Kältester Juli-Tag seit 11 Jahren

Wo ist bloß der Sommer? Nachdem es im Frühjahr bereits viele schöne sommerlich warme Tage gab, scheint der Sommer Pause zu machen. Gestern stürmische Böen um acht Beaufort, in der vergangenen Nacht 16,3 L/m². Kurzum: Es ist gefühlt frühherbstlich – und das belegt auch die Statistik.

Der gestrige 14. Juli war mit einem Tagesmaximum von nur 15,2 °C der kälteste Juli-Tag seit 2000! Damals herrschte Mitte Juli eine sehr kühle Phase, vom 7. bis zum 19. Juli lag die Temperatur durchweg unter 20 Grad, am 9. wurde ein Maximum von nur 14,9 °C gemessen. Der Gesamtmonat brachte es auf ein Minus von 1,6 K gegenüber der damaligen Referenzperiode 1961-1990 und war damit der letzte zu kalte Juli. In diesem Jahr liegt die erste Julihälfte 1,6 K  ebenfalls unter dem heutigen langjährigen Mittel (allerdings Referenzperiode 1981-2010) des Gesamtmonats – bis zum Monatsende kann sich hier aber noch viel tun.

Übrigens: Vor einem Jahr, am 14. Juli 2010, lag das Temperaturmaximum bei hochsommerlichen 32,5 °C.

Niederschlagsdefizit mittlerweile bei über 100 L/m²

201007-04Zwar brachte der vergangene Juni durchschnittliche Niederschlagshöhen und keine extreme Trockenheit wie im letzten Jahr, als mit einer Niederschlagsmenge von nur 6,4 L/m² der trockenste Juni seit mindestens 1901 (siehe Foto) verzeichnet wurde, doch auch aktuell gibt es – vor allem durch die drei trockenen Frühjahrmonate – ein mittlerweile gewaltiges Niederschlagsdefizit.

Seit 1. März beträgt die Niederschlagsmenge meist nur zwischen 140 und 180 L/m². An der Wetterstation in Bocholt wurden bisher nur 158,9 L/m² gemessen. Im letzten Jahr kam der gleiche Zeitraum (01.03-10.07.) auf 154,5 L/m². Der langjährige Mittelwert für diesen Zeitraum beträgt hingegen etwa 275 L/m².

Die ersten 10 Juli-Tage kommen in der Region auf meist nur 5 bis 10 L/m². An der Wetterstation Bocholt sind bisher 7,7 L/m² gefallen. Der Gesamt-Juli erreicht normal rund 70 bis 75 L/m².

35,2 °C: Juni-Rekord knapp verfehlt

Nach einem rasanten Temperaturanstieg geht der heutige Dienstag als einer der heißesten Juni-Tage in die Statistik der Bocholter Klimaaufzeichnungen ein: Mit einem Tageshöchstwert von 35,2 °C, gemessen in offizieller Klimahütte in 2 m Höhe, wurde der Juni-Rekord aus dem Jahre 1947 (35,7 °C am 27.06.1947) um 0,5 K verfehlt.

Umso extremer der rasante Hitzeeinbruch: Noch am vergangenen Samstag (25.) lag die Temperatur in den Mittagsstunden bei 13 Grad – das Tagesmaximum (8 bis 20 Uhr) erreichte lediglich 15,1 Grad. Das macht bezogen auf das Tagesmaximum ein Plus von rund 20 Grad innerhalb von nur drei Tagen!

Erste Hitzewelle zu Wochenbeginn

201106-01Nachdem bereits am 28. Mai mit 29,8 °C und 4. Juni mit 29,6 °C die 30-°C-Schwelle zum klimatologischen „heißen Tag“ jeweils knapp verfehlt wurde, startet zu Wochenbeginn ein neuer Anlauf: Bereits am Sonntag (26.) erwarten uns 25-26 °C und damit rund zehn Grad mehr als am Vortag. Für Montag (27.) wird ein Tageshöchstwert von 31-32 °C, für Dienstag (28.) gar 33-34 °C prognostiziert.

Doch so schnell wie die Hitzewelle kommt, so schnell wird sie auch wieder vorübergehen: In der Nacht zu Mittwoch (29.) sind kräftige Gewitter möglich, am Mittwoch selber werden nach jetzigem Stand nur noch rund 20 °C erreicht.

Bocholter Stadtfest: Wetter unbeständig

Am morgigen Donnerstag (16.) beginnt das Bocholter Stadtfest. Die Wetteraussichten sind nicht allzu schlecht, könnten aber besser sein. So erwarten uns am Donnerstag bereits ab den Frühstunden Schauer und Gewitter. Der Freitag (17.) bringt dann längere sonnige Abschnitte und das Schauerrisiko bleibt gering, maximale 21 °C. Am Samstag (18.) zieht ein Tief heran und sorgt für auffrischenden Wind; bei Tageshöchsttemperaturen um 18/19 °C bilden sich tagsüber zahlreiche Schauer. Auch am Sonntag bleibt das Schauerrisko nach derzeitigem Stand hoch.

Weiterhin enormes Niederschlagsdefizit

Mit den jüngsten Regenfällen hat sich die massive Trockenheit nur oberflächlich etwas entschärft. Seit Monatsbeginn fielen in Bocholt zwar 26,2 L/m², doch das ist noch zu wenig, um die Trockenheit nachhaltig zu beenden. Die gesamte Niederschlagshöhe seit 1. März beträgt lediglich 95,8 L/m² – im langjährigen Mittel fällt in diesem Zeitraum mehr als das Doppelte.

Trockenheit: In den letzten 3 Wochen nur 3,7 L/m²

Die diesjährige Frühjahrstrockenheit spitzt sich langsam zu: In den letzten 3 Wochen seit dem 29. April fielen nur 3,7 L/m² Niederschlag – damit ist es viel zu trocken.

Nachdem der Januar mit 82,8 L/m² vergleichsweise nass ausfiel und der Februar mit 57,0 L/m² noch durchschnittliche Niederschlagshöhen brachte, ist es seit Ende Februar/Anfang März außergewöhnlich trocken. Seit dem 28. Februar kamen bis zum heutigen Tage (21. Mai, d. h. insgesamt 82 Tage) nur 62,0 L/m² zusammen. Im Durchschnitt fallen in diesem Zeitraum rund 150 L/m².

Erste sommerliche Gewitter bringen in Hamminkeln-Dingden 34,0 L/m²

Noch ein Nachtrag zur ersten sommerlichen Gewitterlage am vergangenen Donnerstagabend (28.). Die durch die Wetterstation Bocholt betriebene Niederschlagsstation in Hamminkeln-Dingden bekam einen „Volltreffer“ ab: Nach Meldung kam dort eine Niederschlagshöhe von insgesamt 34,0 L/m² zusammen. An der Station Bocholt betrug die Niederschlagshöhe lediglich 14,4 L/m².

Bocholt aktuell eine der wärmsten Städte Deutschlands

Ein eher seltenes Phänomen: Bocholt ist derzeit eine der wärmsten Städte in Deutschland. Am vergangenen Freitag (22.) erreichte das Thermometer an der Wetterstation im Stadtgebiet einen Tageshöchstwert von unglaublichen 27,9 °C! Nur in einigen Städten im Ruhrgebiet und Rheinland wurden noch geringfügig höhere Werte erreicht, wie zum Beispiel im Großraum Mannheim/Ludwigshafen mit maximal 28,8 °C (Quelle: Meteomedia). Auch am Samstag (23.) war Bocholt mit 27,6 °C wieder sehr warm. An wärmebegünstigten Standorten im Rheinland wurden jedoch 28 bis teils über 29 °C gemessen.

21. April: 1. Sommertag – Sommerwetter bleibt

Heute kann der erste Sommertag 2011 verzeichnet werden. Bei strahlendem Sonnenschein erreichte das Quecksilber am Nachmittag einen Höchstwert von 26,6 °C. In den vergangenen beiden Tagen wurde die 25-°C-Grenze zum Sommertag mit 24,5 °C (19.) bzw. 24,8 °C (20.) leicht verfehlt.

201104-01Und das Gute: Das schöne Sommerwetter bleibt uns über Ostern erhalten! Bis einschließlich Ostersonntag (24.) erreicht die Temperatur Tageshöchstwerte um 26 °C. Ab Ostermontag (25.) könnte möglicherweise etwas kühlere Luft heranfließen und die Temperaturen um ein oder zwei Grad dämpfen, doch ein Wetterumschwung ist bis Monatsende nicht in Sicht.

Dennoch wird der April 2011 wahrscheinlich kein neuer Rekordmonat. Der April 2007, der eine Monatsmitteltemperatur von 13,8 °C aufwies und keinen messbaren Niederschlag (0,0 L/m²!) brachte, ist schwer zu schlagen, denn damals brachte eine Hitzewelle bereits zur Monatsmitte bis zu 29,4 °C (15.04.2007). So heiß wird es in diesem April nicht mehr, weshalb die Monatsmitteltemperatur wahrscheinlich etwas unter dem Rekordwert bleiben wird.