Monatsrückblick Februar 2021: Extreme wie selten: Auf klirrende Kälte folgt Vorfrühling

Der Februar 2021 brachte extreme Witterungsverhältnisse wie ein Monat selten zuvor in unserer Region: Nach einem milden Monatsbeginn kam es ab dem 6./7. zu einem massiven Kälteeinbruch, der mit den größten Schneehöhen seit Februar 1969 und den niedrigsten Temperaturen seit Februar 2012 einherging. Bereits zur Monatsmitte folgte ein markanter Temperaturanstieg auf ein vorfrühlingshaftes Niveau. In der Gesamtbilanz war der Februar 2021 etwas milder, etwas nasser und deutlich sonnenscheinreicher als im langjährigen Mittel.

Dass es auch in Zeiten des Klimawandels noch richtiges Bilderbuch-Winterwetter mit allem, was dazu gehört, geben kann, beweist der Februar 2021. Nach einem milden Monatsbeginn mit Tageshöchstwerten von knapp 10 °C kam es über der nördlichen Mitte Deutschlands ab dem 6./7. zum Aufbau einer Luftmassengrenze, bei der unserer Region auf der kalten Seite blieb. Bei starkem Nordostwind kam es ab den Abendstunden des 6. zu mäßigen bis starken Schneefällen, die mit nur kurzen Unterbrechungen rund 48 h (bis in die Abendstundes des 8.) andauerten und eine in der Spitze im Mittel etwa 25 cm hohe Schneedecke mit größeren Verwehungen von 40 bis 50 cm lieferten. Das ist etwas mehr Schnee als im Dezember 2010, als 20 cm (24.12.2010) gemessen wurden, und deutlich mehr als beim Münsterländer Schneechaos im November 2005, als im Raum Bocholt 15 cm Schnee lagen.

Durch die nachfolgend eingeflossene kontinentale Luftmasse herrschte vom 9. bis 14. sonniges, kaltes Winterwetter. Es gab 7 Eistage (Dauerfrosttage), 5 Tage mit strengem Frist (<= -10 °C) mit einem absoluten Tiefstwert von -13,7 °C am 12. Februar. Dieser Wert stellt die niedrigste Temperatur seit 9 Jahren (07.02.2012: -13,8 °C) dar.

Die zweite Monatshälfte gestaltete sich dann völlig gegensätzlich. Die Anströmungsrichtung stellte sich ab dem 15./16. von Nordost auf Südwest um und sehr milde Luftmassen aus dem Mittelmeerraum gelangten nach Deutschland. Vom 20. bis 25. wurden 6 Tage in Folge Tageshöchstwert von mindestens 16 °C gemessen mit einem absoluten Höchstwert von 19,6 °C am 24. Februar. Damit wurde der erst vor zwei Jahren aufgestellte Rekord von 19,8 °C (27.02.2019) nur knapp verfehlt. Auch die Nachttemperaturen waren beeindruckend: Am 23. lag der Tiefstwert bei extrem milden 11,2 °C – solche Werte wurden im Februar bisher nur einmal zuvor gemessen (20.02.1990: 11,6 °C).

Somit fällt der Februar trotz der markanten Kälteperiode, die durch den extrem milden Witterungsabschnitt ausgeglichen wurde, mit einem Monatsmittel von 4,1 °C auch im Vergleich zur milden neuen Referenzperiode 1991-2020 (3,8 °C) leicht wärmer aus. Die Niederschlagssumme liegt mit 77,5 mm um 26 % und die Sonnenscheinsumme mit rund 109 h um 44 % über den Mittelwerten der Referenzperiode 1991-2020.

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