Strenge Frostperiode geht zu Ende: Erste Februar-Dekade 10 Grad kälter als im Mittel

Die erste Februardekade (01.-10.) 2012 brachte in ganz Deutschland große Eiseskälte mit strengem Frost. Überall im Land fallen die ersten 10 Februartage hinsichtlich der mittleren Temperatur um rund 10 Grad kälter aus als im langjährigen Mittel – so auch in Bocholt: Vom 1. bis 10. Februar beträgt der Mittelwert der Lufttemperatur -6,6 °C, das sind 9,8 Grad weniger als im langjährigen Februar-Mittel (3,2 °C). Eine ähnlich kalte Februardekade gab es zuletzt 1956.

2012_Kaelte_Februar

Wie die obige Grafik zeigt, blieb die Lufttemperatur in den letzten 14 Tagen fast durchgehend im Dauerfrostbereich – nur am 8. und 9. Februar stieg das Thermometer für wenige Stunden knapp über den Gefrierpunkt und erreichte dabei maximal 0,6 °C. An 7 Tagen sackte die Quecksilbersäule auf strenge Frosttemperaturen unter -10 °C ab, wobei in der Früh des 4. -13,0 °C (in 5 cm über dem Erdboden -14,8 °C) und in der Früh des 7. -13,8 °C (-15,2 °C) gemessen wurden. Ebenfalls beachtlich: Am 3. lag die Höchsttemperatur bei eisigen -5,7 °C, die Tagesmitteltemperatur bei -9,4 °C.

In der neuen Woche ist mit der Eiseskälte vorerst Schluss: Von Westen her strömt etwas mildere und feuchte Luft heran. Die Temperaturen steigen in den kommenden Tagen tagsüber bis auf 6 °C, nachts bleibt es frostfrei bzw. die Temperatur sinkt nur noch knapp unter den Gefrierpunkt.

Heute Morgen -13 °C in Bocholt

201202-10Knackig kalte Frosttemperaturen herrschen derzeit in Deutschland und den angrenzenden Benelux-Ländern. An der Messstation Bocholt (Stadt) wurde am heutigen Samstag (04.02.) in der Früh ein Tiefstwert von -13,0 °C in der Klimahütte in zwei Metern Höhe verzeichnet, in fünf Zentimeter über dem unbewachsenen und leicht schneebedeckten Erdboden gar -14,8 °C.

Das sind die niedrigsten Temperaturen seit rund drei Jahren. Noch kälter war es zuletzt in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar 2009, als das Thermometer über einer 10 cm hohen Schneedecke bis auf -14,9 °C in 2 m bzw. -18,9 °C in 5 cm zurückging.

In den Niederlanden herrscht eine noch größere Kälte: Durch die Schneefälle vom gestrigen Freitag liegt verbreitet eine 5 bis 10 cm mächtige Schneedecke, über der das Thermometer in der vergangenen klaren Nacht auf Werte um -20 °C (!) zurückging. In De Bilt bei Utrecht wurde ein Tiefstwert von -18,9 °C gemessen und damit die niedrigste Temperatur seit dem 16. Februar 1956 (-21,6 °C)!

Eisiges Winterwetter in Sicht

Nach dem sehr milden und äußerst nassen Dezember und bislang kaum anders verlaufenden Januar haben viele Menschen den Winter 2011/2012 vermutlich schon abgeschrieben und sehnen sich nach mildem Frühlingswetter. Doch zu früh gefreut: Mit Einfluss kontinentaler Kaltluftmassen aus Russland kündigt sich eisiges Winterwetter an.

Dabei startet die neue Woche noch mit Hochnebel, am Montag (30.01.) sind ggf. auch einzelne Schneeflocken möglich, und nur leichtem Frost zwischen -2 und -4 °C. Ab Dienstag (31.) erwartet uns sonniges, klares Winterwetter, doch es bleibt auch tagsüber dank eisigem Ostwinds bei Dauerfrost. In den darauffolgenden Nächten auf Mittwoch (01.02.) und Donnerstag (02.) kühlt es sich auf mäßige Frosttemperaturen zwischen -6 und -10 °C ab. In den Nächten auf Freitag (03.) und Samstag (04.) ist nach aktuellem Stand strenger Frost von -10 bis -12 °C möglich.

Letzte 8 Tage: Über 80 L/m² Niederschlag

2012_Niederschlag_JahreswechselIn den vergangenen acht Tagen gab es äußerst ergiebige Niederschläge im Raum Bocholt: Seit letzte Woche Donnerstag, 29. Dezember, 7 Uhr, fielen bis zum heutigen Freitag, 6. Januar, 7 Uhr, satte 82,5 L/m² – das ist mehr als in einem durchschnittlichen Dezember oder Januar fällt. Der gesamte Dezember brachte es auf eine Monatssumme von 136,4 L/m² (182 % vom langjährigen Mittel), der Januar steht nach nur fünf Tagen bei bereits 51,8 L/m² (74 %).

Das bleibt nicht ohne Auswirkungen: Die Bocholter Aa führt derzeit sehr viel Wasser und auf den Ackerflächen in der Region stehen große Wasserlachen.

Rückblick Jahr 2011: Sehr sonniger Frühling und Herbst, äußerst nasser Sommer

 2011-22011-4Auf eine recht milde zweite Winterhälfte folgt das sonnigste und zweittrockenste Frühjahr seit Aufzeichnungsbeginn mit einem beinahe Rekord-April und sehr trockenen Mai. Der Sommer verläuft ausgesprochen regnerisch und vor allem in der zweiten Julihälfte auch deutlich unterkühlt. Es folgt ein schöner Herbst mit Altweibersommerwetter Ende September, einem goldener Oktober und äußerst sonnigen, beinahe regenfreien November. Der Dezember zeigt sich mild und nass – vom Winter fehlt bis zum Jahresende jede Spur…

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Rückblick Dezember 2011: Atlantik auf Hochtouren: Viel Regen und Wind – fast frostfrei

201201-01Genau zum Monatswechsel nimmt der Atlantik kräftig an Fahrt auf. Zahlreiche Sturmtiefs, milde atlantische Luftmassen und ständige Regenfälle bestimmen den Dezember 2011, Winterwetter ist den ganzen Monat über Fehlanzeige. Damit steht der Monat ganz im Kontrast zum von Hochdruck dominierten, fast regenfreien Vormonat und dem eiskalten, von Schneemassen geprägten Dezember 2010. Schließlich erreicht das Monatsmittel 5,9 °C, das sind 2,4 Grad mehr als im langjährigen Mittel und genau 8,0 Grad mehr als vor einem Jahr.