Tiefdruckgebiet mit ergebigen Regenfällen

20130916_1Ein Tiefdruckgebiet, das am gestrigen Mittwoch (19.) von der Nordsee her kommend auf seinem Weg Richtung Südost über Nordwestdeutschland zog, brachte im Münsterland, Ostwestfalen und angrenzenden Teilen Niedersachsens längere und ergiebige Regenfälle. An der privaten Station in Bocholt kamen 24-stündig bis heute (20.) Früh, 8 Uhr, 29,9 Liter Regen pro Quadratmeter (L/m²) zusammen. Die 48-stündige Gesamtsumme von Dienstag- bis Donnerstagmittag (14 Uhr) beläuft sich auf satte 42,1 L/m².

In den nächsten Tagen wird es zwar nicht mehr ganz so regnerisch, doch wolkenreich. Aufgrund der fortschrittenen Jahreszeit nimmt auch die Hochnebelwahrscheinlichkeit bei Hochdruckeinfluss wieder zu. Es bleibt auch für die Jahreszeit gesehen recht kühl, die Temperaturen schaffen es tagsüber nur noch wenig über die 10-°C-Marke. Der Oktober ist auf gutem Weg, mit einem Temperaturminus im Vergleich zum langjährigen Mittel abzuschneiden. Luftfrost ist in den nächsten Tagen allerdings noch nicht zu erwarten.

Kirmeswetter 2016: Sonniger Sonntag erwartet

Das sonnige, warme bzw. milde Spätsommer- bis Frühherbstwetter ist in diesem Jahr Geschichte, in den letzten Tagen hat es sich markant angekühlt mit ersten lokalen Boden- und teilweise Luftfrösten. Allerdings muss man unterstreichen, dass die Temperaturen der letzten Tage völlig der mittlerweile fortgeschrittenen Jahreszeit entsprechen. Die Frage, um die es heute geht, ist: Wie wird das Kirmeswetter 2016? (Für Interessierte: So war es im letzten Jahr!)

201411-04Am Freitag (14.) erwartet uns ein Mix aus Sonnenschein, vielen Wolken und einem mäßigen Ostwind, wobei die Sonnenanteile im Vergleich zu heute etwas zu- und der kalte Wind abnehmen dürften. Höchstwerte 13-14 °C. Im Laufe des Abends nimmt die Bewölkung zu und in den späten Abendstunden bzw. der ersten Nachthälfte ist leichter Regen möglich. Der Samstag (15.) startet mit etwas Regen, der in der ersten Tageshälfte abzieht. Anschließend erst noch stark bewölkt, am Nachmittag Auflockerungen und mehr Chancen auf Sonnenschein. Maximal 15 °C. Der beste Tag für den Kirmesbesuch wird voraussichtlich der Sonntag (16.): Nach einem kühlen Morgen sieht es heute nach einem sehr sonnigen Tag bei milden 19 °C aus. Für Montag (17.) wieder mehr Wolken, aber noch mild.

Markante Abkühlung: Erste lokale Fröste und kalte Tage

Der Herbst ist gekommen: Nach genau 165 Tagen blieb das Thermometer an der privaten Wetterstation Bocholt am gestrigen Mittwoch (12.) im einstelligen Temperaturbereich. Am Nachmittag wurde ein Höchstwert von 9,9 °C gemessen und damit der erste „kalte Tag“ der Saison registriert. Der letzte kalte Tag war der 30. April mit 9,8 °C. Bereits am Montag (10). und Dienstag (11.) hatte es sich mit Nebelbildung deutlich abgekühlt mit Werten um 2-3 °C in den Frühstunden.

Während es an der städtische gelegenen Station auch in Bodennähe noch knapp frostfrei blieb, gab es im Außenbereich den ersten Bodenfrost, im Münsterland gebietsweise auch den ersten Luftfrost, wie zum Beispiel in Borken (-0,3 °C) und Ahaus (-0,1 °C).

Rückblick September 2016: Ein sehr warmer, trockener und sonniger Sommermonat

Im September 2016 hält anhaltender Hochdruckeinfluss atlantische Tiefdruckgebiete weitgehend von Mitteleuropa fern und sorgt in Deutschland für einen extrem warmen, sehr trockenen und sonnenscheinreichen Monat, der die vorangegangenen teils sehr verregneten Sommermonate in den Schatten stellt.

Mit einer Monatsmitteltemperatur von 18,1 Grad Celsius (°C) fällt der September 2016 um 3,3 Grad wärmer aus als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1981-2010. Der Monat ist damit der drittwärmste September in der Bocholter Klimareihe (seit 1946) – nach 2006 (18,7 °C) und 1999 (18,3 °C). Außerdem ist es der erste Monat in diesem Jahr mit einer markanten positiven Temperaturabweichung.

Die erste Monatshälfte verläuft sommerlich. Vom 12. bis zum 15. kommt es zu einer markanten Hitzewelle in weiten Teilen Deutschlands, die in Bocholt für 4 heiße Tage und einen neuen Septemberrekord von 33,0 °C (13.) sorgt. Die Tagesmitteltemperaturen erreichen um 25 °C – damit ist es über 10 Grad wärmer als im langjährigen Mittel zu dieser Jahreszeit. Ab dem 16. kommt es zu einem markanten Temperatursturz auf durchschnittliches Niveau. In der letzten Monatsdekade wird die 25 °C-Marke nochmals (25.) erreicht, sodass am Ende 9 Sommertage registriert werden (1999: 11 Tage und 2006: 10 Sommertage). In gesamtem September wird die 20 °C-Marke wird nur zwei Tagen (20. und 30.) verfehlt – im kühlen September 2015 war dies an 25 Tagen der Fall.

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Durch das fortdauernde Hochdruckwetter bleibt der September 2016 im Gegensatz zu den Vormonaten sehr trocken. Es werden nur 14,4 Liter pro Quadratmeter (L/m²) gemessen – nur 20 % des langjährigen Mittels der Referenzperiode 1981-2010. Der September ist damit nach 1959, 2006 und 1969 der vierttrockenste in der Bocholter Niederschlagsreihe (seit 1901) und der trockenste seit 2006 (6,6 L/m²).

Der überwiegende Teil der Niederschlagssumme kommt in der Nacht vom 15. auf den 16. zu Stande, als eine Gewitterfront von Süden her die Region überquert und kurzzeitigen Starkregen verursacht. Ansonsten sind die Tagesniederschlagssummen nicht der Rede wert. In die Klimastatistik gehen nur 6 Niederschlagstage (mindestens 0,1 L/m²) ein – selbst 2006 waren es 8 Niederschlagstage.

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Heute neuer Temperaturrekord erwartet

Am heutigen Dienstag (13.09.) erwarten uns hochsommerlich heiße 32, evtl. 33 °C. Damit geht der Hochsommer nicht nur in eine „außerplanmäßige“ Verlängerung, es wird voraussichtlich sogar ein neuer Temperaturrekord für Mitte September aufgestellt (bisher: 31,2 °C am 13.09.1947, DWD-Station Bocholt-Liedern). Auch ein neuer absoluter Septemberrekord (32,2 °C am 05.09.1949) ist denkbar.

Auch morgen (14.) und Donnerstag (15.) wird es nochmals sehr warm bis heiß mit rund 30 °C, ehe die Werte ab Freitag (16.) auf „jahreszeitenübliches“ Niveau von 20-22 °C zurückgehen. Dazu wird es unbeständiger, wobei sich die Modelle bezüglich Regen noch sehr uneins sind.

Aktualisierung 13.09.2016, 20 Uhr:
Mit einem Tageshöchstwert von 33,0 °C (um 16.17 Uhr) an der Wetterstation Bocholt (Kurfürstenstraße) wurde heute ein Temperaturrekord für dem Monat September in der Bocholter Klimareihe (seit 1946) aufgestellt. Damit wurde in diesem Jahr nach dem 23. Juni (33,0 °C), 20. Juli (35,0 °C) und 25. August (33,4 °C) zum 4. Mal die 33-°C-Marke erreicht.

Aktualisierung 14.09.2016, 20 Uhr:
Heutiger Tageshöchstwert: 32,7 °C

Rückblick Sommer 2016: Regenreichster Sommer seit 60 Jahren

Der Sommer 2016 geht im Raum Bocholt als der regenreichste Sommer seit 60 Jahren mit dem nassesten Monat seit Aufzeichnungsbeginn in die Statistik ein. Dazu ist es in allen drei Monaten vergleichsweise warm bei einen insgesamt leichten Sonnenscheindefizit.

Die mittlere Temperatur der drei meteorologischen Sommermonate Juni, Juli und August liegt mit 18,5 Grad Celsius (°C) um 0,6 Grad über dem langjährigen Mittel 1981-2010 und genau auf dem Vorjahresniveau. Damit ist 2016 der 15.-wärmste Sommer in der Bocholter Klimareihe (seit 1946).

Längere sommerlich warme Abschnitte mit mehreren Sommertagen (ab 25 °C) in Folge gibt es in der ersten Junidekade, zweiten Julihälfte und letzten Augustdekade. Kurze Hitzewellen treten am 23. Juni (33,0 °C), um den 20. Juli (35,0 °C) und den 25. August (33,4 °C) herum auf. Ansonsten liegen die Temperaturen überwiegend auf dem Niveau des langjährigen Mittels. Ausgesprochen kühl ist es Ende Juni/Anfang Juli und phasenweise in der ersten Augusthälfte – in der im Durchschnitt wärmsten Zeit des Jahres.

Insgesamt werden 28 Sommertage und 7 heiße Tage verzeichnet. Diese Werte entsprechen fast exakt den langjährigen Mittelwerten. Von Rekorden hinsichtlich der Temperatur ist der Sommer 2016 im Gegensatz zu seinem Vorgänger weit entfernt. Beachtlich ist allerdings die Folge von 3 heißen Tagen in der letzten Augustdekade (24.-26. August) – eine solche ist bisher lediglich 1964 und 2001 registriert worden.

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Der Sommer 2016 geht klar als der regenreichste Sommer seit 60 Jahren in die Bocholter Klimastatistik ein. Zwischen den 1. Juni und dem 31. August regnen insgesamt 388,1 Liter pro Quadratmeter (L/m²) über die Station an der Kurfürstenstraße nieder. Damit wird beinahe genau der Rekordwert aus dem Sommer 1956 von 389,7 L/m² erreicht.

Besonders regenreich verlaufen der Juni – der nasseste Monat seit Beginn der Bocholter Aufzeichnungen – und die letzte Juli- sowie erste Augustdekade. Am 1. Juni kommt es zu wiederholten Gewittern mit ergiebigen Niederschlagsmengen, die an der Station 40,6 L/m² bringen. In den südlichen Ortsteilen Bocholts fallen über 60 L/m² und führen zu Überschwemmungen; an der benachbarten Station Hamminkeln-Mühlenrott wird mit unvorstellbaren 120,3 L/m² ein neuer Allzeitrekord registriert. Nach einer kurzen stabilen Phase lebt die Gewittertätigkeit ab der zweiten Junidekade wieder auf. Am 23. Juni kommt es erneut zu Gewittern mit ergiebigen Niederschlägen und Überflutungen. Diesmal werden in Bocholt 70,5 L/m² und damit der höchste Tageswert seit 1998 erreicht (siehe Bericht). Nach einer trockeneren ersten Julihälfte gibt es in der letzten Julidekade erneut mehrere Gewitterlagen. Anfang August führen atlantische Tiefausläufer nochmals zu ergiebigeren Regenfällen, ehe die Niederschlagsneigung im weiteren Monatsverlauf erheblich abnimmt.

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Mit insgesamt rund 592 Stunden Sonnenschein bleibt der Sommer 2016 leicht unter seinem langjährigen Mittelwert von 613 Stunden. Auffällig sind zahlreiche sonnenscheinarme Tage in der zweiten und dritten Junidekade sowie Anfang August. Längere Schönwetterphasen mit sehr sonnigen Tagen sind im Sommer 2016 rar – herausragend ist hier die zweite Augusthälfte mit 9 sonnenscheinreichen Tagen.

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Der Sommer zeigt noch einmal, was er kann

MS_065520_19082016-00zNach einer oft unbeständigen und kühlen ersten Augusthälfte hatte man den Sommer 2016 schon beinahe abgeschrieben und auf einen schönen Spätsommer im September gehofft. Doch die Wettermodellwelt ist seit einigen Tagen einer anderen Meinung: Mittlerweile lässt der Großteil der Modelle in der kommenden Woche (ab 22.) sehr warme Luftmassen zuerst nach Frankreich strömen und anschließend nach Deutschland übergreifen. Unsicherheiten bestehen zurzeit noch darin, ob die sehr warme Luftmasse aus Westfrankreich in voller Intensität (20-22 °C in 850 hPa Höhe) oder nur abgeschwächt auf Deutschland übergreift und in der genauen zeitlichen Abfolge. Am Eintreffen eines furiosen Sommerfinales dürfte aber mittlerweile kein Zweifel mehr bestehen.

Aus den aktuellen Modellen lässt sich folgende Prognose ableiten: Nach einem kühlen und leicht unbeständigen Wochenende (20./21.) mit örtlichen Regenschauern und auffrischendem Wind beruhigt sich die Wetterlage zu Beginn der kommenden Woche. Ab Dienstag (23.) gibt es in der Region wieder reichlich Sonnenschein bei deutlich ansteigenden Temperaturen (siehe Diagramm oben). Ab Mittwoch (24.) erreichen die Höchstwerte den Bereich der 30-°C-Marke. Ob die Werte in der zweiten Wochenhälfte im Bereich um 30 °C verharren oder noch einmal Richtung 35 °C steigen, kann noch nicht sicher beurteilt werden. So viel jedenfalls: Der Rekord der Bocholter Klimareihe für die dritte August-Dekade liegt bei 34,7 °C und wurde am 27.08.1964 an der früheren DWD-Station am heutigen Mariengymnasium aufgestellt.

August: Nach nur 3 Tagen bereits rund 50 % Niederschlag

Es scheint, als ob der August die Serie nasser Sommermonate in diesem Jahr fortsetzt. Nach nur 3 Tagen sind an der Station Bocholt-Kurfürstenstraße bereits 36,8 L/m² gefallen, das entspricht fast der Hälfte des langjährigen Mittelwerts (75 L/m²). Kräftige Regenschauer am Mittwochabend (03.) brachten alleine zwischen 22.00 und 22.30 Uhr 13,0 L/m². Mit einer Tagesniederschlagssumme von 25,1 L/m² war Bocholt am Mittwoch der regenreichste Ort in NRW.

Die Niederschlagssumme seit 1. Juni, dem meteorologischen Sommerbeginn, beläuft sich aktuell auf 348,4 L/m² (Mittelwert: 220 L/m²). Damit ist der Sommer 2016 bereits zum aktuellen Zeitpunkt der nasseste Sommer seit 1956, als an der damaligen Bocholter Wetterstation rund 390 L/m² verzeichnet wurden.

Rückblick Juli 2016: Durchschnittlich warm, aber sehr nass

Im Juli 2016 befanden wir uns abwechselnd unter dem Einfluss von Hoch- und Tiefdruckgebieten. In der ersten Monatshäfte wurde die Region immer wieder von schwachen Tiefausläufern gestreift. Ab der Monatsmitte sorgte ein Hoch für hochsommerliche Temperaturen. Zu Beginn der letzten Dekade führten schwache Luftdruckgegensätze zu tropisch anmutenden Verhältnissen mit Schwüle und häufigen Regenschauern und Gewittern.

Mit einer Monatsmitteltemperatur von 19,2 Grad Celsius (°C) liegt der Juli 2016 um 0,3 Kelvin (K) über dem langjährigen Mittelwert 1981-2010 und ist damit als durchschnittlich warm zu bezeichnen. In der ersten Monatsdekade verläuft die Temperaturkurve längere Zeit unter dem langjährigen Durchschnittswert, doch nur am 2. und 3. wird die 20-°C-Marke verfehlt. Am 7. wird der Monatstiefstwert von 9,5 °C registriert. Zum Ende der ersten Dekade gibt es eine leichte Aufwärtstendenz, und am 10. erreicht das Thermometer mit Zufuhr warmer Luft an der Vorderseite eines Tiefs einen Tageshöchstwert von 30,1 °C. Mit Beginn der zweiten Dekade geht die Temperatur bereits wieder merklich zurück.

Erst in der zweiten Monatshälfte stellt sich mit zunehmendem Hochdruckeinfluss eine etwas stabilere (hoch-)sommerliche Witterungsphase ein. Ab dem 18. werden täglich Sommertage (ab 25 °C) verzeichnet, am 20. schließlich das Monatsmaximum mit hochsommerlichen 35,0 °C. Bis zum 26. bleibt es bei Sommertemperaturen, dabei ist es oft recht schwül. Zum Monatsende gehen die Temperaturen mit Zufuhr kühler atlantischer Luftmassen wieder zurück. Mit insgesamt 10 Sommertagen und 3 heißen Tagen liegt der Juli in etwa im Bereich des langjährigen Mittels (11 Sommertage und 3 heiße Tage). Auffällig ist, dass nur an 2 Tagen die 20-°C-Marke nicht erreicht wurde, denn im Mittel ist das an ca. 6 Tagen der Fall.

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Insgesamt fallen im Juli 97,8 Liter Niederschlag pro Quadratmeter (L/m²), das ist rund ein  Drittel mehr als im langjährigen Mittel 1981-2010 (73 L/m²). In den ersten drei Monatstagen kommen mit häufigen Regenschauern und Gewittern bereits 24 L/m² zusammen, ehe in der ersten Monatshälfte die Niederschlagsneigung spürbar nachlässt. So gibt es Mitte Juli erstmals seit Mitte Mai wieder mehr als drei trockene Tage hintereinander. Ab dem 20. fließen feuchtwarme, schwüle Luftmassen heran, in denen es häufig zu lokalen Regenschauern und Gewittern kommt. Am 22. kommen durch Gewitter 20,9 L/m² zusammen, am 23. mit Regenschauern 11,6 L/m². Zum Monatsende wird die schwüle Luft durch feuchtkühle atlantische Luftmassen ersetzt, die ebenfalls Schauer und Gewitter bringen.

Da der Niederschlag ausschließlich in Form von Schauern und Gewittern zu Stande kam, nimmt der Raum Bocholt mit nahe 100 L/m² allerdings einen Spitzenplatz in der Region ein. An vielen Orten ist die Niederschlagsbilanz durchschnittlich, im nördlichen Ruhrgebiet ist der Monat sogar erheblich zu trocken verlaufen (z. B.: DWD-Station Dusburg-Baerl nur 16,8 L/m²).

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Feuchte Luftmassen verhindern Sonnenschein

Die Sonne hat es in diesen Tagen schwer: Deutschland liegt derzeit in einem Bereich sehr geringer Luftdruckunterschiede, das heißt, die eingeflossene warme, aber auch sehr feuchte und zu Schauern neigende Luftmasse liegt ziemlich stationär über unserem Land.

In den vergangenen Tagen kam es zu örtlichen Schauern und Gewittern. Am Freitag (22.) zogen in den Morgen- und Vormittagsstunden mehrere Gewitterzellen, die sich in der deutsch-niederländischen Grenzregion gebildet hatten, über den Kreis Kleve Richtung Nordosten und auf dem Weg auch über Bocholt hinweg (siehe Foto). Dabei kam es zu Starkregen und Hagel bis 1 cm. An der Station an der Kurfürstenstraße fielen 20,9 L/m². Am Samstag (23.) bildeten sich im Tagesverlauf örtlich begrenzt ebenfalls einige Schauer und Gewitter. Während die nord- und östlichen Stadtteile Bocholts leer ausgingen, konnten an der Station wiederum 11,6 L/m² verzeichnet werden.

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Durch die häufigen Regenfälle wird die Luftmasse in Bodennähe zusätzlich angefeuchtet, was zur vermehrter Nebel- und Wolkenbildung führt. So hat es die Sonne schwer, die kompakte Wolkendecke wegzuheizen. Ob die Sonne es schafft, durchzukommen, ist von den Wettermodellen nur schwer vorhersagbar und daher mehr ein Lotteriespiel. Angesichts der warmen Luftmassen wären bei längerem Sonnenschein Temperaturen bis 30 °C denkbar – in Teilen NRWs, wo es am Samstag durchgängig bedeckt blieb, wurden jedoch nur mit Mühe 20-22 °C erreicht.

Im Laufe der neuen Woche (ab 25.) kommt etwas mehr Bewegung in die Luftmasse, sodass die schwülwarme Luftmasse langsam ausgetauscht wird. Allerdings gehen die Temperaturen auch wieder leicht zurück. Von Werten jenseits der 25-°C-Marke müssen wir uns wahrscheinlich verabschieden.