Rückblick September 2011: Schöner Altweibersommer

201109-01Der September entschädigt für den durchwachsenen Sommer: Die Monatsmitteltemperatur liegt mit 16,4 Grad satte 1,8 Grad über dem langjährigen Mittel und etwa auf dem diesjährigen Juli-Niveau (16,7 Grad), die Niederschlagsmenge mit 59,8 Litern pro Quadratmeter (85 Prozent) leicht unter dem Mittelwert. Im Laufe des Monats gibt es viele freundliche und angenehm warme Tage: Neben 3 heiteren Tagen am Monatsende können noch 6 Sommertage verzeichnet werden, mehr als doppelt so viele wie im langjährigen Durchschnitt.

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Einer der wärmsten Oktobertage seit Aufzeichnungsbeginn

Der Oktober hat gerade angefangen und gleich einen neuen Rekord auf dem Papier geliefert. Am heutigen Samstag stieg das Thermometer auf einen Tageshöchstwert von 26,3 °C. Nur eine handvoll Oktober-Tage seit 1945 erreichten Werte um 26 °C.

Der bisherige Rekord von 26,2 °C (10.10.1979) wurde zwar um ein Zehntelgrad übertroffen, doch es muss hier berücksichtigt werden, dass der damalige Standort der Wetterstation in Bocholt-Liedern nicht dem heutigen entspricht und leichte lokale Unterschiede möglich sind.

Den ähnlich warmen Oktoberbeginn gab es 1983: Am 3. Oktober stieg das Thermometer in der Region auf rund 26 °C. Auch 1985 war es sehr warm mit Werten von knapp 25 °C.

Rückblick Sommer 2011: Nassester Sommer seit 1956

Wer hätte nach dem Frühling gedacht, dass uns solch ein unterkühlter und insbesondere regnerischer Sommer bevorsteht? Im Juni fing er noch ganz passabel an und zum Monatsende kam es zu einer ersten kurzen Hitzewelle mit 2 heißen Tagen (30 °C oder mehr). Doch diese beiden heißen Tage sollte die einzigen bleiben – im Juli und August stieg das Quecksilber nur mit Mühe über die 25-°C-Marke, dafür gab es fast täglich Regenfälle.

201107-03Die Sommer-Mitteltemperatur erreichte einen Wert von nur 17,3 °C und liegt damit um 0,7 K unter dem langjährigen Mittelwert 1981-2010. Es war damit der kühlste Sommer seit 1998. Lediglich 21 Sommertage (25 Grad oder mehr) wurden verzeichnet. Die summierte Niederschlagsmenge erreichte mit satten 326,5 L/m², das ist das 1,5-fache des langjährigen Mittels, hingegen einen Höchststand seit 55 Jahren – mehr Regen gab es zuletzt 1956, als rund 390 L/m² gemessen wurden. Nur 2 heitere Tage mit Sonnenschein von früh bis spät konnten registriert werden, dafür aber 56 Tage (von insgesamt 92 Tagen) mit messbarem Niederschlag.

Der Sommer kann also zu Recht als „schlechter Sommer“ bezeichnet werden – ähnliche Vertreter gab es zuletzt 2007 (19 Sommertage und mit 319,3 L/m² nur unwesentlich weniger Regen), 2000 (nur 12 Sommertage) und 1998 (16 Sommertage). Die Sommer 2010 und 2009 wiesen dagegen 34 Sommertage auf, 2006 gab es sogar 43 Tage mit Werten über 25 °C.

Erwähnenswert ist der Sommer-Totalausfall in Norddeutschland, vor allem im sonst oft sonnenverwöhnten Ostseeumfeld. In Teilen Schleswig-Holsteins konnte man die Zahl der Sommertage beispielsweise an nur einer Hand abzählen, in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) fielen unvorstellbare 632 L/m² – mehr als dort in einem durchschnittlichen Jahr zu verzeichnen ist.

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Rückblick August 2011: Durchschnittlich temperiert, aber sehr nass

201108-01Nach dem zweifelsohne grottenschlechten Juli kommt der Sommer auch im August nur unwesentlich besser in Fahrt – einzelne sommerliche Tage retten, was noch zu retten ist.

201108-02Am Schluss übertrifft der sehr nasse August mit 127,7 L/m², 170 % des langjährigen Mittelwerts, sogar den bereits sehr verregneten Vormonat noch leicht. Die Monatsmitteltemperatur von genau 18,0 °C liegt hingegen im durchschnittlichen Bereich.

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Große Sturmschäden in Bocholt-Liedern: Downburst sehr wahrscheinlich

Schwere, örtlich unwetterartige Gewitter haben das Sommerwetter gestern (26.) beendet. Die Gewitterfront zog um die Mittagszeit bereits über den Niederrhein. Besonders betroffen war der Raum Xanten; dort ist es laut Augenzeugen zu einem Tornado gekommen, der erhebliche Schäden unter anderem an mehreren Wohnhäusern verursacht hat (siehe Tornadoliste).

201108-00

Auf dem Weg nach Norden traf die Gewitterfront um 12.55 Uhr MESZ den Raum Bocholt. Vor allem im westlichen Ortsteil Liedern unmittelbar in Nähe des Bocholter Klärwerks westlich des Industrieparks Mussum kam es zu größeren Schäden. In Höhe der Kreuzung Brömmelingstiege/ Milchstraße wurden einige Dächer beschädigt, Bäume entwurzelt sowie ein Maisfeld und Weidegras plattgedrückt. Am Isselpand im Bereich der Brücke über die B67 sowie an der dort verlaufenden Issel in Höhe der Grenze der Stadtgebiete Bocholt/Isselburg/Hamminkeln wurden dutzende Pappeln einfach abgeknickt (siehe Fotos). Besonders getroffen hat es auch die Buchenallee am südlich davon verlaufenden Isseldeich sowie die Rodehorster Allee, wo ebenfalls zahlreiche Bäume (v. a. Eichen und Buchen) umgeknickt oder entwurzelt wurden. Auffällig ist, dass es sich um eine Schneise handelt, in der die massiven Schäden auftreten. Bäume, die nur wenige hundert Meter entfernt stehen, sind größtenteils völlig unbeschädigt. Ein solches Schadenmuster ist oftmals ein Hinweise auf einen Tornado.

Die durchweg identische Fallrichtung der Bäume und Augenzeugenberichte lassen zurzeit jedoch eher auf schwere Gewitterfallböen (im Fachjargon als Downburst bezeichnet) schließen – ähnlich wie beim Unwetter vom 12. Juli 2010, das im Bocholter Stadtwald erhebliche Schäden verursachte. Der Fall wird weiter untersucht.

Nordwestlich von Isselburg-Anholt (Dwarsefeld/In der Flora) kam es außerdem zu Hagelschlag, der große Schäden an mehreren Gewächshäusern verursacht hat.

Sind sie Augenzeuge des Unwetters gewesen oder haben erhebliche Schäden dokumentiert? Melden Sie ihre Beobachtungen bitte für weitere Schadensanalysen!

Regengebiet bringt 25 L/m²

Das Regengebiet, das am heutigen Sonntag von der Früh bis zum Vormittag durch die Region, hat viel Regen gebracht. An der Wetterstation in Bocholt fielen von gestern, 13., 14 Uhr bis heute, 14., 14 Uhr genau 25,0 L/m². Der August erreicht damit nach genau zwei Wochen bereits 67,8 L/m² – das sind 90 % des langjährigen Mittelwertes für den Gesamtmonat (75 L/m²).

Rückblick Juli 2011: Statt Sommerhitze zeitweise frühherbstliche Kühle

201107-01201107-02Der subjektive Eindruck eines Monats und die tatsächliche statistische Bilanz sind oft zwei Paar Schuhe, doch diesmal täuscht sich unser Gefühl nicht: Dieser Juli war kein richtiger Sommermonat!

Freibadtaugliches Sommerwetter ist den ganzen Monat über Fehlanzeige. Nur fünf Sommertage, aber 13 Tage mit Höchstwerten unter 20 °C können verzeichnet werden, und das bei einer Monatsmitteltemperatur von gerade einmal 16,7 °C, das sind 2,2 K weniger als im langjährigen Mittel. Der Juli ist der erste zu kalte Monat des Jahres und der erste zu kalte Juli seit 2000.

Daneben hat der Monat an Regen nicht gespart: An 18 Tagen mit messbarem Niederschlag fallen 117,2 L/m², das ist mehr als das Anderthalbfache des langjährigen Mittels.

Kälter geht es nicht mehr

Noch eine traurige Negativ-Schlagzeile: Der Lufttemperatur-Höchstwert vom heutigen Samstag (30.07.) lag bei nur 16,7 °C. Im Mittel der letzten 30 Jahre (1981-2010) war der 30. Juli der heißeste Tag des Jahres mit einem durchschnittlichen Tagesmaximum von etwas über 25 °C… Kälter als aktuell geht es luftmassentechnisch einfach nicht mehr!

Jetzt die gute Nachricht: Zu Beginn der nächsten Woche und pünktlich zum Monatswechsel kommt der Sommer endlich zurück! Am Montag (01.08.) erwarten uns nach aktuellem Stand Sonne und einzelne Wolken bei 23 bis 24 °C, am Dienstag (02.) viel Sonne bei bis zu 28 °C. So warm war es zuletzt am 12. Juli (28,2 °C).