Rückblick November 2023: Nassester November seit 1944, dazu relativ mild

Der November 2023 geht – wie bereits der Oktober – als drittnassester November seit 1901 in die Bocholter Klimareihe ein – nach 1944 und 1928. Dazu verlief der Monat recht mild. Der Herbst 2023 (Monate September, Oktober, November) erreicht damit Platz 2 in der Rangliste der nassesten Herbste seit 1901.

Mit einer Monatsniederschlagshöhe von 147,1 L/m², das entspricht gut das Doppelte (206 %) des langjährigen Mittelwerts der Referenzperiode 1991-2020 (71,5 L/m²), erreicht auch der November die 100-L/m²-Marke – als fünfter Monat in diesem Jahr. Noch mehr Niederschläge gab es zuletzt 1944 (ca. 155 L/m²; Messwert aufgrund des Krieges allerdings unsicher) und 1928 (150 L/m²). Der meteorologische Herbst, der die Monate September bis November umfasst, kommt auf insgesamt 379,1 /m² (180 %) und liegt damit auf Platz 2 nach 1998 (450,4 L/m²).

Von den 30 Monatstagen blieben nur 2 Tage (17. und 30.) trocken – an allen anderen Tagen fiel messbarer Niederschlag. Am 8., 14., 18. und 27. fielen über 10 L/m². Am meisten kam durch einen ganztägigen Dauerregen am 27. zusammen. Bis einschließlich 23. fielen alle Niederschläge in der flüssigen Phase. Am 24. und 25. kam es zu Graupelschauern. Der Dauerregen am 27. ging im Laufe des Abends in Schnee über. In der Nacht auf den 29. kam es zu weiteren Schneefällen, die eine kurzzeitige 1-2 cm hohe Schicht hinterließen. Im Gegensatz zu den Mittelgebirgen, in denen es zu einem markanten Wintereinbruch kam, blieb es in den tiefen Lagen am Niederrhein und im Münsterland bei nasskaltem Schneematsch mit leichten Plusgraden.

Die Monatsmitteltemperatur lag bei 7,4 °C, das entspricht einem Plus von 0,6 K im Vergleich zum langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 bzw. einem Plus von 1,5 K zur Referenzperiode 1961-1990. Damit war der Monat etwas milder als im Durchschnitt, aber nicht so extrem mild wie die beiden Vormonate. Der Herbst 2023 war mit 13,1 °C dennoch der zweitwärmste Herbst seit Aufzeichnungsbeginn 1945, allerdings mit doch recht deutlichem Abstand zum Rekordhalter 2006 (14,0 °C).

Die erste Monatshälfte verlief durchweg mild, aufgrund der meist starken Bewölkung und der Niederschläge brachten insbesondere die Nächte kaum Kälte. In der zweiten Monatshälfte gingen die Werte dann zeitweise (16.-18., 21./22. und ab 24.) deutlicher zurück. Zum Monatsende flossen winterlich kalte Luftmassen aus Nordosten heran. Während es nachts noch bei geringen Frösten blieb, stiegen die Tageswerte am 30. nur noch auf 1,4 °C an. Unterm Strich brachte der November 4 Frosttage.

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