Rückblick Juli 2014: Warmer und gewitterreicher Sommermonat

Der Juli 2014 geht als warmer, feuchter und gewitterreicher Sommermonat in die Statistik ein. Nach einer kurzen Wärmeperiode zu Monatsbeginn brachte eine Luftmassengrenze zum Ende der ersten Monatsdekade ergiebige Regenfälle. Am 18./19. kam es zu einer kurzen intensiven Hitzewelle. In feuchtwarmer Luftmasse wurden in der letzten Monatsdekade große Schwüle und zahlreiche Gewittertage verzeichnet.

>> weiterlesen

Temperaturen im Höhenflug

Mit Zufuhr sehr warmer Luftmassen aus Südwest stiegen die Temperaturen in den vergangenen beiden Tagen noch etwas höher als erwartet. Nachdem am Freitag (18.) an der privaten Wetterstation Bocholt bereits heiße 32,8 °C verzeichnet wurden, setzte der Samstag (19.) noch einen drauf: Nach einem tropischen Tiefstwert von 20,4 °C stoppte das Thermometer nachmittags erst bei genau 35,0 °C. Damit wurde an diesem 5. heißen Tag die bislang höchste Temperatur in diesem Jahr verzeichnet.

Am Sonntag (20.) und Montag (21.) ist erst einmal Schluss mit solchen Hitzewerten – mit einfließender feuchtwarmer Luft sind bereits ab der zweiten Nachthälfte Schauer und Gewitter möglich. Ab Dienstag (22.) erwartet uns nach aktuellem Stand wieder ein paar Tage beständiges Hochdruckwetter mit Tageshöchstwerten zwischen 27 und 30 °C.

Hitzewelle im Anmarsch

In der zweiten Wochenhälfte erwarten uns viel Sonnenschein und merklich steigende Temperaturen, die schießlich in einer Hitzewelle münden. Bereits am heutigen Mittwoch (16.) werden wieder um 25 °C und somit ein meteorologischer Sommertag erreicht, am Donnerstag (17.) um 28 °C. Am Freitag (18.) und Samstag (19.) wird es dann wolkenlos oder nur leicht bewölkt und mit 32-33 °C bzw. 34-35 °C hochsommerlich heiß. Nach jetzigen Prognosen bleibt die Gewittergefahr auch am Samstagabend noch gering und erst am Sonntag (20.) sind im Tagesverlauf Schauer und Gewitter zu erwarten. Die Chancen, dass das warme Hochdruckwetter auch in der kommenden Woche erhalten bleibt, sind außerdem zzt. ebenfalls recht gut.

Ergiebiger Dauerregen in zwei Tagen

201407-01In den vergangenen beiden Tagen kam es in weiten Teilen Westdeutschlands durch eine Luftmassengrenze zu ergiebigem Dauerregen. Im Raum Bocholt begann dieser am Dienstag (08.) in der Früh und hielt mit kurzen Unterbrechungen bis in den Mittwochnachmittag (09.) an, bevor am Abend noch ein kurzes leichtes Gewitter folgte. Ungewöhnlicherweise war die Zugrichtung der Niederschläge von Ost nach West, was mit der Luftmassengrenze zusammenhing. Besonders betroffen war daher die Kölner Bucht im Luv der Eifel, wo durch schauerartige Verstärkung teilweise 100 bis 120 L/m², örtlich noch mehr, fielen.

In Bocholt kamen an beiden Tagen insgesamt immerhin 49,1 L/m² zusammen. (Das Foto zeigt eine Teilmessung mit exakt 10,0 L/m².) Mit dem Gewitter vom vergangenen Sonntagabend (06.), siehe Bericht unten, und einigen kleineren Niederschlagsereignissen vom letzten Wochenende beläuft sich die Summe der 1. Juli-Dekade (01.-10.) auf 81,9 L/m² und liegt damit bereits leicht über dem langjährigen Mittel für den Gesamtmonat (ca. 73 L/m²).

Gewitter bringt viel Regen und Abkühlung

Die kurze Wärmeperiode wurde am Sonntagabend (06.) mit einem heftigen Gewitter mit Starkregen beendet. Nachdem am Freitag (04.) ein Tageshöchstwert von exakt 30,0 °C (3. heißer Tag 2014) registriert wurde, gab es am Samstag- und Sonntagmittag bereits einige kleinere Regenereignisse, in deren Folge die Luftfeuchte und die Taupunkte noch weiter anstiegen. Am Niederrhein bildeten sich schließlich im Zuge einer Kaltfront Gewitter.

Gegen 20 Uhr trafen die Gewitter mit einer markanten Böenfront, stürmischen Böen um 70 km/h (8 Beaufort) und Starkregen in Bocholt ein. Insgesamt fielen 19,2 L/m² in 25 min (20.05 bis 20.30 Uhr).

Schauerwetter adé: Der Juli beginnt sommerlich

Vor allem am gestrigen Sonntag (29.), aber auch noch heute (30.), zogen einige Regenschauer mit örtlichen kurzen Gewittern über die Region hinweg und ließen zeitweise nur Temperaturen von 14 °C zu. Damit ist ab morgen – pünktlich zun 1. Juli – Schluss, denn uns erwartet zunehmender Hochdruckeinfluss und damit einhergehend eine Stabilisierung der Wetterlage. Für den Rest der Woche sieht es nach viel Sonnenschein aus, dabei bleibt es trocken und die Temperaturen steigen peu à peu von 20 °C am Dienstag (01.) bis auf 29-30 °C am Freitag (04.). Ab Samstag (05.) sind erste Gewitter möglich. Zumindest meteorologisch gesehen stehen die Chancen sehr gut, dass die etwaige Fußball-Viertelfinalpartie am Freitagabend zu einem ersten „Sommermärchen“ werden könnte…

Unwetterfront verschont Kreis Borken

Die Unwetterfront, die am Pfingstmontag (09.) in den Abendstunden von Süd-Belgien kommend über den Raum Aachen, Düsseldorf/Neuss und das Ruhrgebiet Richtung östliches Münsterland/Ostwestfalen, hat den Raum Bocholt wie auch den gesamten Kreis Borken verschont. Auch in den Nachbarkreisen Kleve und Wesel gab es nur geringe Schäden.

201406-01An der Wettersta-tion Bocholt waren bis auf südöstlich vorbeiziehende Fern-gewitter mit einigen eindrucksvollen Blit-zen keine besonde-ren meteorologi-schen Ereignisse feststellbar. Sowohl Niederschlagsmenge (8,7 L/m²) als auch Wind (einzelne starke Böen um 6 Beaufort) hielten sich in Grenzen. (Das obrige Bild stammt von einem Regenschauer, der bereits am Mittag durchzog.)

Nächtliche Hagelgewitter über Bocholt

Nach dem mäßigen Gewitter in den gestrigen Mittagsstunden bildeten sich in der vergangenen Nacht weitere Gewitter über den Raum Bocholt, die neben kurzen Starkregen auch Hagel mit 1,5 bis 2 cm großen Hagelkörnern verursachten. Die 24-stündige Niederschlagssumme bis heute (09.) Früh betrug 22,4 L/m². Über Schäden wurde nichts bekannt.

Pfingsten 2014: Hitzewelle im Anmarsch – Gewittergefahr steigt

Zum Pfingstwochenende erwartet uns aller Voraussicht nach die erste Hitzewelle des Jahres 2014. Nach zahlreichen Regenschauern und derzeit noch kühlen Temperaturen von nur 14 °C setzt sich bereits ab dem morgigen Freitag (06.) sonniges Wetter durch. Dazu erwarten wir erheblich ansteigende Tageshöchstwerte von 24-25 °C.

MT8_Essen_ens_050614

Am Samstag (07.) wird es sonnig bleiben und die Temperatur erreicht ein sommerliches Niveau von 29-30 °C. Möglicherweise wird also der erste heiße Tag des Jahres erreicht. Derzeit sieht es so aus, als ob am Pfingstsonntag (08.) eine kleine Störung durchzieht, die Wolken, Gewittergefahr und einen kleinen Dämpfer des Temperaturanstieges bringt (aber noch unsicher!), ehe am Pfingstmontag (09.) Spitzenwerte von über 30 °C möglich sind.

Aber: Je nach Modell schwanken die Tageshöchstwerte für unsere Region zwischen 28 und 35 °C, ähnliches gilt für den Dienstag (10.). Es hilft nur abwarten, aber das Potential für eine hochsommerliche Witterungsperiode ist gegeben – auch ein neuer Temperaturrekord für die 1. Juni-Dekade (33,5 °C, 07.06.1996) scheint nicht ausgeschlossen.

Luftmassengrenze bringt ergiebigen Regen

In den vergangenen beiden Tagen lag eine Luftmassengrenze quer über Deutschland, vom südlichen Emsland/Münsterland bis nach Brandenburg. Vor allem im südlichen Niedersachsen, in Sachsen-Anhalt und weiten Teilen Brandenburgs und Sachsens fielen sehr ergiebige Niederschläge von 40 bis 60 L/m², örtlich noch mehr, wie die unten stehende Karte mit den 72-stündigen Mengen bis heute, 8 Uhr, zeigt.

DL_RR72_201405290800Auch im Raum Bocholt brachte der vor allem am Dienstag (27.) und Mittwoch (28.) andauernde Dauerregen noch reichliche Niederschlagsmengen von 26,8 L/m² (14,8 L/m² am Dienstag und 12,0 L/m² am Mittwoch). 72-Stündig bis heute, 8 Uhr, betrug die Summe 30,2 L/m². Damit hat der Mai als erster Monat des Jahres seinen langjährigen Niederschlags-Mittelwert von ca. 68 L/m² mit inzwischen 87,0 L/m² überschritten.