Der letzte meteorologische Sommermonat präsentierte sich oftmals mit feuchtwarmer Luft und einzelnen Hitzetagen, an denen oft eine unangenehme Schwüle herrschte. Da die heftigsten Schauer und Gewitter jedoch einen Bogen um die Region machten, gab es in diesem Monat zum ersten Mal seit 13 nassen Monaten wieder ein Niederschlagsdefizit.
Die Monatsmitteltemperatur betrug 20,3 °C, das entspricht 1,6 K mehr als im langjährigen Mittel der aktuellen Referenzperiode 1991-2020 und 2,8 K mehr als im Mittel 1961-1990. Der August war damit der 10.-wärmste August in der Bocholter Klimareihe seit 1851. Es gab 14 Sommertage (ab 25 °C; Mittel: 10) und 3 Hitzetage (ab 30 °C; Mittel: 3). Die positive Temperaturabweichung ist also nicht auf außergewöhnliche Hitze, sondern auf das Fehlen kühler Witterung zurückzuführen. An keinem Tag lag die Höchsttemperatur unter 20 °C.
Beim Blick zur Temperaturverlaufskurve zeigt sich, dass Werte doch überwiegend recht nahe am langjährigen Mittelwert lagen, jedoch einige Ausschläge in den deutlich positiven Bereich auftraten. Diese rührten daher, dass die über Südwestdeutschland liegenden warmen Luftmassen an diesen Tagen auch in unsere Region gelangten. So gab es einen markanten Warmluftvorstoß vom 11. bis 13. August, der zu einem Höchstwert von 34,4 °C – vermutlich der Jahreshöchstwert 2024 – führte. Am 13. August herrschte dabei eine unerträgliche Schwüle mit tropisch anmutenden Taupunkten von bis zu 23,8 °C. Eine separate Taupunkt-Statistik für die Station Bocholt existiert zzt. noch nicht, doch anzunehmen ist, dass Werte deutlich über 20 °C in unserer Region zu den absoluten Extremen zählen. Trotz der extremen Schwüle und des hohen Unwetterpotenzials traten an diesem Tag nur äußerst lokal Unwetter auf, der Raum Bocholt blieb von extremen Ereignissen verschont.
Weitere kurze Hitzeeinschübe gab es nach einer zunächst durchschnittlich verlaufenden zweiten Monatshälfte am 24. und 28./29. August. Auch hier wurde die Hitze jeweils rasch und mit wenig Gewitteraktivität verbunden ausgeräumt.
Die Monatsniederschlagssumme belief sich auf 52,0 mm, das entspricht 64 %, also etwa zwei Drittel, des langjährigen Mittelwerts 1991-2020 (81,8 mm). Wie bereits genannt, endet mit diesem trockenen August eine 13.-monatige überdurchschnittlich nasse Witterungsepoche, denn alle Monate von Juli 2023 bis Juli 2024 erreichten Niederschlagsüberschüsse.
Der August 2024 brachte 12 Niederschlagstage ab 0,1 mm (Mittel: 15) und 4 Gewittertage (Mittel: 4-5), es kam jedoch nicht zu „Volltreffern“ am Stationsstandort mit ergiebigen Niederschlagsmengen. Am meisten Niederschlag fiel mit 12,3 mm am 20., als ein Regenband von Westen her die Region überquerte.