Sommerliche Witterungsphase in Sicht

Der nasse August ist vorbei und der September 2023 scheint uns nochmals den Sommer zurückbringen zu wollen. In den letzten Tagen haben die Modelle einen Schwenk hin zum Aufbau einer Hochdruckzone über Mitteleuropa gemacht, bei vor allem im Westen der Bundesrepublik sehr warme Luftmassen wetterbestimmend werden.

In der kommenden Woche werden mit Änderung der Anströmungsrichtung auf Ost etwas trockenere Luftmassen heranströmen, sodass die Sonnenanteile größer und die Wolkenanteile kleiner werden. Aufgrund der sehr feuchten bodennahen Schichten und des bereits deutlich niedrigeren Sonnenstands sind am Montag (04.) und Dienstag (05.) auch morgendliche Überraschungen in Form von zähem Hochnebel nicht ausgeschlossen, doch im Laufe der Woche sollte sich immer besser die Sonne durchsetzen. Am Montag sind 24-25 °C, ab Dienstag hochsommerliche Temperaturen von 27 bis 30 °C zu erwarten.

Europäisches Wettermodell vom 03.09.23, 06 UTC.

Monatsrückblick August 2023: Nasser und nur mäßig warmer August

Auf den nassen Juli folgte ein ähnlich nasser August 2023, dabei lagen die Temperaturen insgesamt nur auf einem mäßig warmen Niveau.

Mit einer Monatsmitteltemperatur von 18,3 °C wurde der langjährige Mittelwert der Vergleichsperiode 1991-2020 um 0,4 K unterschritten. Gegenüber der noch nicht vom Klimawandel beeinflussten Periode 1961-1990 ergibt sich jedoch ein leichtes Plus von 0,8 K. Beosnders auffällig war die kühle erste Monatsdekade – im Mittel oft die wärmste Zeit im gesamten Jahr. Vom 1. bis zum 10. lag die Temperaturkurve unter dem langjährigen Mittel, am 6. gar um 5 K. Dieser Tag brachte es nur auf einen Tageshöchstwert von 19,2 °C. Erst am 11. wurde der erste Sommertag des Monats verzeichnet. Es folgte eine zweiwöchige sommerlich warme, aber nicht heiße Periode, die nur am 17. kurz unterbrochen wurde. Das Monatsende gestaltete sich wieder kühl: Ab dem 26. lagen die Temperaturen wieder leicht unter dem langjährigen Mittel.

Die Monatsniederschlagssumme lag bei 137,4 L/m², das entspricht einem Plus von 68 % vom langjährigen Mittelwert der Vergleichsperiode 1991-2020 (81,8 L/m²). Bis zum 12. kam es häufig teils ergiebigen Regenereignissen. In dem Früh- und Morgenstunden des 12. fielen infolge kräftiger Schauer 35,5 L/m² (in der Statistik verteilt auf zwei Tage). Die 3-Wochen-Periode vom 23.07. bis 12.08.2023 kommt aufgrund der ebenfalls sehr nassen letzten Julidekade auf 184,2 L/m²! Am dem 13.08. wurden die Niederschläge seltener und es gab mehrere trockene Tage am Stück. Zum Monatsende lebte die Niederschlagstätigkeit wieder etwas auf.

Monatsrückblick Juli 2023: Nassester Juli seit 30 Jahren

Der Juli 2023 geht als ein durchschnittlich warmer, aber sehr regenreicher Juli in die Klimastatistik ein. Es war der nasseste Juli seit 1993.

Die Monatsmitteltemperatur erreichte einen Wert von 19,0 °C und liegt damit um 0,3 K unter dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020. Im Vergleich zur vorherigen Referenzperiode 1961-1990 ergibt sich ein Plus von 1,2 K. Beim Blick auf den Temperaturverlauf fallen ein recht kühler Monatsbeginn, eine hochsommerlich warme Phase vom 6. bis zum 15. mit 3 heißen Tagen und eine mäßig warme bis kühle zweite Monatshälfte auf.

Insgesamt brachte der Juli 8 Sommertage (ab 25 °C; Mittel 1991-2020: 12) und 3 heiße Tage (ab 30 °C; Mittel 1991-2020: 3-4). Der heißeste Tag war der 9. mit 34,4 °C. Im letzten Monatsdrittel, oftmals die heißeste Zeit des Jahres, blieben die Werte aufgrund atlantischen Tiefdruckeinflusses oftmals verhalten, erreichte das Thermometer am 2 Tagen (27. und 31.) die 20-°C-Marke nicht.

Die Monatsniederschlagssumme beläuft sich auf 136,5 L/m², dies entspricht 177 % vom langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 (77,1 L/m²). Mehr als 100 L/m² wurden in einem Juli zuletzt 2014 verzeichnet. Der Juli 2023 stellt den 10.-nasstesten Juli seit 1901 und den nassesten seit 1993 dar.

Das erste nennenswerte Niederschlagsereignis waren kräftige Gewitter am Abend des 9., die die Hitze beendeten und örtlich 20-30 L/m² brachten. An der Wetterstation Bocholt fielen 13,1 L/m². Am 13. brachten mehrere Regenschauer und Gewitter 12,8 L/m² zustande. Besonders regenreich zeigte sich dann das letzte Monatsdrittel, als mit einer Westwetterlage atlantischer Tiefdruckeinfluss wetterbestimmend war und immer wieder Niederschlagsgebiete über die Region zogen. In den Frühstunden des 24. kamen mit kräftigen Regenfällen 28,1 L/m² zusammen (Wert wird definitionsgemäß noch dem 23. zugerechnet). Vom 26. bis zum 31. fielen infolge zahlreicher Regengebiete, die unsere Region von Westen her überquerten, insgesamt 48,9 L/m². Insgesamt brachte der Juli 6 Tage mit Gewitter.

8./9. Juli: Große Hitze am Wochenende

Messwerte der privaten Wetterstation Bocholt

DatumTiefsttemperatur Höchsttemperatur
Fr, 07.07.202312,8 °C um 5.39 Uhr MESZ29,2 °C um 16.54 Uhr MESZ
Sa, 08.07.202318,6 °C um 5.30 Uhr MESZ34,2 °C um 18.15 Uhr MESZ
So, 09.07.202319,9 °C um 5.19 Uhr MESZ34,4 °C um 15.48 Uhr MESZ
Mo, 10.07.202319,0 °C um 5.33 Uhr MESZ27,2 °C um 17.23 Uhr MESZ
Di, 11.07.202317,4 °C um 5.22 Uhr MESZ31,2 °C um 18.00 Uhr MESZ

Monatsrückblick Juni 2023: Neue Temperatur- und Sonnenscheinrekorde – Trockenheit wieder Thema

Der Juni 2023 geht in der Region als wärmster und sonnenscheinreichster Juni seit Aufzeichnungsbeginn in die Klimastatistik ein. Während im Deutschlandmittel hinsichtlich der Temperatur der 5.-wärmste seit 1901 und hinsichtlich der Sonnenscheindauer der 2.-sonnenscheinreichste seit 1951 verzeichnet wurden, setzt sich der Juni 2023 in der Region aufgrund der vorherrschenden Wetterlagen bei beiden Parametern an die Spitze.

Die Monatsmitteltemperatur erreichte 20,5 °C, das entspricht 3,3 K mehr als im vieljährigen Mittel 1991-2020 (17,2 °C) bzw. 4,2 K mehr als im Mittel 1961-1990 (16,3 °C). Der bisherige Rekord (Reihe ab 1901) wurde erst 2019 mit 20,3 °C aufgestellt. Nach einem mäßig warmen Monatsbeginn stellten sich ab dem 5. Juni sommerliche Temperaturen über 25 °C ein. Vom 8. Juni an lag die Temperaturkurve zum Teil deutlich über dem vieljährigen Mittel. Erst ab dem 27. gingen die Werte wieder auf ein durchschnittliches Niveau zurück.

Vom 8. bis zum 21. Juni gab es 14 Sommertage (Tage mit mindestens 25 °C) in Folge. Der Gesamtmonat brachte 19 Sommertage zu Stande. Eine Hitzewelle trat vom 10. bis zum 12. Juni auf, außerdem wurde noch am 20. und 25. die 30-°C-Marke überschritten (insgesamt 5 heiße Tage; Tage mit mindestens 30 °C). Außerdem gab es eine Tropennacht mit 20,3 °C (vom 25.auf den 26. Juni).

Beim Vergleich mit 2019 zeigt sich, dass es die Zahl der Sommertage (19) und der heißen Tage (5) exakt gleich sind, doch in diesem Jahr Tage mit Höchstwerten unter 20 °C, wovon es 2019 immerhin 2 gab, gänzlich fehlten. 2019 war es zu Monatsbeginn und am Monatsende mit extremer Hitze (36,2 °C) zwar noch heißer, doch in dem Zeitraum vom 6. bis zum 21., in den in diesem Jahr eine hochsommerliche Phase auftrat, konstant kühler. Somit ergibt sich bei der Monatsmitteltemperatur ein um 0,2 K höherer Wert.

Die Monatsniederschlagssumme lag bei 28,6 L/m², das entspricht 42 % vom vieljährigen Mittel 1991-2020 (68,6 mm). Damit ist der Juni der 12.-trockenste seit 1901. Die gesamte Monatsmenge fiel praktisch an einem einzigen Tag: Am 22. zog ein Tiefdruckgebiet mit schauerartigen Regenfällen über weite Teile West- und Norddeutschlands hinweg. Während im Umkreis teilweise über 70 L/m² fielen und Überschwemmungen verursachten, blieb die Situation in Bocholt mit 26,5 L/m² ruhig.

Die Monatssonnenscheindauer lag bei 318,0 Stunden, das entspricht 151 % (also rund das 1,5-fache) vom vieljährigen Mittel 1991-2020 (210,8 h). Damit wurde der (unsichere) Rekord von 1950 (297,8 h) übertroffen. Die bisherigen Plätze 2 und 3 stammen aus 1976 (295,5 h) und 2019 (295,1 h). An 14 Tagen wurden mindestens 80 % der astrononomisch maximalen Sonnenscheindauer erreicht, davon vom 9. bis zum 17. an 9 Tagen in Folge. Nur 3 Tage blieben unter 20 %.

Kräftige Regenfälle bringen rund 26 L/m²

Die Regenfälle, die am Donnerstagabend und in der ersten Nachthälfte über die Region hinweg zogen, brachten an der privaten Wetterstation Bocholt eine Niederschlagsmenge von 26,5 L/m². Wie erwartet, gingen die Niederschläge hier in der Region ohne Gewitteraktivität einher.

Die ergiebigsten Niederschläge blieben südlich und östlich von uns. An einigen Stationen wurden neue Rekorde der Tagesniederschlagsmenge aufgestellt. In Gelsenkirchen-Buer fielen 95,0 L/m² (neuer Rekord seit 1941), in Dinslaken 85,8 L/m², in Dorsten-Lembeck 79,8 L/m² und in Reken (Kreis Borken) 73,6 L/m².

Hitzewelle bringt 3 heiße Tage – Sommerwetter geht erst einmal weiter – Trockenheit wieder ein Thema

Messwerte der privaten Wetterstation Bocholt

DatumTagestiefsttemperaturTageshöchsttemperatur
Do, 08.06.202312,5 °C um 7.09 Uhr MESZ27,0 °C um 17.46 Uhr MESZ
(5. Sommertag 2023)
Fr, 09.06.202314,0 °C um 5.37 Uhr MESZ29,7 °C um 16.22 Uhr MESZ
Sa, 10.06.202317,6 °C um 5.40 Uhr MESZ30,4 °C um 16.33 Uhr MESZ
So, 11.06.202318,7 °C um 5.50 Uhr MESZ31,0 °C um 15.58 Uhr MESZ
Mo, 12.06.202315,9 °C um 5.58 Uhr MESZ30,2 °C um 14.49 Uhr MESZ
Di, 13.06.202315,4 °C um 5.26 Uhr MESZ28,3 °C um 17.24 Uhr MESZ
Mi, 14.06.202316,2 °C um 5.51 Uhr MESZ25,2 °C um 17.39 Uhr MESZ
Do, 15.06.202313,2 °C um 5.11 Uhr MESZ27,5 °C um 16.00 Uhr MESZ
Fr, 16.06.202312,0 °C um 5.20 Uhr MESZ28,4 °C um 15.49 Uhr MESZ
Sa, 17.06.202311,4 °C um 4.59 Uhr MESZ28,9 °C um 18.08 Uhr MESZ
So, 18.06.202316,9 °C um 5.38 Uhr MESZ27,9 °C um 13.39 Uhr MESZ
Mo, 19.06.202319,7 °C um 6.27 Uhr MESZ28,1 °C um 17.22 Uhr MESZ
Di, 20.06.202318,7 °C um 23.58 Uhr MESZ31,4 °C um 17.42 Uhr MESZ
Mi, 21.06.202317,8 °C um 5.38 Uhr MESZ28,1 °C um 16.37 Uhr MESZ

Erste Hitzewelle in Sicht: Ab Freitag 30 °C – bis Montag?

Seit einigen Tagen kündigt sie sich in der Modellwelt bereits an, jetzt ist es sicher: Nachdem der Sommer in den vergangenen Tagen an Fahrt aufgenommen hat, steht die erste Hitzewelle des Jahres vor der „Haustür“.

Schauen wir auf das europäische Wettermodell ECMWF: Ab dem morgigen Feiertags-Donnerstag (08.06.) zeigt die Temperaturkurve steil nach oben und bereits am Freitag (09.) nähert sich das Modell der 30-°C-Marke. Da das Diagramm nur 4 Werte pro Tag darstellt, können die Tagesmaxima nicht exakt abgelesen werden. Die hochauflösenden Lokalmodelle (u. a. ICON-D2) berechnen für den Standort Bocholt Tageshöchstwerte von 27 °C am Donnerstag und 30 °C am Freitag. Damit dürfte am Freitag der erste Hitzetag erreicht werden.

Am Samstag (10.) und Sonntag (11.) erwarten uns ebenfalls Tageshöchsttemperaturen von 30 bis 32 °C. Derzeit zeigen die meisten Modelle auch für Montag (12.) noch ein Überschreiten der 30-°C-Marke, wobei die Unsicherheit dieser Aussage schon deutlich zunimmt. Ab Dienstag (13.) könnte es zu einem (leichten?) Temperaturrückgang kommen. Eine genaue Prognose ist hier noch nicht möglich; am Wochenende ergibt sich sicherlich ein klareres Bild für den Verlauf der kommenden Woche.

Rückblick Mai 2023: Durchschnittlich warmer, trockener und sonniger Mai

Insgesamt recht durchschnittliche Temperaturen, dazu recht trocken und sonnenscheinreich – so präsentierte sich der Mai 2023 in der Region.

Die Monatsmitteltemperatur traf mit 14,5 °C fast exakt den vieljährigen Mittelwert 1991-2020 (14,4 °C). Gegenüber der kühleren Referenzperiode 1961-1990 ergibt sich ein leichtes Plus von 1,2 K. Die Temperaturkurve bewegte sich im Bereich des vieljährigen Mittels, markante Abweichungen durch Kälteeinbrüche oder Hitzeperioden traten nicht auf. Kühlere Phasen gab es am 02./03., zwischen dem 16. und 18. und vom 23. bis 25. Mai. Am 22. und 31. wurden Sommertage mit Tageshöchstwerten über 25 °C verzeichnet. Bodenfrost trat nicht mehr auf, die Eisheiligen fielen aus.

Die Niederschläge in der ersten Monatshälfte fielen überwiegend in Form von Schauern und Gewittern, wodurch es lokal zu sehr unterschiedlichen Monatssummen kam. Die Station Bocholt am Barloer Weg wurde von Starkniederschlägen kaum getroffen, sodass insgesamt nur 45,0 L/m², das entspricht 75 % des vieljährigen Mittelwert 1991-2020 (59,7 L/m²), gemessen wurden. In der zweiten Monatshälfte stellte sich eine stabile Nordostlage ein, bei der trockene kontinentale Luftmassen herangeführt wurden und in der es nicht mehr zu nennenswerten Niederschlagsereignissen kam.

Die Monatssonnenscheindauer lag bei 258,0 Stunden, das entspricht einem Plus von 22 % gegenüber dem des vieljährigen Mittelwert 1991-2020 (211,5 h). Es wurden 10 sonnenscheinreiche Tage (mehr als 80 % der astronomisch möglichen Sonnenscheindauer) registriert. Vor allem das Monatsende verlief sehr sonnig. Nur 4 sonnenscheinarme Tage (8.-11. Mai) blieben unter 20 % der astronomisch möglichen Sonnenscheindauer.

Frühsommerliche Witterungsperiode steht an

Zum langen Pfingstwochenende (27.-29.05.) stellt mit Ausbildung eines umfangreichen Hochdruckgebietes über den Britischen Inseln und Heranführung kontinentaler, trockener Luftmassen aus Nordosten eine frühlingshafte bis frühsommerliche Witterungsperiode mit reichlich Sonnenschein und ohne Niederschläge ein.

Ab Freitag (26.) steigt die Temperatur wieder auf rund 20 °C an, am Samstag (27.) und Pfingstsonntag (28.) werden 24-25 °C erwartet. Möglicherweise gibt es am Montag einen leichten Temperaturrückgang, ehe im Verlauf der Woche wieder Kurs auf die 25-°C-Marke genommen wird. Niederschläge sind bis auf weiteres nicht in Sicht.