Gibt es in der zweiten April-Hälfte noch einmal Luftfrost?

Nach der aktuell sehr milden Witterung zeigt sich seit längerer Zeit in den Modellläufen eine markante Abkühlung ab dem 14./15. April. Nach noch einmal bis zu 23 °C am kommenden Samstag (13.) werden am Sonntag (14.) nur noch 14 °C erreicht. In der neuen Woche (ab 15.) liegen die Tageshöchstwerte nur noch bei 11-12 °C. Dazu wird es wieder wechselhafter mit Niederschlägen.

Nachfolgend könnte die kühle Luftmasse unter Hochdruckeinfluss gelangen. Bei längerem nächtlichen Aufklaren könnte es dann Bodenfröste, evtl. sogar Luftfröste geben. So ist nach aktuellem Stand vor allen in der zweiten Hälfte der kommenden Woche die Wahrscheinlichkeit für Boden- und lokale geringe Luftfröste recht hoch.

Wie sind diese Aussichten statistisch einzuordnen? In der zweiten Aprilhälfte (ab 16. April) kamen seit 1990 geringe Luftfröste in 14 von 33 Jahren vor, also in etwa 40 Prozent aller Jahre. Dabei lagen die Tiefstwerte in den meisten Jahren bei 0 bis -2 °C. Ausnahmen sind 1997 und 1991, als jeweils am 21. April noch -4,0 °C bzw. sogar -5,5 °C gemessen wurden. Im Jahr 1991 kam es sogar am 5. Mai noch zu geringem Frost (-0,5 °C). Luftfröste zu den Eisheiligen (11.-15. Mai) kamen hingegen in den letzten 33 Jahren nicht mehr vor. Bodenfröste kann es allerdings bereits bei Lufttemperatur-Minima von 3-4 °C geben und sind etwa noch bis Mitte Mai möglich. Fazit: Geringe Luftfröste, wie sie aktuell prognostiziert werden, wären statistisch nicht außergewöhnlich. Bemerkenswert ist allerdings, dass es in diesem Jahr bereits seit dem 28. Januar keinen Luftfrost mehr gab und Februar und März rekordmild verlaufen sind. Daher ist die Vegetation schon sehr weit frostgeschritten. Lokale Frostschäden sind daher, falls die Rechnungen so eintreffen, möglich.

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