Monatsrückblick Mai 2020: Sehr trockener, sonnenscheinreicher Mai

Im Mai 2020 dominierte im Westen Deutschlands Hochdruckeinfluss mit trockener Witterung und viel Sonnenschein, aber oft auch noch recht verhaltenen Temperaturen. Sommerlich warme Witterungsperioden gab es kurz zum Ende der ersten Monatsdekade (um den 9.) sowie zeitweise in der zweiten Monatshälfte (21./22., ab dem 26.). Es wurden 3 Sommertage (ab 25 °C) und noch kein heißer Tag (ab 30 °C) verzeichnet mit einem Monatshöchstwert von 27,7 °C am 21. Mai. Die Eisheiligen machten hingegen ihrem Namen alle Ehre, denn exakt zwischen dem 11. und 15. Mai kam es zu einem Kälterückfall mit letzten Bodenfrösten, örtlich auch Luftfrösten. An der städtisch gelegenen Wetterstation in Bocholt betrug der Monatstiefstwert 1,3 °C am 14. Mai. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 13,7 °C war der Mai 2020 um 0,4 Grad kälter als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1981-2010.

Der beständige Hochdruckeinfluss sorgte dafür, dass Tiefausläufer die Region lediglich zum Monatsanfang, um den 10. herum sowie zu Beginn der letzten Monatsdekade beeinflussen konnten. Auch an diesen Tagen fielen nur geringe Niederschläge, sodass nach dem sehr trockenen April ein weiterer sehr trockener Monat in die Statistik eingeht. An der Wetterstation Bocholt wurden 17,3 mm (= L/m²) gemessen, das entspricht nur einem Viertel des langjährigen Mittelwerts der Referenzperiode 1981-2010 (68 mm) und dem 6.-trockensten Mai in der Bocholter Klimareihe (ab 1901).

40,1 °C: Neuer Temperaturrekord in Bocholt gemessen

Am heutigen Donnerstag, 25.07.2019, wurde mit 40,1 °C an der privaten Wetterstation Bocholt ein neuer Temperaturrekord seit Messbeginn 1947 verzeichnet. Exakt um 15.00 Uhr wurde mit einem Messwert von 38,5 °C der alte Rekord von 38,4 °C (02.07.2015) erstmals übertroffen. Die Temperatur stieg jedoch noch fast zwei weitere Stunden an und erreichte zwischen 16.28 und 16.36 Uhr den Tageshöchstwert. Bereits am gestrigen Mittwoch, 24.07., wurde der alte Rekord mit einem Höchstwert mit 38,4 °C eingestellt.

An allen Stationen in der Region wurden neue Höchststände seit Aufzeichnungsbeginn gemessen. An der DWD-Station Duisburg (Baerl) wurden 41,2 °C gemessen, an der DWD-Station Kleve 40,9 °C, an der MeteoGroup-Station Emmerich-Elten 40,5 °C, an der MeteoGroup-Station Borken 40,1 °C, an der DWD-Station Ahaus 39,5 °C und an der DWD-Station Borken (Gemenkrückling) 39,4 °C. Auch jenseits der Grenze wurde die 40-°C-Marke gebrochen: Die KNMI-Station Twenthe bei Enschede erreichte 40,2 °C und die Station Hupsel (bei Eibergen) 40,4 °C.

In der Nacht auf Freitag, 26.07., gingen die Temperaturen dann nur sehr langsam zurück. Erst um 23.58 Uhr wurde die 30-°C-Marke unterschritten. Der morgendliche Tiefstwert von 23,6 °C ist ebenfalls ein Rekord – noch nie blieb eine Nacht so warm. Der alte Rekord betrug 22,4 °C (20.08.2012).

Neue (extreme?) Hitzewelle in Aussicht – Dürre verschärft sich

In der kommenden Woche wird wieder eine sehr heiße Luftmasse herangeführt, sodass sich eine neue markante Hitzewelle mit Sonne von früh bis spät und Temperaturen deutlich über 30 °C anbahnt. Am Montag, 22.07., bleiben die Tageshöchstwerte in der Region Niederrhein/Münsterland mit um 28 °C noch knapp unter der 30-°C-Marke. Am Dienstag, 23., sind 32-34 °C, für Mittwoch, 24., 35-37 °C und für Donnerstag, 25., nach derzeitigem Stand (!) 37-39 °C (!) zu erwarten. Nach den derzeitigen Modellläufen erscheint möglich, dass der absolute Temperaturrekord von Bocholt von 38,4 °C (gemessen am 02.07.2015) erreicht oder übertroffen wird. In hitzebegünstigten Lagen im Rheinland sind 40 °C möglich.

Die meisten Modelle zeigen ein Übergreifen kühlerer Luftmassen ab Freitag, 26.07., einige Modelle beinhalten aber auch eine rasche Rückkehr der (extremen) Hitze. Über die Fortdauer und die Witterung am kommenden Wochenende (27./28.) lassen sich daher noch keine sinnvollen Vorhersagen machen.

Eine markante Verschärfung der Dürresituation 2019 (hin zu extremer Dürre wie im Vorjahr) erscheint aufgrund der stark ansteigenden Verdunstungsraten jedoch in jeden Fall gegeben – mit massiven Folgen für die heimische Vegetation. Seit 1. April fielen nur 106,8 L/m² Niederschlag und damit nur wenig mehr als im Vorjahr (2018: 92,9 L/m²). Der langjährige Mittelwert 1981-2010 für den Zeitraum 1. April bis 31. Juli beträgt 256 L/m².

Erste markante Hitzewelle in Deutschland

HITZETICKER: Tageshöchstwerte in Bocholt
23. Juni: 30,6 °C
24. Juni: 33,7 °C
25. Juni: 36,2 °C – neuer Rekordwert für den Monat Juni (alt: 35,7 °C, 27.06.1947)
26. Juni: 28,9 °C
27. Juni: 25,5 °C
28. Juni: 27,0 °C
29. Juni: 34,4 °C
30. Juni: 29,3 °C

In der kommenden Woche steht die erste Hitzewelle des Sommers 2019 an. Die Großwetterlage stellt sich in den nächsten Tagen um, sodass trockenheiße kontinentale Luft aus Osten herangeführt wird. Nach aktueller Voraussicht wird es ab Sonntag (23. Juni) sonnig und heiß. Die Tageshöchstwerte klettern von Tag zu Tag ein bisschen an und liegen am Sonntag bei 29-30, am Montag (24.) bei 32-33 und am Dienstag (25.) bei 35-36 °C.

Ab Mittwoch (26.) steigen die Werte voraussichtlich nicht weiter an, da aus Nordwesten ein Schwall leicht kühlerer Luft heranströmt und die heißeste Luftmasse nach Osten abgedrängt wird. Die Tageshöchstwerte erreichen am Mittwoch nochmals um 30 °C, am Donnerstag (27.) und Freitag (28.) ist es mit 25-28 °C angenehm sommerlich warm. Am Samstag (29.) wird vermutlich noch einmal die 30-°C-Marke überschritten, ehe zum Monatswechsel hin kühlere Luftmassen heranströmen.

Tornado in Bocholt

Am späten Dienstagabend zwischen 23.00 und 23.05 Uhr MESZ kam es im nordwestlichen Bocholter Stadtbereich Windmühlenplatz, Jerichostraße, Dinxperloer Straße (in Höhe der beiden Tankstellen), Markgrafenstraße Herzogstraße, Heroldstraße und Drostenstraße zu einem Unwetterereignis. Aufgrund des vorhandenen Schadensbildes ist von einem Tornado auszugehen. Der Fall wird in der Tornadoliste Deutschland als F2 geführt. Eine umfangreiche Analyse wurde von der Unwetteragentur von Thomas Sävert erstellt.

Neben einigen entwurzelten Bäumen und abgebrochenen Ästen wurden auch zahlreiche Dächer in Mitleidenschaft gezogen oder teilweise abgedeckt. In einem Fall ist auch von einem angehobenen Auto auszugehen. Nach Berichten des Bocholter Borkener Volksblatts wurden rund 100 Bäume beschädigt.

Quelle: eigene Bilder

Erster Hitzetag zum meteorologischen Sommeranfang

Kurzmeldung: Pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang am 1. Juni hat sich hochsommerliches Wetter eingestellt und erstmals in diesem Jahr wird die 30-°C-Marke zum heißen Tag erreicht. Der Tageshöchstwert vom Samstag, 1. Juni, lag bei 27,6 °C (gemessen um 19.10 Uhr) und vom heutigen Sonntag, 2. Juni, 31,8 °C (gemessen um 18.50 Uhr).

Rückblick Mai 2019: Kühler Mai – gleichzeitig aber auch trocken

Nachdem der Sommer auch 2019 bereits im April ein Gastspiel gegeben hatte – an der Wetterstation Bocholt traten bereits 4 Sommertage (ab 25 °C) mit Spitzenwerten von bis zu 26,4 °C auf (siehe Bericht unten), schlug der Mai eine völlig andere Richtung ein.

Besonders in der ersten Monatshälfte wehte immer wieder kühle Luft von Nordwesten und Norden heran. Hoher Luftdruck brachte dabei an manchen Tagen sonniges Wetter, aber oftmals kühle Nächte mit Tiefstwerten unter 5 °C. Die Tageshöchstwerte blieben vom 1. bis zum 17. Mai unter der 20-°C-Marke, vom 3. bis zum 8. Mai sogar 6 Tage in Folge unter der 15-°C-Marke. Die beiden Tiefpunkte markieren dabei der 4./5. Mai, als nach einem Tageshöchstwert von nur 10,3 °C in den Frühstünden der Monatstiefstwert von 1,6 °C verzeichnet wurde, sowie der 13. Mai, als in der Früh ebenfalls 1,6 °C gemessen wurden. Außerhalb der Städte kam es verbreitet zu Bodenfrösten, vereinzelt zu geringen Luftfrösten. In der zweiten Monatshälfte stiegen die Temperaturen zwar deutlich an, doch sie erreichten nicht wieder das Niveau vom Vormonat. In Bocholt wurde kein Sommertag registriert. Der Monatshöchstwert betrug 24,8 °C am 19. Mai. Die Monatsmitteltemperatur des Mai betrug 12,4 °C und damit 1,67 Grad weniger als im langjährigen Mittel 1981-2010 bzw. 0,9 Grad weniger als im Mittel 1961-1990.

Sonnenuntergang am 15. Mai.

Während Tiefdruckgebiete vor allem im Süden für reichlich Niederschlag sorgten, wurde der Nordwesten Deutschlands und damit auch das Münsterland von Regenfällen verschont. Nennenswerte Niederschläge gab es lediglich am 27./28. Mai, als heftige Schauer mit Regen und Graupel über die Region hinwegzogen und an der Wetterstation an der Kurfürstenstraße 17,0 L/m² brachten. Die große Trockenheit blieb aufgrund der niedrigen Temperaturen und damit einhergehend geringen Verdunstungsraten jedoch noch aus. Die monatliche Niederschlagssumme lag bei 30,8 L/m² – dies entspricht nur 45 % vom Mittel 1981-2010.