Der Dezember 2024 war deutlich milder als im langjährigem Mittel. Die mittlere Temperatur betrug 5,2 °C, was einer Abweichung von +1,3 K gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 1991–2020 entspricht. Mit einer Niederschlagssumme von 65,7 mm wurde hingegen nur 80 % des durchschnittlichen Monatsniederschlags (81,9 mm) erreicht.
Der Monat begann unter Tiefdruckeinfluss mit unbeständigem und mildem Wetter. Am 5. Dezember fiel mit 24,6 mm Regen ein Großteil des Niederschlags des gesamten Monats. Vom 11. bis 13. Dezember sorgte eine Hochdruckphase für kühlere Temperaturen, jedoch blieb der Himmel meist bedeckt.
In der zweiten Monatshälfte kehrte der Tiefdruckeinfluss zurück, begleitet von sehr milden Temperaturen. Am 19. Dezember wurde mit 13,4 °C der Monatshöchstwert erreicht. Zu Weihnachten setzte sich erneut Hochdruckwetter durch, verbunden mit langsam sinkenden Temperaturen. Die Witterung an den Festtagen war geprägt von trübem Himmel, Sprühregen, Nebel und extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Zwischen dem 25. und 30. Dezember lag die Luftfeuchte fast durchgehend bei oder nahe 100 %, was für eine unangenehm feuchte Witterung sorgte. Am 28. Dezember wurde der Monatstiefstwert von -1,5 °C gemessen.
Der Dezember zeigte sich somit als ein überwiegend milder Monat mit wenig Wintercharakter. Insgesamt gab es nur 3 Frosttage.
Der November 2024 war etwa durchschnittlich warm und leicht niederschlagsreicher als im langjährigen Durchschnitt. Die mittlere Temperatur lag bei 6,6 °C, was 0,2 K unter dem Mittel von 1991–2020 liegt. Mit einer Niederschlagssumme von 82,4 mm wurden 115 % des Mittels 1991–2020 (71,5 mm) erreicht.
Zu Monatsbeginn dominierte stabiles Hochdruckwetter, das für trockene und einige sonnige Tage (3. bis 5. November) sorgte. Die Temperaturen pendelten in der ersten Monatshälfte etwa um das langjährige Mittel. Ab der zweiten Monatshälfte übernahmen Tiefdruckgebiete die Wetterregie, die Niederschläge und einen kurzen Frühwintereinbruch vom 20. bis 22. November brachten. Dabei sank die Temperatur auf -1,3 °C (22. November), und am Morgen des 22. lag eine kurze Schneedecke von maximal 5 cm, die jedoch rasch abtaute.
Nach dem Wintereinbruch stiegen die Temperaturen markant, und am 24. November wurde mit 17,9 °C ein neuer Dekadenrekord aufgestellt (bisheriger Rekord: 17,4 °C am 25. November 2006). Der Monat zeigte somit einen abwechslungsreichen Verlauf mit einer Bandbreite von leichtem Frost bis spätherbstlicher Milde.
Der letzte meteorologische Sommermonat präsentierte sich oftmals mit feuchtwarmer Luft und einzelnen Hitzetagen, an denen oft eine unangenehme Schwüle herrschte. Da die heftigsten Schauer und Gewitter jedoch einen Bogen um die Region machten, gab es in diesem Monat zum ersten Mal seit 13 nassen Monaten wieder ein Niederschlagsdefizit.
Die Monatsmitteltemperatur betrug 20,3 °C, das entspricht 1,6 K mehr als im langjährigen Mittel der aktuellen Referenzperiode 1991-2020 und 2,8 K mehr als im Mittel 1961-1990. Der August war damit der 10.-wärmste August in der Bocholter Klimareihe seit 1851. Es gab 14 Sommertage (ab 25 °C; Mittel: 10) und 3 Hitzetage (ab 30 °C; Mittel: 3). Die positive Temperaturabweichung ist also nicht auf außergewöhnliche Hitze, sondern auf das Fehlen kühler Witterung zurückzuführen. An keinem Tag lag die Höchsttemperatur unter 20 °C.
Beim Blick zur Temperaturverlaufskurve zeigt sich, dass Werte doch überwiegend recht nahe am langjährigen Mittelwert lagen, jedoch einige Ausschläge in den deutlich positiven Bereich auftraten. Diese rührten daher, dass die über Südwestdeutschland liegenden warmen Luftmassen an diesen Tagen auch in unsere Region gelangten. So gab es einen markanten Warmluftvorstoß vom 11. bis 13. August, der zu einem Höchstwert von 34,4 °C – vermutlich der Jahreshöchstwert 2024 – führte. Am 13. August herrschte dabei eine unerträgliche Schwüle mit tropisch anmutenden Taupunkten von bis zu 23,8 °C. Eine separate Taupunkt-Statistik für die Station Bocholt existiert zzt. noch nicht, doch anzunehmen ist, dass Werte deutlich über 20 °C in unserer Region zu den absoluten Extremen zählen. Trotz der extremen Schwüle und des hohen Unwetterpotenzials traten an diesem Tag nur äußerst lokal Unwetter auf, der Raum Bocholt blieb von extremen Ereignissen verschont.
Weitere kurze Hitzeeinschübe gab es nach einer zunächst durchschnittlich verlaufenden zweiten Monatshälfte am 24. und 28./29. August. Auch hier wurde die Hitze jeweils rasch und mit wenig Gewitteraktivität verbunden ausgeräumt.
Die Monatsniederschlagssumme belief sich auf 52,0 mm, das entspricht 64 %, also etwa zwei Drittel, des langjährigen Mittelwerts 1991-2020 (81,8 mm). Wie bereits genannt, endet mit diesem trockenen August eine 13.-monatige überdurchschnittlich nasse Witterungsepoche, denn alle Monate von Juli 2023 bis Juli 2024 erreichten Niederschlagsüberschüsse.
Der August 2024 brachte 12 Niederschlagstage ab 0,1 mm (Mittel: 15) und 4 Gewittertage (Mittel: 4-5), es kam jedoch nicht zu „Volltreffern“ am Stationsstandort mit ergiebigen Niederschlagsmengen. Am meisten Niederschlag fiel mit 12,3 mm am 20., als ein Regenband von Westen her die Region überquerte.
Damit ist der Dienstag der 5.-heißeste Tag einer 2. August-Dekade nach 19.08.2012 (36,1 °C), 12.08.2003 (35,5 °C), 20.09.2009 (35,3 °C) und 11.08.2020 (34,9 °C).
Ab Dienstagnachmittag, vor allem aber am Mittwoch, steigt die Gewittergefahr an. Lokale Unwetter sind nicht auszuschließen. Genaue Prognosen sind zzt. noch schwierig.
Auch der Juli 2024 verlief eher wechselhaft, beständiges Sommerwetter wollte sich weiterhin nicht einstellen. Auf einzelne Hitzetage folgten rasch Schauer und einzelne Gewitter, die die sommerlichen Intermezzi rasch beendeten.
Die Monatsmitteltemperatur lag bei 19,1 °C, das entspricht 0,2 K unter dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 (19,3 °C). Gegenüber dem vorherigen Mittel der Referenzperiode von 1961-1990 (17,8 °C) ergibt sich eine positive Abweichung von 1,3 K. Es traten 11 Sommertage ab 25 °C (Mittel 1991-2020: 12-13) und 3 heiße Tage ab 30 °C (Mittel: 3-4) auf.
Die Monatsniederschlagssumme betrug 102,9 mm, das entspricht einem Drittel mehr als im Vergleich zum langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 (77,1 mm). Am 17 Tagen wurde messbarer Niederschlag verzeichnet (Mittel: 15), am 3 Tagen gab es Gewitter (Mittel: 4-5).
Der Juli begann unterdurchschnittlich temperiert und wechselhaft. Ab dem 6. stiegen die Tagestemperaturen etwas an und erreichten knapp das langjährige Mittel. Am 9. wurde ein vorläufiger Spitzenwert von 31,6 °C verzeichnet. Am Abend brachten heftige Gewitter 15,5 mm Niederschlag und eine rasche Abkühlung. Am 12. zogen stärkere Regenfälle über die Region hinweg, die 38,9 mm Niederschlag brachten. Der Tageshöchstwert erreichte an diesem Tag nur 15,6 °C.
Ab dem 14. stiegen die Temperaturen erneut an und am 20. Juli wurde schließlich das Monatsmaximum von 32,2 °C verzeichnet, ehe in den Folgetagen wieder Schauer und Gewitter über die Region hinwegzogen, am 23. auch mit Hagel. An dem 24. stellte sich eine etwas beständigere Witterung auf etwa durchschnittlichen Temperaturniveau ein, am 30. gab es mit 31,0 °C nochmals einen heißen Tag.
„Noch nie seit Messbeginn im Jahr 1881 gab es in Deutschland so niederschlagsreiche zusammenhängende zwölf Monate wie im Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024“ meldet der Deutsche Wetterdienst am heutigen Mittwoch.
Auch in der Region Niederrhein/Münsterland trifft diese Aussage zu. In der Klimareihe Bocholt wurde noch nie eine so hohe 12-monatige Niederschlagssumme dokumentiert. Im Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024 fielen in Bocholt 1363,8 Liter pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu beträgt der vieljährige Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 rund 814 Liter pro Quadratmeter im Jahr. Alle Monate seit Juli 2023 fielen nasser aus als im Mittel 1991-2020. Besonders extrem waren die Überschüsse in der zweiten Jahreshälfte 2023 (außer im September) und im Mai 2024.
Im Mai 2024 herrschte überwiegend eine Tiefdruckwetterlage über Mitteleuropa, die in unserer Region zu einer meist unbeständigen Witterung führte. Insgesamt war es recht warm, doch an mehreren Tagen kam es zu ergiebigen Niederschlägen, sodass in der Summe der nasseste Mai seit Messbeginn 1901 zu Buche steht.
Die Monatsmitteltemperatur lag bei 16,4 °C (exakt: 16,39 °C), das sind 2,0 K mehr als im langjährigen Mittel 1991-2020 und 3,1 K mehr als im Mittel 1961-1990. Nach 2018, 2008 und 1992 war der Mai 2024 gleichauf mit 1917 der viertwärmste seit 1901. Der 1. Mai war mit einem Tageshöchstwert von 28,5 °C fast sommerlich warm. Am 3. kam es zu einem markanten Temperaturrückgang auf nur 13,6 °C. Im Laufe der ersten Monatsdekade stiegen die Werte kontinuierlich an und erreichten ab dem 10. wieder ein sommerliches Niveau. Die Eisheiligen fielen aus, im Gegenteil: Am 14. wurde mit 28,9 °C der Monatshöchstwert erreicht. Erst in der letzten Monatsdekade, ab dem 24., fielen die Werte wieder unter die 20 °C-Marke und den langjährigen Mittelwert 1991-2020 ab.
Die Monatsniederschlagssumme beträgt 139,4 L/m², das entspricht 234 % (mehr als das Doppelte) des langjährigen Mittels 1991-2020 (59,7 L/m²). Der Mai 2024 setzt sich damit vor 2007 und 1983 an die Spitzenposition in der Reihe der nassesten Mai-Monate seit 1901. Die warmen Witterungsphasen zu Monatsbeginn und zur Monatsmitte wurden jeweils durch Gewitter beendet, die stolze Niederschlagssummen von 28,7 L/m² (2.) und 25,4 L/m² (21.) zu Stande brachten. Besonders viel Niederschlag fiel schließlich vom 26. bis 29. mit insgesamt 51,2 L/m².
Mit dem 1. Juni hat der meteorologische Sommer begonnen und der Frühling 2024, der die Monate März bis Mai umfasst, ist zu Ende. Die Auswertung der Messwerte der privaten Station Bocholt zeigt, dass die letzten drei Monate insgesamt gesehen neue Höchstmarken hinsichtlich der Durchschnittstemperatur und Niederschlagssumme setzen: Mit 12,33 °C und 281,2 L/m² wurden die bisherigen Rekorde aus den Jahren 2007 (12,26 °C) und 1983 (278,4 L/m²) leicht übertroffen.
Nach dem mit einem Tageshöchstwert von 28,5 °C wärmsten 1. Mai seit 2005 (29,0 °C) und einem mit 27,4 °C ähnlich sommerlichen 2. Mai beenden kräftige Gewitter die sommerlichen Temperaturen vorerst. An der privaten Wetterstation Bocholt kamen von gestern (02.) Abend bis heute Früh um 8.00 Uhr insgesamt 28,7 L/m² zusammen.
Das Wochenende wird wolkenreich und von kühleren Luftmassen bestimmt, die Temperaturen bleiben zunächst unter der 20-°C-Marke. Ab kommenden Mittwoch (28.) deutet sich nach aktuellem Stand wieder wärmeres Wetter an.
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