Rückblick Sommer 2020: Warmer, trockener Sommer mit markanter Hitzeperiode

Der meteorologische Sommer 2020 geht als ein warmer und trockener Sommer ein. Anfangs zeigte sich der Sommer recht wechselhaft mit kühleren und wärmeren Witterungsphasen im Wechsel. Nach einer wärmeren Periode in der zweiten Junihälfte blieben die Temperaturen vor allem in der ersten und zweiten Julidekade zeitweise unter dem langjährigen Mittelwert. Außerdem kam es häufig zu Regenfällenund häufigen Regenfällen, die jedoch insgesamt unergiebig waren. Im August änderte sich die Großwetterlage: Ab dem 5. kam es zu einer intensiven, langandauernden Hitzeperiode mit 9 heißen Tage in Folge und 5 Tropennächten (morgendliches Minimum über 20 °C).

Trotz des insgesamt nur durchschnittlich warmen Julis gehört der Sommer mit einer mittleren Temperatur von 19,2 °C zu den zehn wärmsten Sommern in der Bocholter Klimareihe (ab 1945). Der August 2020 war mit 21,4 °C sogar der wärmste seit mindestens 1945. In den drei Sommermonaten wurden außerdem 37 Sommertage (Mittel: 26-27) und 14 heiße Tage (Mittel: 6-7) registriert.

Mit insgesamt nur 122,5 mm Niederschlag war der Sommer 2020 nach 2018, 1976 und 1921 der vierttrockenste Sommer in der Bocholter Niederschlagsreihe (ab 1901). Damit vergrößerte sich nach dem ebenfalls sehr trockenen Frühling 2020 (mit nur 86,9 mm sechsttrockenster Frühling seit 1901) das Niederschlagsdefizit weiter. Im Juni und Juli kam es zwar häufig zu Niederschlägen, doch insgesamt waren diese recht unergiebig. Das größte Niederschlagsereignis war ein Dauerregen am 1. Juli, der insgesamt 29,7 mm lieferte. Im August kam es mehrmals zu Gewittern, doch das Bocholter Stadtgebiet wurde nicht direkt getroffen. Während im Unkreis teilweise unwetterartige Regenfälle auftraten, wie z. B. am 13. im Raesfeld mit ca. 80 mm, kamen an der Station im Bocholter Nordosten nur wenige Tropfen zusammen. Der August 2020 war mit 12,2 mm der zweittrockenste seit 1901 (nach 1911 mit ca. 10 mm).

Monatsrückblick August 2020: Rekordmonat aufgrund langandauernder Hitzewelle

Aufgrund einer intensiven und lange andauernden hochsommerlichen Periode vom 5. bis 21. August erreicht der August 2020 neue Maßstäbe für einen August: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 21,4 °C war der Monat um 3,1 Grad wärmer als im Mittel 1981-2020 und um 0,3 Grad wärmer als der bisherige Rekord-August 1997. Auch die Anzahl der heißen Tage (ab 30 °C) von 11, davon 9 in Folge, stellt einen neuen Rekord dar, während die Zahl der Sommertage (ab 25 °C; 19) aufgrund eines massiven Temperatursturzes in der dritten Monatsdekade unter dem Rekord von 1997 (21) liegt.

Die hochsommerliche Witterungsperiode zwischen dem 5. und 22. August brachte eine Hitzewelle mit 9 heißen Tage in Folge (06.-14.), 2 Tagen mit über 35 °C (und 2 weiteren Tage, an denen diese Marke nur um wenige Zehntel verfehlt wurde), 6 Tropennächten (nicht unter 20 °C) und einen Spitzenwert von 36,3 °C (08.), der nur knapp unter dem bisherigen Augustrekord von 36,6 °C (07.08.2018) liegt. Damit wies diese Hitzeperiode die längste Andauer von heißen Tagen in Folge seit Juli 2006 (17.-27.07.2006: 11 heiße Tage in Folge) auf. In einem August gab es in der Bocholter Reihe seit 1945 bisher maximal 8 heiße Tage in Folge (05.-12.08.2003).

Ab der Monatsmitte ging das Temperaturniveau leicht zurück, blieb aber noch hochsommerlich. Nachdem am 21. ein letzter heißer Tag registriert wurde, kam es schließlich zu einem regelrechten Temperatursturz auf Tageshöchstwerte von nur noch um oder knapp über 20 °C.

Insgesamt fielen im August 2020 an der Station Bocholt (Stadt) nur 12,2 L/m² Niederschlag und damit für den Monat August so wenig wie zuletzt 1995 (12,4 mm). In der Bocholter Reihe (ab 1901) war nur der August 1911 mit 10 mm (nur gerundeter Wert verfügbar) noch trockener. Es gab in der zweiten Hälfte der Hitzewelle Mitte August zwar fast täglich Gewitter, doch die Station in der Nähe des Bocholter Krankenhauses wurde wiederholt nicht oder nur marginal getroffen. Auch ging der Temperatursturz am Monatsende nur mit sehr dürftigen Niederschlägen einher. Bocholt stellt mit den rund 12 L/m² einen der trockensten Orte in ganz Deutschland dar.

Bilanz der Hitzewelle: 9 heiße Tage in Folge und viertwärmster Augusttag in der Bocholter Klimareihe

Messwerte der privaten Wetterstation Bocholt (Stadt)

Mittwoch, 05.08.2020Min. 14,8 °C um 03:04 UhrMax. 29,8 °C um 17:35 Uhr
Donnerstag, 06.08.2020Min. 16,8 °C um 04:52 UhrMax. 33,0 °C um 16:55 Uhr
Freitag, 07.08.2020Min. 17,2 °C um 05:17 UhrMax. 35,1 °C um 17:00 Uhr
Samstag, 08.08.2020Min. 17,1 °C um 06:35 UhrMax. 36,3 °C um 16:46 Uhr
Sonntag, 09.08.2020Min. 20,3 °C um 06:33 UhrMax. 34,8 °C um 17:24 Uhr
Montag, 10.08.2020Min. 19,0 °C um 05:47 UhrMax. 32,9 °C um 17:00 Uhr
Dienstag, 11.08.2020Min. 21,6 °C um 06:38 UhrMax. 34,9 °C um 16:08 Uhr
Mittwoch, 12.08.2020Min. 21,8 °C um 06:36 UhrMax. 33,9 °C um 16:17 Uhr
Donnerstag, 13.08.2020Min. 20,8 °C um 05:46 UhrMax. 33,0 °C um 17:17 Uhr
Freitag, 14.08.2020Min. 19,4 °C um 06:02 UhrMax. 30,2 °C um 17:08 Uhr
Samstag, 15.08.2020Min. 20,1 °CMax. 29,4 °C

Die Hitzewelle der vergangenen Tage brachte in Bocholt 9 heiße Tage in Folge, 4 Tage mit Tageshöchstwerten um oder über 35 °C sowie 5 Tropennächte. Eine so lange Andauer von heißen Tagen gab es selbst in den letzten beiden sehr warmen Sommern nicht, sondern zuletzt vor 14 Jahren: Vom 17. bis zum 27. Juli 2006 wurden 11 heiße Tage in Folge verzeichnet. In einem August gab es bisher maximal 8 heiße Tage in Folge (05.-12.08.2003).

Am Samstag, 08.08.2020, erreichte die Temperatur einen Tageshöchstwert von 36,3 °C. Damit wurde der viertwärmste Augusttag und der zehnte Augusttag mit >= 35 °C überhaupt in der lokalen Klimareihe (seit 1945) verzeichnet.

Die heißesten Augusttage in Bocholt:
Rang 1: 36,6 °C am 07.08.2018
Rang 2: 36,5 °C an 07.08.2003
Rang 3: 36,4 °C am 02.08.2013

Markante Hitzewelle ab Donnerstag, 6. August + klimatologische Einordnung

Nach den aktuellen Modellen (06.08., 00 UTC) wird die Hitzewelle, die am heutigen Donnerstag (06.08.) mit einem Tageshöchstwert von 31-32 °C beginnt, bis mindestens nächste Woche Dienstag (11.08.) andauern. Von Samstag (08.) bis Dienstag (11.08.) ist dabei mit Tageshöchstwerten von 35-36, evtl. 37 °C zu rechnen!

Für Mittwoch (12.) ist die Lage noch unsicher. Möglicherweise könnte etwas kühlere Luft einfließen, doch auch eine Fortdauer der Hitzewelle bis einschließlich Donnerstag (13.) wird von einigen Modellen gezeigt. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, wie lange uns die sehr hohen Temperaturen erhalten bleiben.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es mindestens 6 heiße Tage (ab 30 °C) in Folge geben – für unsere Region ein außergewöhnliches Ereignis. Selbst in den vergangenen beiden Sommern, die bezogen auf die mittlere Temperatur die beiden wärmsten Sommer in der Bocholter Klimareihe (ab 1945) darstellen und einen neuen Temperaturrekord (40,1 °C am 25.07.2019) brachten, gab es maximal 5 heiße Tage in Folge: In beiden Sommern lagen die Tageshöchstwerte jeweils vom 23. bis zum 27. Juli 5 Mal in Folge über 30 °C, davon jeweils 3 Mal über 35 °C (mit Spitzenwerten von 36,3 °C am 26.07.2018 und 40,1 °C am 25.07.2019). Die längste Andauer von heißen Tagen in Folge gab es im Juli 2006: Vom 17. bis zum 27. Juli gab es 11 heiße Tage am Stück, jedoch nur 1 Mal über 35 °C, mit einem Spitzenwert von 36,6 °C (19.07.2006).

Update: Längere Hitzewelle zum Sommerferienende in Sicht

Bisher konnte man die heißen Tage (ab 30 °C) in diesem Sommer an einer Hand abzählen: Am 25. und 26. Juni (Tageshöchstwerte 30,0 °C und 31,6 °C) sowie am 31. Juli (Tageshöchstwert 33,2 °C) stieg die Temperatur über die 30-°C-Marke an. Wer den Sommer zwischenzeitlich schon abgeschrieben hatte, wird in dieser letzten Sommerferienwoche eines besseren belehrt, denn in den Berechnungen der Wettermodelle kündigt sich der Aufbau eines stabilen Hochdruckgebiets mit einhergehender Hitzewelle an.

Nach den aktuellen Läufen (04.08., 00 UTC) ist am Mittwoch (05.08.) mit 28-29 °C und am Donnerstag (06.08.) mit 30-31 °C zu rechnen. Für Freitag (07.08.) und Samstag (08.08.) werden 34-36 °C modelliert. Bis zum Samstag zeigen die Modellläufe eine weitgehende Konsistenz. Ab Sonntag nimmt die Streuung zu: Einige Modelle zeigen ein vorübergehendes Einfließen kühlerer Luft aus Nordwesten, ehe die Hitze am Dienstag (11.08.) wieder zurückkommt, während bei anderen Modellen NRW im Einfluss der heißen Luftmasse bleibt. Fast alle Modelle zeigen jedoch eine Andauer der Hitzewelle bis einschließlich Mittwoch (12.08.) (!). Nach derzeitigen Stand ist also mit mindestens 3, im Extremfall 7 heißen Tagen in Folge zu rechnen.

Monatsrückblick Juni 2020: Warmer, aber recht unbeständiger Juni

Der Juni 2020 zeigte sich im Gegensatz zum hochsommerlichen Juni 2019, der neue Temperaturrekorde aufstellte, als typisch mitteleuropäischer Sommermonat, das heißt recht unbeständig mit unterschiedlichen Wetterlagen und häufigen Schauerniederschlägen, aber insgesamt warm, trocken und recht sonnig. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 18,5 °C war der Monat um 1,8 Grad wärmer als im Mittel 1981-2010, mit einer Monatsniederschlagssumme von 59,7 L/m² fielen nur 83 % des Mittels 1981-2010 (72 L/m²) und mit einer Monatssonnenscheindauer von 220,5 Stunden schien die Sonne 109 % des Mittels 1981-2010 (209 Stunden). Es gab 12 Sommertage und 2 heiße Tage – im Mittel 1981-2010 gibt es nur 6-7 Sommer- und 1 heißen Tage.

Nach einem warmen Monatsbeginn kam es in der ersten Monatsdekade mit einer Nordwestlage zu einem kühleren Witterungsabschnitt. Am 4. und 5. kamen durch Schauerniederschläge 25,1 L/m² zusammen und milderten die Dürresituation aus dem Frühjahr etwas ab. Am 6. wurde der Monatstiefstwert von 7,2 °C gemessen.

Ab dem 11. erreichte die Temperatur wieder leicht überdurchschnittliches Niveau: Die Tageshöchstwerte pendelten bis in die dritte Monatsdekade um die 25 °C-Marke, die Nächte blieben mit kaum unter 15 °C mild. Am 14. kam es durch eine Gewitterlage, die vor allem die Regionen nordöstlich von Bocholt betraf, zu regional sehr unterschiedlichen Niederschlagsmengen: An der DWD-Station Ahaus-Wessum kamen 67,8 L/m² und an der Station Borken 51,5 L/m² zusammen; in Bocholt belief sich die Menge nur auf 10,8 L/m².

In der dritten Monatsdekade kam es zu einer kurzen Hitzewelle mit den ersten beiden heißen Tagen des Jahres (25. und 26.). Am 26. wurde der Monatshöchstwert von 31,7 °C registriert, in der darauffolgenden Nacht auf den 27. eine Tropennacht mit einen Nacht-Tiefstwert von 21,0 °C. Zum Monatsende wurde die warme Luft durch kühlere Atlantikluft abgedrängt.

Dauerregen am 1. Juli

Am 1. Juli sind länger andauernde und schauerartig verstärkte Regenfälle über die Region hinweggezogen. Dabei kamen im südlichen Kreis Borken und in den angrenzenden Gebieten beachtliche Niederschlagssummen von rund 30 Litern pro Quadratmeter, je nach Zugstrecke der Schauerniederschläge teilweise noch mehr, zusammen.

An der privaten Wetterstation Bocholt am Barloer Weg (Nähe Krankenhaus) betrug die Summe 29,7 L/m². Dabei fielen 5,1 L/m² bis zum Messtermin um 8 Uhr und werden in der Klimastatistik noch zum Juni 2020 hinzugerechnet und 24,6 L/m² seit 8 Uhr und zählen zum 1. Juli. Dies ist die bisher größte Tagesmenge im bislang erneut recht trocken verlaufenen Jahr 2020. Die letzten 24 Stunden brachten außerdem mehr Niederschlag als der gesamte April (11,8 L/m²) und Mai 2020 (17,3 L/m²) zusammen.

An der DWD-Station Bocholt-Liedern (Wasserwerk) betrug die Summe exakt 30,0 L/m². Die größte Niederschlagssumme kam an der DWD-Station Borken (Gemenkrückling) mit 43,4 L/m² zusammen.

Monatsrückblick Mai 2020: Sehr trockener, sonnenscheinreicher Mai

Im Mai 2020 dominierte im Westen Deutschlands Hochdruckeinfluss mit trockener Witterung und viel Sonnenschein, aber oft auch noch recht verhaltenen Temperaturen. Sommerlich warme Witterungsperioden gab es kurz zum Ende der ersten Monatsdekade (um den 9.) sowie zeitweise in der zweiten Monatshälfte (21./22., ab dem 26.). Es wurden 3 Sommertage (ab 25 °C) und noch kein heißer Tag (ab 30 °C) verzeichnet mit einem Monatshöchstwert von 27,7 °C am 21. Mai. Die Eisheiligen machten hingegen ihrem Namen alle Ehre, denn exakt zwischen dem 11. und 15. Mai kam es zu einem Kälterückfall mit letzten Bodenfrösten, örtlich auch Luftfrösten. An der städtisch gelegenen Wetterstation in Bocholt betrug der Monatstiefstwert 1,3 °C am 14. Mai. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 13,7 °C war der Mai 2020 um 0,4 Grad kälter als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1981-2010.

Der beständige Hochdruckeinfluss sorgte dafür, dass Tiefausläufer die Region lediglich zum Monatsanfang, um den 10. herum sowie zu Beginn der letzten Monatsdekade beeinflussen konnten. Auch an diesen Tagen fielen nur geringe Niederschläge, sodass nach dem sehr trockenen April ein weiterer sehr trockener Monat in die Statistik eingeht. An der Wetterstation Bocholt wurden 17,3 mm (= L/m²) gemessen, das entspricht nur einem Viertel des langjährigen Mittelwerts der Referenzperiode 1981-2010 (68 mm) und dem 6.-trockensten Mai in der Bocholter Klimareihe (ab 1901).

Monatsrückblick April 2020: Sehr warm, sehr trocken und neuer Sonnenscheinrekord

Der April 2020 geht als ein sehr warmer, sehr trockener und als sonnenscheinreichster April überhaupt in die regionale Klimastatistik ein. Dies zeigt die Auswertung der lokalen Messwerte der privaten Wetterstation Bocholt.

Die Monatsmitteltemperatur lag bei 12,3 Grad Celsius (°C) um damit um 2,5 Grad über dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1981-2010 bzw. 3,6 Grad über der Referenzperiode 1961-1990. Nach 2007 (13,8 °C), 2009 und 2011 (13,7 °C), 2018 (13,5 °C) und 2014 (12,9 °C) erreicht der April 2020 damit Platz 6 in der Rangfolge seit 1881. Der Monat zeichnete sich nicht durch kurzzeitig sehr hohe Temperaturen aus wie z. B. im Jahr 2007, als fast 30 °C gemessen wurden, sondern durch konstant recht hohe Werte: Die Tageshöchstwerte lagen meist zwischen 18 und 24 °C, lediglich in den ersten Tagen des Monats blieb das Temperaturniveau noch verhalten mit leichten Nachtfrösten und Tageshöchstwerten um die 10 °C-Marke. Beeindruckend war der schnelle Temperaturanstieg ab dem 4. innerhalb weniger Tage auf frühlingshafte, teils frühsommerliche Werte: Am 5. wurde erstmals in diesem Jahr die 20 °C-Marke erreicht, nur drei Tage später mit 25,2 °C bereits der erste Sommertag des Jahres registriert. Das ist der früheste Eintrittstermin seit Beginn der Bocholter Klimareihe im Jahre 1945 (siehe auch Bericht unten).

Die Monatsniederschlagssumme erreichte einen Wert von nur 7,4 Litern pro Quadratmeter (L/m²), etwa ein Sechstel des langjährigen Mittelwerts der Referenzperiode 1981-2020 (43 L/m²). Damit ist der April nach 2007 (0,0 L/m²) und 1996 (2,0 L/m²) der dritttrockenste April in der Bocholter Reihe (Niederschlagsmessung seit 1901). Die seit Mitte März bestimmende Hochdruckwetterlage setzte sich im April fort und wurde nur kurz durch Tiefausläufer unterbrochen. Nur an 6 Tagen wurde Niederschlag registriert, bedeutsame Tagesniederschläge (mindestens 5 L/m²) fielen dabei nicht. Der Großteil der Monatssumme, 4,8 L/m², fiel vom 28. bis 30. infolge von Regenschauern. Etwas Statistik: Der Trend zu trockeneren April-Monaten setzt sich fort: Der Mittelwert der neuen Referenzperiode liegt bei nur noch 40 L/m² (!), die letzten 15 Jahre (2006-2020) erreichten im Mittel nur noch 31 L/m². In diesen 15 Jahren waren 10 April-Monate trockener als im Durchschnitt 1981-2010, nur 2012 gab es mit 64,7 L/m² einen nennenswerten Niederschlagsüberschuss.

Die Monatssonnenscheindauer belief sich auf rund 285 Stunden (h), das entspricht einem Plus von 64 % gegenüber dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1981-2010 (174 h). Damit war der April 2020 vor dem bisherigen Rekordhalter 2007 (271 h) der sonnenscheinreichste April in der Bocholter Reihe (Sonnenscheindauermessung seit 1947).