnungsbeginn; in Bocholt mit 13,5 °C jedoch hinter den Rekordhaltern 2007 (13,8 °C) und 2009/2011 (beide 13,7 °C). (In der Klimareihe Kleve 0,9 K kälter als 2007.)
  • Im Mai setzt sich das Hochdruckwetter fort. In der ersten Dekade ist es sehr sonnig (7 heitere Tage fast in Folge!) und vor allem in der letzten Dekade sommerlich warm, zum Monatsende kommt es zur ersten Hitzewelle. Am 29. Mai werden 32,5 °C registriert. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 17,9 °C wird der wärmste Mai seit Aufzeichnungsbeginn 1946 verzeichnet und mit 18 Sommertagen ein neuer Sommertagsrekord (alter Rekord: 1992 mit 11 Tagen). Miit ca. 306 h Sonnenschein ist es außerdem der sonnigste Mai seit 1989 (335 h) und mit nur 21,6 mm Niederschlag der trckenste seit 2011.
  • Juni: Keine Änderung der Großwetterlage. Insgesamt verläuft der Monat sommerlich warm, sehr trocken und sonnig, aber nicht rekordverdächtig.
  • Juli: Ein extremer Sommermonat. Sehr heiß mit 28 Sommertagen – nur 3 Tage vom 09. bis 11. blieben mit 23-24 °C knapp unter der Sommertagsmarke –, 9 heißen Tagen (und weiteren 6 fast heißen Tagen mit 29,1-29,9 °C) sowie 3 sehr heißen Tagen (ab 35 °C) in Folge (25.-27.). Heißester Tag ist dabei der 27. mit 36,7 °C. Weiterhin gab es 3 tropische Nächte (Tiefstwert nicht unter 20 °C) und 3 weitere sehr warme Nächte mit nur 19,4-19,9°C. Insgesamt äußerst trocken, durch Gewitter (am 25. und 28.) lokal abweichende Werte. An der Station Bocholt-Kurfürstenstrauße fallen im Monat 13,8 mm, an der DWD-Station Bocholt-Liedern (Wasserwerk) nur 3,4 mm, in den östlichen Bocholter Stadtteilen vermutlich um 30 mm. Mit einem Monatsmittel von 22,2 °C landet der Juli 2018 jedoch deutlich unter dem Rekordwert vom Juli 2006 (23,6 °C) und 1994 (22,8 °C) auf Platz 3. Insgesamt werden 341 h Sonnenschein verzeichnet – so viel wie in keinem Monat zuvor. Es gibt 12 heitere Tage und keinen trüben Tag (2006: 335 h, 14 heitere, 2 trübe Tage).
  • August: Weiterhin von Hochdruckwetter dominiert. In der ersten Dekade noch hochsommerlich heiß, ab der zweiten Dekade leichter Temperaturrückgang, aber weiterhin sommerliche Werte. Wie im Juni keine rekordverdächtigen Werte mehr.
  • Sommer 2018: Mit 20,3 °C, 73,0 mm und ca. 774 h Sonne insgesamt der wärmste und trockenste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn vor den bisherigen Spitzenreitern bezüglich Mitteltemperatur (2003 mit 19,8 °C) und Niederschlag (1976 mit 73,6 mm). Ähnlich sonnig war der Sommer 1995, noch sonniger 1976 mit 813 h (Rekordhalter: 1947 mit 885 h). Im Deutschlandmittel wird kein neuer Rekord verzeichnet, da im Süden 2003 z. T. noch deutlich wärmer war; in der Nordhälfte (so auch im Münsterland) liegt 2018 vor 2003.
  • September: Anfangs noch von Hochdruckwetter geprägt, ziehen zum Auftakt der dritten Dekade Sturmtiefs heran. Zum Monatsende mit Einfluss kalter Luft sehr frische Temperaturen. Am 18. letzter heißer Tag mit 30,4 °C, am 29. nur 2,3 °C und damit niedrigster Septemberwert seit vermutlich 1979 (ca. 2 °C am Stationsstandort).
  • Oktober: Weiter Hochdruckwetter. In der ersten Dekade wieder steigende Temperaturen und ab dem 10. sommerliche Werte über 24 °C. Vom 12. bis 16. 5 Sommertage in Folge mit einem Rekordwert von 27,7 °C am 13. (alter Rekord: 26,3 °C am 01.10.2011 für den Gesamtmonat bzw. für die zweite Dekade 24,3 °C am 13.10.1990). In der zweiten Monatshälfte langsamer Temperaturrückgang und in der dritten Dekade teilweise Niederschläge.
  • November: Von Hochdruckeinfluss geprägt, dabei aufgrund der Trockenheit meist sonnig und ungewöhnlich selten Nebel. In der ersten Hälfte recht mild, in der zweiten kühler. Am 16. erster Luftfrost. Weiterhin sehr trocken.
  • Dezember: Anfang Dezember stellt sich die Großwetterlage endlich um; die Hochdruckgebiete ziehen nach Osten hin ab und machen den Weg frei für atlantische Tiefdruckgebiete, die mit ihren Regengebieten über die Region hinwegziehen. Besonders nass (und mild) ist es in der ersten Dekade (28,6 mm am 01./02.) und kurz vor Weihnachten (42,8 mm 21.-23.). Mit 116,8 mm neben dem Januar der einzige Monat mit einem Niederschlagsplus.

Serie endet nach 5 Sommertagen in Folge

Am heutigen Dienstag (16.10.) endet die sommerliche Rekord-Witterungsphase nach 5 Sommertagen in Folge mit den höchsten, bislang um diese Jahreszeit gemessenen Temperaturen. In den kommenden Tagen wird es weiterhin recht sonnig, doch die Temperaturen gehen langsam zurück. Am morgigen Mittwoch (17.) sind noch rund 22 °C zu erwarten, ab Donnerstag (18.) steigen die Werte nicht mehr über die 20-°C-Marke.

Hier noch einmal die Höchstwerte der vergangenen Rekord-Tage an der privaten Wetterstation Bocholt: 12.10.: 25,0 °C / 13.10.: 27,7 °C / 14.10.: 26,5 °C / 15.10.: 25,2 °C / 16.10.: 25,6 °C
Der alte Rekordwert für die 2. Oktober-Dekade (11.-20.) lag bei 24,3 °C am 13.10.1990!

Insgesamt gab es im Jahr 2018 damit 89 Sommertage! (Mittelwert 1981-2010: 34 Sommertage; alter Rekordwert: 66 Sommertage, 1947)

Rekordtemperaturen für Mitte Oktober

Der Sommer 2018 geht in die Verlängerung und beschert uns seit vielen Jahrzehnten nicht gemessene Spitzenwerte für die fortgeschrittene Jahreszeit Mitte Oktober: Nachdem bereits am gestrigen Freitag (12.) mit 25,0 °C ein neuer Rekord für die 2. Oktober-Dekade (11.-20.) erreicht worden war, wurde am heutigen Samstag (13.)  bei viel Sonnenschein von früh bis spät ein Rekordwert von 27,7 °C registriert und damit der 86. Sommertag 2018. Der Wert liegt über 3 Grad über dem alten Rekord von 24,3 °C (13.10.1990, DWD-Station Bocholt-Liedern).

Am Sonntag (14.) werden nochmals sommerliche 25 °C erreicht und damit vermutlich Sommertag Nr. 87. Ob es in der kommenden Woche warm weitergeht oder die Temperaturen langsam zurückgehen, ist derzeit noch unsicher. Aktuell wird von den meisten Modellen nur ein langsamer Temperaturrückgang prognostiziert, sodass noch einige Tage mit Werten über 20 °C folgen. Ergiebige Regenfälle sind vorerst eher unwahrscheinlich.

Trockenheit: Ergiebige Niederschläge nicht in Sicht

Sommerlich warm und trocken – das scheint das Motto des Sommers 2018 zu sein. Seit mehreren Wochen – von kurzen Unterbrechungen abgesehen seit Anfang Mai – bestimmt eine von Hochdruckeinfluss in Mitteleuropa geprägte Großwetterlage mit konstant sommerlich warmen, aber selten heißen Temperaturen das Witterungsgeschehen. Der heutige Sonntag (08. Juli) ist bereits Sommertag Nr. 40 an der privaten Wetterstation Bocholt, und dabei ist noch nicht einmal die Hälfte des Sommers vorüber. Im langjährigen Durchschnitt (Vergleichsperiode 1981-2010) sind in einem Sommer ca. 34 Sommertage zu erwarten.

Die Kehrseite der Medaille: Ergiebige Niederschläge bereits seit Wochen Fehlanzeige. In den letzten 4 Wochen fielen nur 2 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, seit Anfang Mai sind es gerade einmal 36,6 Liter pro Quadratmeter – lediglich ein Fünftes des Durchschnittswerts. Im langjährigen Durchschnitt (Vergleichsperiode 1981-2010) sind von Anfang Mai bis zum 10. Juli rund 165 Liter pro Quadratmeter zu erwarten.

Auch in der kommenden Woche (ab 09. Juli) wird sich am sommerlich warmen und trockenen Grundcharakter der Wetterlage wenig ändern. Nach einem recht sonnigen, aber kühleren Montag (09.) wird es am Dienstag (10.) meist stark bewölkt sein. Einzelne Regenschauer sind möglich, aber größere Mengen werden nicht zusammenkommen – einzelne Landstriche bleiben, wie bei Schauerniederschlägen üblich, komplett trocken. Ab Mittwoch (11.) zeigt die Tendenz wieder nach oben – viel Sonnenschein und um die 25 °C. Bis zum Freitag (13.) steigen die Temperaturen noch etwas an auf Werte um die 30-°C-Marke, bevor am kommenden Wochenende (14./15.) wieder Schauer und Gewitter möglich sind.

Rückblick Mai 2018: Wärmster Mai seit Aufzeichnungsbeginn

Monatsmitteltemperatur: 17,9 Grad Celsius, entspricht 3,8 Grad mehr als im langjährigen Mittel 1981-2010 und 1,2 Grad mehr als 2008 (alter Rekordhalter)

Mittlere Temperatur der 3. Dekade (21.-31.) bei 21,6 Grad – selbst für Ende Juli/Anfang August wäre dieser Wert äußerst beachtenswert

18 Sommertage ab 25 Grad und 2 heiße Tag ab 30 Grad – im Mittel 1981-2010 gibt es lediglich 3 bis 4 Sommertage

Monatstemperaturmaxium: 32,3 Grad am 29. (kein Rekord)

Niederschlagssumme: 21,6 Liter pro Quadratmeter (32 %)

Rückblick April 2018: Kein neuer Monatsrekord

Der April 2018 war im deutschlandweiten Mittel mit einer Monatsmitteltemperatur von 12,4 °C der wärmste April seit Beginn der Aufzeichungen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilt. Dies trifft für weite Teile Deutschlands und Nordrhein-Westfalens zu – jedoch nicht für den äußersten Westen des Landes. Hier wurden die Rekordwerte aus dem Jahr 2007 meist nicht erreicht.

An der privaten Wetterstation in Bocholt lag die Monatsmitteltemperatur bei 13,5 °C und damit um 3,7 K über dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1981-2010. Damit liegt der April 2018 „nur“ auf Platz 4, denn auf den Rekordhalter 2007 (13,8 °C) folgen noch 2009 und 2011 (beide 13,7 °C).

Dennoch war der Monat außergewöhnlich, wie ein Blick auf den Temperaturverlauf zeigt. Nach dem kalten März  herrschten ab Anfang April überwiegend frühlingshafte, ab der zweiten Monatshälfte sogar sommerliche Temperaturen. Am 18. April wurde der erste Sommertag verzeichnet, einen Tag darauf ein Rekordwert von 29,7 °C – so warm war es in einer zweiten Aprildekade noch nicht (bisher: 29,4 °C am 15.04.2007). Erst in der letzten Aprilwoche kam es zu einem deutlichen Temperaturrückgang auf durchschnittliche Werte. Insgesamt brachte der Monat bereits 4 Sommertag (ab 25 °C).