Nach dem mit einem Tageshöchstwert von 28,5 °C wärmsten 1. Mai seit 2005 (29,0 °C) und einem mit 27,4 °C ähnlich sommerlichen 2. Mai beenden kräftige Gewitter die sommerlichen Temperaturen vorerst. An der privaten Wetterstation Bocholt kamen von gestern (02.) Abend bis heute Früh um 8.00 Uhr insgesamt 28,7 L/m² zusammen.
Das Wochenende wird wolkenreich und von kühleren Luftmassen bestimmt, die Temperaturen bleiben zunächst unter der 20-°C-Marke. Ab kommenden Mittwoch (28.) deutet sich nach aktuellem Stand wieder wärmeres Wetter an.
Der April 2024 geht als ein sehr zweigeteilter Monat in die Klimastatistik ein. Nach einem mäßig warmen und sehr nassen Start in den April setzte sich ab dem 5. sehr milde Luft durch, und es folgte eine sehr warme Witterungsphase mit einem neuen Temperaturrekord für die erste Monatsdekade. Am 14./15. kam es dann zu einem abrupten Temperatursturz. Die zweite Hälfte verlief überwiegend kühl und und nass, am 23. trat noch einmal leichter Luftfrost auf. Erst in den letzten Monatstagen setzte sich wieder warme Luft durch.
Mit einer Monatsmitteltemperatur von 11,4 °C fällt der April insgesamt um 0,9 K wärmer aus als im langjährigen Mittel 1991-2020. Gegenüber der kälteren Vergleichsperiode 1961-1990 ergibt sich ein deutliches Plus von 2,7 K. Verglichen mit den Vorjahren war es der wärmste April seit 2020. Der Monatshöchstwert von 25,7 °C wurde bereits am 6. April erreicht und stellt wie erwähnt einen neuen Rekord für die erste Monatsdekade (01.-10.) dar. Der Monatstiefstwert von -0,5 °C am 23. April wiederum war der erste Luftfrost seit dem 28. Januar.
Die Monatsniederschlagssumme beläuft sich auf 78,1 L/m², das entspricht 188 % bzw. fast das Doppelte des langjährigen Mittels 1991-2020 (41,5 L/m²). Der April ist damit der 10. zu nasse Monat in Folge. Der April übertrifft außerdem den Vorjahreswert nochmals um 10 L/m² und ist der nasseste April seit 2001. Die Ursache des Niederschlagsüberschusses waren häufig auftretende Schauerlagen. Besonders unbeständig war es zu Monatsbeginn und vom 15. bis 27. April, als es zu fast täglichen Regenschauern, zum Teil auch mit Graupel und Gewittern, kam.
Am heutigen Dienstag (23.04.) kam es zu geringem Luftfrost. In 2 m Höhe wurde um 6.35 Uhr ein Tiefstwert von -0,5 °C gemessen, in 5 cm über dem Erdboden -3,2 °C.
In den letzten Tagen blieb es mit 2,8 °C (17.) und 2,4 °C (18.), jedoch leichtem Bodenfrost (in 5 cm -2,1 °C am 17. und -1,6 °C am 18.), zumindest in 2 m Höhe noch frostfrei, doch dies könnte sich nächste Woche ändern.
Da die kühle Luftmasse unter zunehmendem Hochdruckeinfluss gelangt, erwarten uns voraussichtlich klare Nächte mit hoher Ausstrahlung. Am Montag (22.) und Dienstag (23.) besteht nach aktuellem Modellstand verbreitet die Gefahr von geringen Luftfrösten von 0 bis -2 °C!
Nach der aktuell sehr milden Witterung zeigt sich seit längerer Zeit in den Modellläufen eine markante Abkühlung ab dem 14./15. April. Nach noch einmal bis zu 23 °C am kommenden Samstag (13.) werden am Sonntag (14.) nur noch 14 °C erreicht. In der neuen Woche (ab 15.) liegen die Tageshöchstwerte nur noch bei 11-12 °C. Dazu wird es wieder wechselhafter mit Niederschlägen.
Nachfolgend könnte die kühle Luftmasse unter Hochdruckeinfluss gelangen. Bei längerem nächtlichen Aufklaren könnte es dann Bodenfröste, evtl. sogar Luftfröste geben. So ist nach aktuellem Stand vor allen in der zweiten Hälfte der kommenden Woche die Wahrscheinlichkeit für Boden- und lokale geringe Luftfröste recht hoch.
Wie sind diese Aussichten statistisch einzuordnen? In der zweiten Aprilhälfte (ab 16. April) kamen seit 1990 geringe Luftfröste in 14 von 33 Jahren vor, also in etwa 40 Prozent aller Jahre. Dabei lagen die Tiefstwerte in den meisten Jahren bei 0 bis -2 °C. Ausnahmen sind 1997 und 1991, als jeweils am 21. April noch -4,0 °C bzw. sogar -5,5 °C gemessen wurden. Im Jahr 1991 kam es sogar am 5. Mai noch zu geringem Frost (-0,5 °C). Luftfröste zu den Eisheiligen (11.-15. Mai) kamen hingegen in den letzten 33 Jahren nicht mehr vor. Bodenfröste kann es allerdings bereits bei Lufttemperatur-Minima von 3-4 °C geben und sind etwa noch bis Mitte Mai möglich. Fazit: Geringe Luftfröste, wie sie aktuell prognostiziert werden, wären statistisch nicht außergewöhnlich. Bemerkenswert ist allerdings, dass es in diesem Jahr bereits seit dem 28. Januar keinen Luftfrost mehr gab und Februar und März rekordmild verlaufen sind. Daher ist die Vegetation schon sehr weit frostgeschritten. Lokale Frostschäden sind daher, falls die Rechnungen so eintreffen, möglich.
Mit einem Tageshöchstwert von 25,7 °C erreichte das Thermometer am heutigen Samstag, 06.04.2024, einen neuen Rekordwert für die erste April-Dekade (01.-10.04.). Zum ersten Mal in diesem Jahr wurde gleichzeitig die 20 °C-Marke und 25 °C-Marke zum Sommertag überschritten.
Der bisherige Rekord lag bei 25,4 °C am 10.04.2009, gefolgt von 25,2 °C am 08.04.2020. So gab es seit 1946 erst 3 Sommertage in der ersten April-Dekade. Den frühesten Eintrittstermin für einen Sommertag (ab 25 °C) stellt der heutige Tag jedoch nicht dar – am 31. März 2021 wurden 25,4 °C gemessen.
Nach dem mildesten Februar in der Bocholter Klimareihe erreichte auch der März 2024 einen neuen Monatsrekord in der rekonstruierten lokalen Klimareihe seit 1851. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 9,25 °C wurde der bisherige Märzrekord aus dem Jahr 2017 von 9,20 °C um 0,05 K übertroffen.
Die Monatsmitteltemperatur von 9,25 °C (gerundet 9,2 °C) liegt um 2,5 K über dem langjährigen Mittelwert 1991-2020. Im Vergleich zum vom Klimawandel weitgehend unbeeinflussten langjährigen Mittel 1961-1990 betrug die positive Abweichung sogar 3,9 K.
Wie bereits im Vormonat beruhte auch im März der neue Monatsrekord vor allem darauf, dass kalte Phasen völlig ausblieben, denn außergewöhnlich warme Perioden gab es noch nicht. Zum Vergleich: 2021 trat am 31. März mit 25,4 °C der früheste Sommertag überhaupt auf; im bisherigen Rekordmärz 2017 wurden bereits 3 Tage über 20 °C und bis zu 24,5 °C am 31.03.2017 verzeichnet. Doch in diesem Jahr lagen die Temperaturen konstant hoch, vor allem bereits zu Monatsbeginn. Fröste traten wie schon im Februar nicht mehr auf, meist lagen die Tiefstwerte sogar über 5 °C. So wurde der Rekordwert von 2017 schließlich um 0,05 K übertroffen.
Angesichts des sehr warmen Start des Jahres 2024 erscheint bereits zum jetzigen Zeitpunkt ein neuer Jahresrekord möglich. Fröste sind vorerst nicht mehr in Sicht. Es ist gut möglich, dass die Fröste am 28. Januar bereits die letzten des Winterhalbjahres gewesen sind.
Der März wies insgesamt 63,7 L/m² Niederschlag auf, das entspricht 109 % vom langjährigen Mittelwert 1991-2020. Damit kann der Monat noch als durchschnittlich nass bezeichnet werden. Zu Monatsbeginn gab es eine von der Landwirtschaft dringend benötigte trockene Phase. In der letzten Dekade lebte die Niederschlagsaktivität wieder stärker auf. Nennenswert sind Graupelschauer am 23. und erste gewittrige Regenschauer am Ostersonntag, 31. März.
Der Februar 2024 übertrifft den 34 Jahre alten Rekord aus dem Jahr 1990 und geht als wärmster Februar seit Beginn der Aufzeichnungen in die Statistiken ein. Sowohl in der Reihe Bocholt (ab 1945) als auch in der Reihe Kleve (ab 1851) liegt der Monat auf Platz 1. Dazu war es wie bereits in allen Monaten seit Juli 2023 wieder sehr nass.
Mit einer Monatsmitteltemperatur von 8,0 °C liegt der Februar um 4,2 K über dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 und um 5,3 K über der Referenzperiode 1961-1990. Der 34 Jahre alte Monatsrekord vom Februar 1990 (7,5 °C) wurde um 0,5 K übertroffen. Der Monat blieb in der offiziellen Messhöhe von 2 m mit einem Tiefstwert von 0,2 °C komplett frostfrei, es gab lediglich leichte Bodenfröste. Einen komplett frostfreien Wintermonat hat es in Bocholt allerdings bereits im Januar 2018 (Tiefstwert 0,0 °C) und Dezember 2015 (sehr deutlich mit Tiefstwert 2,9 °C) gegeben.
Kennzeichnend für den Monat waren konstant überdurchschnittliche Temperaturen, die allerdings keinen neuen Tagesrekordwerte erreichten. Aufgrund der von Tiefdruckgebieten bestimmten, meist wolkenreichen Witterung blieben neben Frösten auch extrem milde Tage mit Werten über 15 °C größtenteils aus. Das Monatsmaximum betrug 15,4 °C (15.), das Monatsminimum 0,2 °C (07.). Der Rekord resultiert aus der konstanten Milde. Die Tageshöchstwerte lagen durchweg um die 10 °C, die Tiefstwerte meist über 5 °C. Lediglich vom 26. bis zum 28. wurde der langjährige Mittelwert kurz unterschritten.
Aufgrund des Tiefdruckeinflusses verlief auch der Februar 2024 äußerst nass. Angesichts des Temperaturniveaus ist es selbsterklärend, dass sämtliche Niederschläge in der flüssigen Phase erfolgten. An 27 Tagen gab es messbaren Regen, lediglich am 27. und 28. war es niederschlagsfrei. Mit einer Monatsniederschlagssumme von 99,3 L/m² wurde der langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 (61,4 L/m²) zu 162 % erreicht. Damit geht nicht nur die seit Juli 2023 andauernde Serie überdurchschnittlich nasser Monate weiter, der gesamte Winter 2023/2024 geht auch als nassester Winter seit Beginn der Aufzeichnungen in Bocholt (1901) ein.
Der Januar 2024 brachte milde und winterliche Witterungsphasen, dabei blieb es auch wieder mehrere Tage am Stück trocken. Die langjährigen Mittelwerte von Temperatur und Niederschlag wurden in etwa erreicht.
Die Monatsmitteltemperatur lag bei 3,5 °C (nur 0,3 K über dem Mittel 1991-2020), die Monatsniederschlagssumme betrug 81,1 L/m² (111 % vom Mittel 1991-2020). Das Jahr startete mild und sehr nass mit einer Hochwasserlage. Ab dem 6. ließ die extreme Niederschlagsneigung spürbar nach und die Temperatur ging sukzessive zurück. Vom 7. bis zum 11. kam es zu winterlichem Hochdruckwetter mit 3 Eistagen und Tiefstwerten von -7,7 °C. Bis zum 21. lag die Temperatur noch unter dem langjährigen Mittel. In der letzten Monatsdekade stiegen die Werte wieder in den zweistelligen Bereich. Die Niederschlagsaktivität nahm wieder etwas zu, erreichte jedoch nicht das Niveau des Monatsbeginns bzw. der Vormonate.
Niederschlagsmenge 18. Dezember 2023 bis 4. Januar 2024 (18 Tage): 160,7 L/m² Langjähriger Mittelwert 1991-2020 dieses Zeitraums: 53,5 L/m²
Cookie-Zustimmung verwalten
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.