Der Juni 2023 geht in der Region als wärmster und sonnenscheinreichster Juni seit Aufzeichnungsbeginn in die Klimastatistik ein. Während im Deutschlandmittel hinsichtlich der Temperatur der 5.-wärmste seit 1901 und hinsichtlich der Sonnenscheindauer der 2.-sonnenscheinreichste seit 1951 verzeichnet wurden, setzt sich der Juni 2023 in der Region aufgrund der vorherrschenden Wetterlagen bei beiden Parametern an die Spitze.
Die Monatsmitteltemperatur erreichte 20,5 °C, das entspricht 3,3 K mehr als im vieljährigen Mittel 1991-2020 (17,2 °C) bzw. 4,2 K mehr als im Mittel 1961-1990 (16,3 °C). Der bisherige Rekord (Reihe ab 1901) wurde erst 2019 mit 20,3 °C aufgestellt. Nach einem mäßig warmen Monatsbeginn stellten sich ab dem 5. Juni sommerliche Temperaturen über 25 °C ein. Vom 8. Juni an lag die Temperaturkurve zum Teil deutlich über dem vieljährigen Mittel. Erst ab dem 27. gingen die Werte wieder auf ein durchschnittliches Niveau zurück.
Vom 8. bis zum 21. Juni gab es 14 Sommertage (Tage mit mindestens 25 °C) in Folge. Der Gesamtmonat brachte 19 Sommertage zu Stande. Eine Hitzewelle trat vom 10. bis zum 12. Juni auf, außerdem wurde noch am 20. und 25. die 30-°C-Marke überschritten (insgesamt 5 heiße Tage; Tage mit mindestens 30 °C). Außerdem gab es eine Tropennacht mit 20,3 °C (vom 25.auf den 26. Juni).
Beim Vergleich mit 2019 zeigt sich, dass es die Zahl der Sommertage (19) und der heißen Tage (5) exakt gleich sind, doch in diesem Jahr Tage mit Höchstwerten unter 20 °C, wovon es 2019 immerhin 2 gab, gänzlich fehlten. 2019 war es zu Monatsbeginn und am Monatsende mit extremer Hitze (36,2 °C) zwar noch heißer, doch in dem Zeitraum vom 6. bis zum 21., in den in diesem Jahr eine hochsommerliche Phase auftrat, konstant kühler. Somit ergibt sich bei der Monatsmitteltemperatur ein um 0,2 K höherer Wert.
Die Monatsniederschlagssumme lag bei 28,6 L/m², das entspricht 42 % vom vieljährigen Mittel 1991-2020 (68,6 mm). Damit ist der Juni der 12.-trockenste seit 1901. Die gesamte Monatsmenge fiel praktisch an einem einzigen Tag: Am 22. zog ein Tiefdruckgebiet mit schauerartigen Regenfällen über weite Teile West- und Norddeutschlands hinweg. Während im Umkreis teilweise über 70 L/m² fielen und Überschwemmungen verursachten, blieb die Situation in Bocholt mit 26,5 L/m² ruhig.
Die Monatssonnenscheindauer lag bei 318,0 Stunden, das entspricht 151 % (also rund das 1,5-fache) vom vieljährigen Mittel 1991-2020 (210,8 h). Damit wurde der (unsichere) Rekord von 1950 (297,8 h) übertroffen. Die bisherigen Plätze 2 und 3 stammen aus 1976 (295,5 h) und 2019 (295,1 h). An 14 Tagen wurden mindestens 80 % der astrononomisch maximalen Sonnenscheindauer erreicht, davon vom 9. bis zum 17. an 9 Tagen in Folge. Nur 3 Tage blieben unter 20 %.
Die Regenfälle, die am Donnerstagabend und in der ersten Nachthälfte über die Region hinweg zogen, brachten an der privaten Wetterstation Bocholt eine Niederschlagsmenge von 26,5 L/m². Wie erwartet, gingen die Niederschläge hier in der Region ohne Gewitteraktivität einher.
Seit einigen Tagen kündigt sie sich in der Modellwelt bereits an, jetzt ist es sicher: Nachdem der Sommer in den vergangenen Tagen an Fahrt aufgenommen hat, steht die erste Hitzewelle des Jahres vor der „Haustür“.
Schauen wir auf das europäische Wettermodell ECMWF: Ab dem morgigen Feiertags-Donnerstag (08.06.) zeigt die Temperaturkurve steil nach oben und bereits am Freitag (09.) nähert sich das Modell der 30-°C-Marke. Da das Diagramm nur 4 Werte pro Tag darstellt, können die Tagesmaxima nicht exakt abgelesen werden. Die hochauflösenden Lokalmodelle (u. a. ICON-D2) berechnen für den Standort Bocholt Tageshöchstwerte von 27 °C am Donnerstag und 30 °C am Freitag. Damit dürfte am Freitag der erste Hitzetag erreicht werden.
Am Samstag (10.) und Sonntag (11.) erwarten uns ebenfalls Tageshöchsttemperaturen von 30 bis 32 °C. Derzeit zeigen die meisten Modelle auch für Montag (12.) noch ein Überschreiten der 30-°C-Marke, wobei die Unsicherheit dieser Aussage schon deutlich zunimmt. Ab Dienstag (13.) könnte es zu einem (leichten?) Temperaturrückgang kommen. Eine genaue Prognose ist hier noch nicht möglich; am Wochenende ergibt sich sicherlich ein klareres Bild für den Verlauf der kommenden Woche.
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