Der Januar 2025 verlief temperaturmäßig durchschnittlich und sehr nass. Die Monatsmitteltemperatur lag bei 3,0 °C, das entspricht 0,2 K unter dem langjährigen Mittelwert 1991–2020 (3,2 °C). Die Monatsniederschlagssumme betrug 112,4 mm, das entspricht rund das Anderthalbfache (154 %) des langjährigen Mittelwerts 1991–2020 (72,9 mm).
Im Januar glichen sich milde und kältere Phasen aus, sodass die Temperatur fast exakt den Mittelwert erreicht. Nach einem milden Jahresbeginn ging die Temperatur in dem ersten Tagen des Jahres rasch zurück. Mit einem Sturmtief am 5. und 6. wurde sehr milde Luft herangeführt, in der am 6. mit 12,9 °C der höchste Wert des Monats verzeichnet wurde. Nachfolgend flossen kältere Luftmassen heran und gelangten anschließend unter Hochdruckeinfluss. Ab dem 10. kam es zu leichten Nachtfrösten, am 13. wurde mit -3,8 °C die tiefste Temperatur des Monats gemessen. Tagsüber blieb es aber noch frostfrei. Vom 15. bis zum 21. kam es zu einer Hochnebellage, bei der es auch tagsüber frostig blieb. Zwischen dem 18. und 21. Januar herrschte leichter Dauerfrost, sodass vier Eistage gezählt wurden. Ab dem 22. floss wieder zeitweise sehr milde Luft heran. Mit insgesamt 13 Frosttagen liegt der Januar im Durchschnitt, auch wenn sich die Tiefsttemperaturen durchweg nur im leichten Frostbereich bewegten.
Der Niederschlagsüberschuss kam durch rege Tiefdrucktätigkeit und dadurch bedingte Niederschlagsereignisse in der ersten und letzten Monatsdekade zustande. Drei Tage brachten über 10 mm, am 5. fielen infolge eines längeren Dauerregens 27,6 mm. Trotz der zeitweise niedrigen Temperaturen gab es nur zwei Schneedeckentage: Am 5. lagen in der Früh bis zu 3 cm Schnee, bevor die mildere Luft einströmte und der Schnee abtaute. In den Folgetagen kam es zeitweise zwar zu Schneefällen, die Temperaturen waren jedoch zu hoch, dass sich eine größere langfristige Schneedecke ausbilden konnte. Lediglich am 10. wurde das Kriterium Schneedeckentag nochmals knapp erfüllt.
Das Jahr 2024 erreicht an der privaten Station Bocholt erneut einen Jahrestemperaturmittelwert von 12,1 °C und teilt sich mit den Jahren 2023, 2022 und 2020 Platz 1der wärmsten Jahre seit mindestens 1851. Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert von 1991–2020 (10,9 °C) betrug die Abweichung +1,2 K, im Vergleich zum Mittelwert von 1961–1990, der noch kaum vom Klimawandel beeinflusst war, +2,3 K.
Temperaturabweichungen im Jahresverlauf
Welche Auffälligkeiten zeigen sich beim Blick auf die Jahrestemperaturkurve 2024?
Nach einer etwa zweiwöchigen, mäßig kalten Phase Mitte Januar, in der immerhin vier Eistage und der Jahrestiefstwert von -7,7 °C am 11. Januar verzeichnet wurden, fällt sofort eine etwa dreimonatige überdurchschnittlich warme Periode von der letzten Januardekade bis Mitte April auf. Die Temperaturen lagen – abgesehen von vereinzelten kühleren Tagen – konstant deutlich über dem langjährigen Mittel. Besonders bemerkenswert: Der Februar und der März verliefen komplett frostfrei. Der Februar war mit einem Monatsmittel von 8,0 °C (+4,2 K) der mildeste Februar seit mindestens 1851 (bisheriger Rekord: 7,6 °C im Jahr 1990). Der Gesamtwinter 2023/2024 war mit einer Durchschnittstemperatur von 6,0 °C der viertwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen (nach 2006/2007 mit 6,3 °C sowie 2015/2016 und 2019/2020 mit jeweils 6,1 °C).
Der März erreichte ein Monatsmittel von 9,2 °C (+2,5 K) und egalisierte damit den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2017. Im Gegensatz zu 2017 war das Rekordniveau jedoch nicht auf frühe warme Tage zurückzuführen, sondern auf das Fehlen von Kälte. Anfang April setzte die Wärme dann schlagartig ein: Am 6. April wurde mit 25,7 °C gleich ein neuer Höchstwert für die erste Aprildekade (1.–10.) gemessen (bisher: 25,4 °C am 10. April 2009).
In der zweiten Aprilhälfte kam es zu einem Kälteeinbruch, der jedoch glücklicherweise nur einmal leichten Luftfrost (-0,5 °C am 23. April) brachte. Ende April und Anfang Mai sowie in der zweiten Maidekade folgten wieder überdurchschnittlich warme Phasen. Mit 28,5 °C wurde einer der wärmsten Maifeiertage überhaupt verzeichnet. Der Mai erreichte insgesamt eine Durchschnittstemperatur von 16,4 °C (+2,0 K) und landete damit auf Platz 8 der wärmsten Monate seit 1851. Durch den warmen März und Mai war der Frühling 2024 insgesamt rekordwarm: Mit einer Durchschnittstemperatur von 12,3 °C (+1,8 K) teilt er sich den ersten Platz mit dem Frühling 2007.
Der meteorologische Sommer begann verhalten, da die ersten beiden Junidekaden leicht unterkühlt verliefen. Nach einem Wechselspiel von kühleren und wärmeren Phasen im Juli setzte ab der zweiten Augustdekade bis in die erste Septemberdekade hinein ein längerer überdurchschnittlich temperierter, sommerlicher Witterungsabschnitt ein. Am 12. und 13. August kam es zu großer Hitze; der 13. August markierte mit 34,4 °C den Jahreshöchstwert. Der August erreichte dadurch mit einem Monatsmittel von 20,3 °C (+1,6 K) den 10. Platz unter den wärmsten Monaten seit Beginn der Aufzeichnungen.
Um den 10. September herum kam es schließlich zu einem markanten Temperaturrückgang, auf den jedoch eine recht warme zweite Septemberhälfte folgte. Auch der Oktober zeigte sich in der zweiten Monatshälfte mild. Im November folgte auf ein Frühwinterintermezzo um den 21. herum Rekordmilde: Am 24. November wurde ein neuer Dekadenrekord für die dritte Novemberdekade mit 17,9 °C aufgestellt (bisher: 17,4 °C am 25. November 2006). Der letzte Monat des Jahres präsentierte sich ebenfalls von seiner milden Seite.
Da sämtliche Phasen mit unterdurchschnittlichen Temperaturen nur recht kurz andauerten und in denselben Monaten gleichzeitig auch (sehr) warme Witterungsphasen auftraten, wies kein Monat im Jahr 2024 eine nennenswerte negative Abweichung von mindestens −0,5 K im Vergleich zum langjährigen Mittel auf.
Temperaturschwellenwerttage
Aufgrund der sehr milden Witterung von Ende Januar bis in den April und im Dezember gab es nur wenig Frost 2024: Es wurden nur 20 Frosttage (Mittelwert 1991–2020: 50 Tage) und 4 Eistage (Tageshöchsttemperaturen unter 0 °C; Mittelwert 1991–2020: 8 Tage) verzeichnet.
Auf der amderen Seite wurden 46 Sommertage (Tageshöchsttemperaturen ab 25 °C; Mittelwert 1991–2020: 39 Tage), 10 heiße Tage (ab 30 °C; Mittelwert 1991–2020: 9 Tage) und eine Tropennacht (nicht unter 20 °C; Mittelwert 1991–2020: 3 Nächte) verzeichnet.
Niederschlagsbilanz2024
Mit einem Jahresniederschlagvon 1036,1 Litern pro Quadratmeter an der privaten Station Bocholt verzeichnete das Jahr 2024 ein Plus von 27 % im Vergleich zum vieljährigen Mittel von 1991–2020 (814 L/m²). Damit rangiert es als das 4.-nasseste Jahr seit Beginn der Niederschlagsaufzeichnungen im Jahr 1901 – hinter 2023 (1215,5 L/m²), 1998 (1078,3 L/m²) und 1966 (1042,6 L/m²).
Bis auf den August und Dezember – kurioserweise im langjährigen Mittel die beiden niederschlagsreichsten Monate – wiesen 10 Monate einen Niederschlagsüberschuss auf, wenngleich dieser teils nur gering ausfiel. Besonders regenreich war der Mai, der mit 139,4 mm (234 %) als der nasseste Mai seit 1901 in die Aufzeichnungen einging. Der Februar erreichte mit 99,3 mm (162 %) den 10. Platz. Andere sehr nasse Monate wie April, Juli und September waren zwar nicht in den Top 10 vertreten, dennoch war der April mit 78,1 mm (188 %) der nasseste seit 2001. Dank des sehr nassen Dezembers 2023 wurden neue Rekordwerte für den Winter 2023/2024 (345,3 mm/160 %; bisheriger Rekord: Winter 1994/1995 mit 342,9 mm) und den Frühling 2024 (281,2 mm/176 %; bisher: Frühling 1983 mit 278,4 mm) aufgestellt.
Niederschlagsabweichungen in Jahresverlauf
Das Jahr 2024 begann, wie 2023 endete: sehr nass. Nach nur 6 Tagen erreichte der Januar fast drei Viertel seines langjährigen Mittelwerts. Der Februar war geprägt von anhaltendem Tiefdruckeinfluss und brachte nur zwei regenfreie Tage. Im April dominierte Tiefdruckeinfluss mit häufigen Schauern.
Das Sommerhalbjahr (Mai bis September) verlief insgesamt wechselhaft: Häufig wurden feuchtwarme Luftmassen herangeführt, in denen sich Schauer und Gewitter bildeten. Als Beispiel sei die Hitze Mitte August genannt, bei der extreme Schwüle mit Taupunkten bis 23,8 °C herrschte. Durch die Schaueraktivität fielen die Monate Mai, Juli und September besonders nass aus. Der regenreichste Tag war der 12. Juli mit 38,9 mm. Oktober und November erreichten schließlich ebenfalls ein geringes Niederschlagsplus.
Da im gesamten Jahr 2024 keine langanhaltenden Hochdrucklagen oder außergewöhnlich trockenen Monate auftraten, führte dies am Ende zu einem erneuten deutlichen Niederschlagsüberschuss.
Niederschlagstage
Den feuchten Charakter des Jahres spiegeln auch die hohe Anzahl an Niederschlagstagen wieder: An 223 Tagen wurden mindestens 0,1 L/m² (Mittelwert 1991–2020: 193 Tage) verzeichnet – mehr Niederschlagstage waren es zuletzt 2001. An 150 Tagen fielen mindestens 1,0 L/m² (Mittelwert 1991–2020: 135 Tage) und an 29 Tagen mindestens 10 L/m² (Mittelwert 1991–2020: 22 Tage).
Außerdem gab es 10 Tage mit Schneefall, 2 Tage mit einer kurzzeitigen Schneedecke (16. Januar mit 1 cm und 22. November mit 5 cm), 7 Tage mit Graupel, 4 Tage mit Hagel und 19 Gewittertage.
Der Dezember 2024 war deutlich milder als im langjährigem Mittel. Die mittlere Temperatur betrug 5,2 °C, was einer Abweichung von +1,3 K gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 1991–2020 entspricht. Mit einer Niederschlagssumme von 65,7 mm wurde hingegen nur 80 % des durchschnittlichen Monatsniederschlags (81,9 mm) erreicht.
Der Monat begann unter Tiefdruckeinfluss mit unbeständigem und mildem Wetter. Am 5. Dezember fiel mit 24,6 mm Regen ein Großteil des Niederschlags des gesamten Monats. Vom 11. bis 13. Dezember sorgte eine Hochdruckphase für kühlere Temperaturen, jedoch blieb der Himmel meist bedeckt.
In der zweiten Monatshälfte kehrte der Tiefdruckeinfluss zurück, begleitet von sehr milden Temperaturen. Am 19. Dezember wurde mit 13,4 °C der Monatshöchstwert erreicht. Zu Weihnachten setzte sich erneut Hochdruckwetter durch, verbunden mit langsam sinkenden Temperaturen. Die Witterung an den Festtagen war geprägt von trübem Himmel, Sprühregen, Nebel und extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Zwischen dem 25. und 30. Dezember lag die Luftfeuchte fast durchgehend bei oder nahe 100 %, was für eine unangenehm feuchte Witterung sorgte. Am 28. Dezember wurde der Monatstiefstwert von -1,5 °C gemessen.
Der Dezember zeigte sich somit als ein überwiegend milder Monat mit wenig Wintercharakter. Insgesamt gab es nur 3 Frosttage.
Cookie-Zustimmung verwalten
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.