Erste Hitzewelle in Sicht: Ab Freitag 30 °C – bis Montag?

Seit einigen Tagen kündigt sie sich in der Modellwelt bereits an, jetzt ist es sicher: Nachdem der Sommer in den vergangenen Tagen an Fahrt aufgenommen hat, steht die erste Hitzewelle des Jahres vor der „Haustür“.

Schauen wir auf das europäische Wettermodell ECMWF: Ab dem morgigen Feiertags-Donnerstag (08.06.) zeigt die Temperaturkurve steil nach oben und bereits am Freitag (09.) nähert sich das Modell der 30-°C-Marke. Da das Diagramm nur 4 Werte pro Tag darstellt, können die Tagesmaxima nicht exakt abgelesen werden. Die hochauflösenden Lokalmodelle (u. a. ICON-D2) berechnen für den Standort Bocholt Tageshöchstwerte von 27 °C am Donnerstag und 30 °C am Freitag. Damit dürfte am Freitag der erste Hitzetag erreicht werden.

Am Samstag (10.) und Sonntag (11.) erwarten uns ebenfalls Tageshöchsttemperaturen von 30 bis 32 °C. Derzeit zeigen die meisten Modelle auch für Montag (12.) noch ein Überschreiten der 30-°C-Marke, wobei die Unsicherheit dieser Aussage schon deutlich zunimmt. Ab Dienstag (13.) könnte es zu einem (leichten?) Temperaturrückgang kommen. Eine genaue Prognose ist hier noch nicht möglich; am Wochenende ergibt sich sicherlich ein klareres Bild für den Verlauf der kommenden Woche.

Rückblick Mai 2023: Durchschnittlich warmer, trockener und sonniger Mai

Insgesamt recht durchschnittliche Temperaturen, dazu recht trocken und sonnenscheinreich – so präsentierte sich der Mai 2023 in der Region.

Die Monatsmitteltemperatur traf mit 14,5 °C fast exakt den vieljährigen Mittelwert 1991-2020 (14,4 °C). Gegenüber der kühleren Referenzperiode 1961-1990 ergibt sich ein leichtes Plus von 1,2 K. Die Temperaturkurve bewegte sich im Bereich des vieljährigen Mittels, markante Abweichungen durch Kälteeinbrüche oder Hitzeperioden traten nicht auf. Kühlere Phasen gab es am 02./03., zwischen dem 16. und 18. und vom 23. bis 25. Mai. Am 22. und 31. wurden Sommertage mit Tageshöchstwerten über 25 °C verzeichnet. Bodenfrost trat nicht mehr auf, die Eisheiligen fielen aus.

Die Niederschläge in der ersten Monatshälfte fielen überwiegend in Form von Schauern und Gewittern, wodurch es lokal zu sehr unterschiedlichen Monatssummen kam. Die Station Bocholt am Barloer Weg wurde von Starkniederschlägen kaum getroffen, sodass insgesamt nur 45,0 L/m², das entspricht 75 % des vieljährigen Mittelwert 1991-2020 (59,7 L/m²), gemessen wurden. In der zweiten Monatshälfte stellte sich eine stabile Nordostlage ein, bei der trockene kontinentale Luftmassen herangeführt wurden und in der es nicht mehr zu nennenswerten Niederschlagsereignissen kam.

Die Monatssonnenscheindauer lag bei 258,0 Stunden, das entspricht einem Plus von 22 % gegenüber dem des vieljährigen Mittelwert 1991-2020 (211,5 h). Es wurden 10 sonnenscheinreiche Tage (mehr als 80 % der astronomisch möglichen Sonnenscheindauer) registriert. Vor allem das Monatsende verlief sehr sonnig. Nur 4 sonnenscheinarme Tage (8.-11. Mai) blieben unter 20 % der astronomisch möglichen Sonnenscheindauer.

Frühsommerliche Witterungsperiode steht an

Zum langen Pfingstwochenende (27.-29.05.) stellt mit Ausbildung eines umfangreichen Hochdruckgebietes über den Britischen Inseln und Heranführung kontinentaler, trockener Luftmassen aus Nordosten eine frühlingshafte bis frühsommerliche Witterungsperiode mit reichlich Sonnenschein und ohne Niederschläge ein.

Ab Freitag (26.) steigt die Temperatur wieder auf rund 20 °C an, am Samstag (27.) und Pfingstsonntag (28.) werden 24-25 °C erwartet. Möglicherweise gibt es am Montag einen leichten Temperaturrückgang, ehe im Verlauf der Woche wieder Kurs auf die 25-°C-Marke genommen wird. Niederschläge sind bis auf weiteres nicht in Sicht.

Rückblick April 2023: Mäßig warm – regenreichster April seit 2005

Der April 2023 geht als ein mäßig warmer und regenreicher Monat in die Klimastatistik ein. Die mittlere Temperatur lag bei 9,1 °C, das sind 1,4 K unter dem vieljährigen Mittelwert der Vergleichsperiode 1991-2020 und 0,4 K über dem Mittelwert der Periode 1961-1990. Gegenüber den aktuellen Maßstäben war es also ein eher kalter April, gegenüber der Vor-Klimawandel-Verhältnissen lag der Monat jedoch im Durchschnitt.

Kühlere Witterungsphasen traten vom 1. bis zum 8. sowie vom 24. bis zum 27. auf mit häufigen Bodenfrösten und Tageshöchstwerten um 10 °C. Pünktlich zu Ostern (09.) stieg die Temperatur auf milde 16 °C an. Bis zum 23. und vom 28. bis 30. bewegte sich die Temperaturkurve im Bereich des vieljährigen Mittels. Es traten noch 4 Frosttage mit leichtem Frost bis -2,3 °C (04.) auf. Bodenfrost in 5 cm über dem Erdboden gab es noch an 9 Tagen. Dem gegenüber steht nur ein einziger warmer Tag (ab 20 °C) mit 21,5 °C am 22. April.

Die Monatsniederschlagsmenge lag bei 68,1 L/m² und damit so hoch wie seit 2005 (68,7 L/m²) nicht mehr. Gegenüber dem vieljährigen Mittelwert 1991-2020 (41,5 L/m²) ergibt sich ein Plus von 64 %. Am 1. brachten länger andauernde Regenfälle gleich 14,0 L/m². Ansonsten überwogen Schauerniederschläge, am 13. auch mit Graupel.

Erster warmer Tag mit 21,5 °C

Endlich ist es soweit: Am heutigen Samstag, 22. April, wurde mit 21,5 °C um 14:40 Uhr der erste warme Tag 2023 verzeichnet! Zuletzt wurden am 30. Oktober 2022 über 20 °C gemessen.

Allerdings stellt der heutige Tag nur ein vorübergehendes Intermezzo dar. In den kommenden Tagen gehen die Temperaturen wieder zurück. Auch die Nächte gestalten sich wieder kühler. Von Dienstag (25.) bis Donnerstag (27.04.) sind in den Nacht- und frühen Morgenstunden leichte Bodenfröste, in ungünstigen Lagen sogar leichte Luftfröste möglich. Zum kommenden Wochenende hin könnte es dann wieder wärmer werden.

Langsame Erwärmung in der kommenden Woche?

Frühlingshafte Witterung war im vergangenen März und ist auch in diesem April bislang noch Fehlanzeige. Aktuell liegt die mittlere Temperatur des Aprils 2023 bei 7,7 °C (01.-12.), das sind 1,4 K unter dem vieljährigen Mittelwert 1991-2020 (9,1 °C), bei einem Temperaturmaximum von 16,8 °C (10.) und 3 Frost- und 5 Bodenfrosttagen. Die 20-°C-Marke wurde zuletzt am 30. Oktober 2022 erreicht…

Wie wird das Wetter in der (erweiterten) Mittelfrist? Die Aussichten können sich durchaus sehen lassen. Seit einigen Tagen berechnen die führenden Modelle in der kommenden Woche die Ausbildung eines Hochdruckgebiets über Nordeuropa, in dessen Einflussbereich unsere Region gerät. Damit verbunden wären ein Abklingen der Niederschläge und ab kommenden Mittwoch (19.04.) langsam steigende Temperaturen in Richtung der 20-°C-Marke. Die zeitliche Temperaturentwicklung ist noch sehr unsicher, doch zumindest ein Abklingen der Niederschlagsaktivität bereits in den kommenden Tagen dürfte als gesichert anzunehmen sein.

Rückblick auf das Osterwetter 2011-2022: Zwischen Spätwinter und Frühsommer

Am morgigen Ostersonntag (09.04.) erwartet uns ein freundlicher Wechsel von sonnigen Abschnitten und Wolken bei Tageshöchsttemperaturen um 15-16 °C, dabei bleibt es trocken. Die Wettermodelle berechnen für den morgigen Tag rund 6 Stunden Sonnenschein. Im Vergleich zu den letzten Jahren könnte man dies als recht ordentliches Osterwetter bezeichnen.

Beim Rückblick auf die Jahre 2011-2022 fallen naturgemäß erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Jahren auf. Dies ist nicht verwunderlich, da das Osterdatum zwischen Ende März und Ende April variiert und in dieser Übergangsjahreszeit besonders große Witterungsschwankungen auftreten. Spätwinterliche Ostersonntage mit leichten Frosttemperaturen gab es in den Jahren 2012, 2013 und 2015. Auch 2018 und 2021 war es recht kühl, da die Temperatur ganztags unter 10 °C verharrte. In all diesen Jahren lag der Ostertermin Ende März oder Anfang April. In anderen Jahren zeigte sich der Ostersonntag dagegen bereits frühsommerlich. 2011 wurde am Ostersonntag mit 26,1 °C ein klimatologischer Sommertag verzeichnet. Auch 2019, 2020 und 2014 war es (fast) frühsommerlich warm. Bis auf 2020 lag der Ostertermin in diesen Jahren in der zweiten Aprilhälfte.

So gesehen lässt sich festhalten, dass ein späterer Ostertermin zwar kein Garant für angenehme Temperaturen ist – die Wahrscheinlichkeit für ein warmes Osterfest ist bei einem späten Termin jedoch deutlich größer als bei einem frühen.

JahrTerminMinimum
in °C
Maximum
in °C
Niederschlag
in L/m²
Sonnenschein
in Stunden
201124. April13.726.1.12.9
20128. April-1.410.43.48.3
201331. März-2.64.20.01.4
201420. April10.422.0.9.0
20155. April-0.812.8.8.9
201627. März7.213.33.03.8
201716. April5.311.66.72.8
20181. April2.98.81.60.7
201921. April6.924.8.13.2
202012. April6.024.22.910.0
20214. April4.78.10.01.3
202217. April4.119.3.13.0

Rückblick März 2023: Nassester März seit 29 Jahren

Der März 2023 geht als nassester März seit 1994 in die Bocholter Klimareihe ein. An der privaten Station Bocholt (Stadt) wurden 111,8 Liter Niederschlag pro Quadratmeter verzeichnet – das ist beinahe doppelt so viel (191 %) wie im langjährigen Mittel 1991-2020 (58,6 L/m²). Am 09./10. brachte ein Tief ergiebige Regenfälle (36,4 L/m² in 48 Stunden), am 10. auch Graupel- und Schneeschauer mit kurzzeitiger Ausbildung einer 1 cm hohen Schneedecke. Zum Monatswechsel zog ebenfalls ein Tief unmittelbar über unsere Region hinweg (31,3 L/m² in 48 Stunden). Ein weitere nasse Phase mit häufigen Regen- und Graupelschauern gab es in der dritten Monatsdekade, vor allem vom 23. bis 26. März. Aufgrund dieser Niederschlagsüberschüsse und der in den nächsten Wochen vermutlich eher nur mäßig warmen Witterung ist die Wahrscheinlichkeit für eine Dürresituation vergleichbar mit dem vergangenen Jahren insgesamt gering.

Hinsichtlich der Temperatur lag der März 2023 noch im durchschnittlichen Bereich. Die Monatsmitteltemperatur lag bei 7,1 °C, das sind 0,5 K mehr als im langjährigen Mittel 1991-2020. Die niedrigste Temperatur von -4,4 °C wurde gleich zu Monatsbeginn verzeichnet. Die gesamte erste Monatsdekade verlief aufgrund oft frostiger Nächte leicht unter dem langjährigen Mittel. Ab dem 12. stiegen die Werte deutlich an und bereits am 13. wurde mit 17,4 °C die höchste Temperatur gemessen. Warme Tage mit 20 °C oder mehr wurden jedoch noch nicht verzeichnet. In der letzten Monatsdekade waren zeitweise wieder kühle Luftmassen wetterbestimmend.

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Rückblick Februar 2023: Milder und recht trockener Wintermonat

Der zweite Monat des Jahres 2023 geht als ein milder und recht trockener Wintermonat in die Statistik ein. Die Monatsmitteltemperatur betrug 5,6 °C und lag damit um 1,8 K über dem vieljährigen Mittel 1991-2020. Es wurden 9 Frosttage (1991-2020: 11 Frosttage) und kein Eistag (1991-2020: 2 Eistage) verzeichnet, dafür erreichte die Temperatur an 9 Tagen die 10-°C-Marke (1991-2020: 7 Tage >=10 °C). Die Monatsniederschlagssumme lag bei 47,7 L/m² und damit bei nur 78 % des vieljährigen Mittels 1991-2020.

Nach einem nassen und milden Monatsbeginn gingen die Temperaturen unter Hochdruckeinfluss in der ersten Monatsdekade wieder etwas zurück. Nach kühlen Nächten mit leichtem Frost bis -4,1 °C am 8. (Monatstiefstwert) wurden tagsüber meist 5 bis 8 °C erreicht. Ab dem 10. folgte eine längere mildere Phase mit erneut zweistelligen Höchstwerten, nachts blieb es (bis auf den 15.) frostfrei. Am 22. wurde mit 13,8 °C der Monatshöchstwert gemessen. Ab dem 24. stellte sich wieder Hochdruckeinfluss ein, die Temperaturen gingen wieder zurück auf leichte Fröste nachts und 6 bis 7 °C tagsüber.