Temperaturen im Höhenflug

Mit Zufuhr sehr warmer Luftmassen aus Südwest stiegen die Temperaturen in den vergangenen beiden Tagen noch etwas höher als erwartet. Nachdem am Freitag (18.) an der privaten Wetterstation Bocholt bereits heiße 32,8 °C verzeichnet wurden, setzte der Samstag (19.) noch einen drauf: Nach einem tropischen Tiefstwert von 20,4 °C stoppte das Thermometer nachmittags erst bei genau 35,0 °C. Damit wurde an diesem 5. heißen Tag die bislang höchste Temperatur in diesem Jahr verzeichnet.

Am Sonntag (20.) und Montag (21.) ist erst einmal Schluss mit solchen Hitzewerten – mit einfließender feuchtwarmer Luft sind bereits ab der zweiten Nachthälfte Schauer und Gewitter möglich. Ab Dienstag (22.) erwartet uns nach aktuellem Stand wieder ein paar Tage beständiges Hochdruckwetter mit Tageshöchstwerten zwischen 27 und 30 °C.

Ergiebiger Dauerregen in zwei Tagen

201407-01In den vergangenen beiden Tagen kam es in weiten Teilen Westdeutschlands durch eine Luftmassengrenze zu ergiebigem Dauerregen. Im Raum Bocholt begann dieser am Dienstag (08.) in der Früh und hielt mit kurzen Unterbrechungen bis in den Mittwochnachmittag (09.) an, bevor am Abend noch ein kurzes leichtes Gewitter folgte. Ungewöhnlicherweise war die Zugrichtung der Niederschläge von Ost nach West, was mit der Luftmassengrenze zusammenhing. Besonders betroffen war daher die Kölner Bucht im Luv der Eifel, wo durch schauerartige Verstärkung teilweise 100 bis 120 L/m², örtlich noch mehr, fielen.

In Bocholt kamen an beiden Tagen insgesamt immerhin 49,1 L/m² zusammen. (Das Foto zeigt eine Teilmessung mit exakt 10,0 L/m².) Mit dem Gewitter vom vergangenen Sonntagabend (06.), siehe Bericht unten, und einigen kleineren Niederschlagsereignissen vom letzten Wochenende beläuft sich die Summe der 1. Juli-Dekade (01.-10.) auf 81,9 L/m² und liegt damit bereits leicht über dem langjährigen Mittel für den Gesamtmonat (ca. 73 L/m²).

Gewitter bringt viel Regen und Abkühlung

Die kurze Wärmeperiode wurde am Sonntagabend (06.) mit einem heftigen Gewitter mit Starkregen beendet. Nachdem am Freitag (04.) ein Tageshöchstwert von exakt 30,0 °C (3. heißer Tag 2014) registriert wurde, gab es am Samstag- und Sonntagmittag bereits einige kleinere Regenereignisse, in deren Folge die Luftfeuchte und die Taupunkte noch weiter anstiegen. Am Niederrhein bildeten sich schließlich im Zuge einer Kaltfront Gewitter.

Gegen 20 Uhr trafen die Gewitter mit einer markanten Böenfront, stürmischen Böen um 70 km/h (8 Beaufort) und Starkregen in Bocholt ein. Insgesamt fielen 19,2 L/m² in 25 min (20.05 bis 20.30 Uhr).

Unwetterfront verschont Kreis Borken

Die Unwetterfront, die am Pfingstmontag (09.) in den Abendstunden von Süd-Belgien kommend über den Raum Aachen, Düsseldorf/Neuss und das Ruhrgebiet Richtung östliches Münsterland/Ostwestfalen, hat den Raum Bocholt wie auch den gesamten Kreis Borken verschont. Auch in den Nachbarkreisen Kleve und Wesel gab es nur geringe Schäden.

201406-01An der Wettersta-tion Bocholt waren bis auf südöstlich vorbeiziehende Fern-gewitter mit einigen eindrucksvollen Blit-zen keine besonde-ren meteorologi-schen Ereignisse feststellbar. Sowohl Niederschlagsmenge (8,7 L/m²) als auch Wind (einzelne starke Böen um 6 Beaufort) hielten sich in Grenzen. (Das obrige Bild stammt von einem Regenschauer, der bereits am Mittag durchzog.)

Nächtliche Hagelgewitter über Bocholt

Nach dem mäßigen Gewitter in den gestrigen Mittagsstunden bildeten sich in der vergangenen Nacht weitere Gewitter über den Raum Bocholt, die neben kurzen Starkregen auch Hagel mit 1,5 bis 2 cm großen Hagelkörnern verursachten. Die 24-stündige Niederschlagssumme bis heute (09.) Früh betrug 22,4 L/m². Über Schäden wurde nichts bekannt.

Luftmassengrenze bringt ergiebigen Regen

In den vergangenen beiden Tagen lag eine Luftmassengrenze quer über Deutschland, vom südlichen Emsland/Münsterland bis nach Brandenburg. Vor allem im südlichen Niedersachsen, in Sachsen-Anhalt und weiten Teilen Brandenburgs und Sachsens fielen sehr ergiebige Niederschläge von 40 bis 60 L/m², örtlich noch mehr, wie die unten stehende Karte mit den 72-stündigen Mengen bis heute, 8 Uhr, zeigt.

DL_RR72_201405290800Auch im Raum Bocholt brachte der vor allem am Dienstag (27.) und Mittwoch (28.) andauernde Dauerregen noch reichliche Niederschlagsmengen von 26,8 L/m² (14,8 L/m² am Dienstag und 12,0 L/m² am Mittwoch). 72-Stündig bis heute, 8 Uhr, betrug die Summe 30,2 L/m². Damit hat der Mai als erster Monat des Jahres seinen langjährigen Niederschlags-Mittelwert von ca. 68 L/m² mit inzwischen 87,0 L/m² überschritten.

Hagelgewitter über Bocholt beenden trockene Witterungsphase

201405-01Mit Zufuhr labiler Luftmassen bildeten sich am gestrigen Freitag (09.) zahlreiche Gewitter über Nordwest-deutschland, die am Nachmittag und Abend von West her auch über den Bocholter Raum hinwegzogen. Bereits gegen 16.15 Uhr fiel ein kräftiger gewittriger Regenschauer, kurzzeitig auch mit Graupel (unter 5 mm), ehe gegen 19.55 Uhr ein plötzliches Hagelgewitter mit bis zu 1,5 cm großen Hagelkörnern hereinzog. Nach Abzug des kurzen Wetterspektakels präsentierte sich ein leuchtend-gelber Abendhimmel (siehe Foto).

201405-02Bereits am Dienstag-abend (06.) wurde die seit einiger Zeit andauernde trocken-warme Witterungs-phase mit ersten Gewittern (7,2 mm) beendet. In der Nacht auf Freitag zog ein ergiebiger Dauerregen durch die Region (15,7 mm). Die Schauer am Freitag brachten weitere 10,5 mm. Seit Dienstag beläuft sich die Niederschlagssumme auf 34,7 mm.

Osterwetter 2014 noch völlig offen

Eine gute Woche vor Ostern (20./21.04.2014) ist die weitere Witterungsentwicklung für unsere Region noch völlig offen. Die Modellläufe driften ab nächste Woche Donnerstag (17.) sehr stark auseinander (siehe Diagramm) – zwischen einer kühlen Nordwestlage mit Schauerwetter und warmem, trockenem Hochdruckwetter mit über 20 °C ist noch alles möglich. Wir halten Sie diesbezüglich weiter auf dem Laufenden.

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Ein kurzer Blick in die Statistik des Osterwetters: Im vergangenen Jahr lag in den Morgenstunden des Ostersonntags (31.03.2013) eine dünne Schneedecke, nach leichtem Frost (-2,6 °C) erreichte das Thermometer am Nachmittag bei bedecktem Himmel nur 4,2 °C. Auch 2012 (Ostersonntag 08.04.2012) herrschte in den Frühstunden noch leichter Frost (-1,4 °C), tagsüber wurde mit Sonnenschein jedoch immerhin die 10-°C-Marke erreicht. Vor drei Jahren war es zu Ostern hingegen sommerlich: Am Karfreitag (22.04.2011) stieg das Thermometer auf 27,9 °C, am Ostersonntag (24.04.2011) bei fast wolkenlosem Himmel noch auf 26,1 °C. Dies zeigt, dass die Schwankungsbreite der möglichen Witterung gerade im Frühjahr enorm ist.

Saharastaub beschert trübe Tage – ergiebige Regenfälle fraglich

Die vergangenen Tage waren sehr freundlich und für Anfang April äußerst warm, aber nicht mehr rekordverdächtig. Am 03. wurde ein Tageshöchstwert von 24,1 °C verzeichnet – so warm war es um diese Jahreszeit zuletzt vor drei Jahren (02.04.2011 mit 23,9 °C). Der Rekordwert der ersten April-Dekade wurde vor fünf Jahren gemessen (25,4 °C am 10.04.2009). Seit Freitag (04.) zeigt sich eine konturlose Wolkenschicht, die von herangeführtem Saharastaub herrührt. Die staubige Luft bietet ideale Kondensationskeime, an denen sich eine Altostratus-Schicht ausbilden kann.

In der kommenden Woche kommt es zu einer Wetteränderung: Ab Dienstag (08.) fließen merklich kühlere Luftmassen von Nordwesten ein – vor allem die Nächte werden dann wieder deutlich frischer. Derzeit sieht es jedoch danach aus, dass wir von dringend benötigten ergiebigen Regenfällen weitestgehend verschont bleiben. Die Trockenheit wird sich dann verschärfen, denn seit 15. Februar fielen nur 21,8 L/m².

 

21,9 °C: Fast Rekord für Mitte März!

Nur eine gute Woche nach dem frühesten 20-°C-Tag seit Beginn der Bocholter Klimareihe schlägt das Wetter schon wieder beinahe Rekorde. Am heutigen Frühlingsanfang (20.03.2014) erreichte das Thermometer einen Spitzenwert von 21,9 °C – nur 0,1 K unter dem absoluten Rekord der zweiten März-Dekade (22,0 °C am 17.03.1961).