Der Februar 2024 übertrifft den bisher ältesten bestehenden Monatsrekord aus dem Jahr 1990 und geht als wärmster Februar seit Beginn der Aufzeichnungen in die Statistiken ein. Sowohl in der Reihe Bocholt (ab 1945) als auch in der Reihe Kleve (ab 1851) liegt der Monat auf Platz 1. Dazu war es wie bereits in allen Monaten seit Juli 2023 wieder sehr nass.
Mit einer Monatsmitteltemperatur von 8,0 °C liegt der Februar um 4,2 K über dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 und um 5,3 K über der Referenzperiode 1961-1990. Der 34 Jahre alte Monatsrekord vom Februar 1990 (7,5 °C) wurde um 0,5 K übertroffen. Der Monat blieb in der offiziellen Messhöhe von 2 m mit einem Tiefstwert von 0,2 °C komplett frostfrei, es gab lediglich leichte Bodenfröste. Einen komplett frostfreien Wintermonat hat es in Bocholt allerdings bereits im Januar 2018 (Tiefstwert 0,0 °C) und Dezember 2015 (sehr deutlich mit Tiefstwert 2,9 °C) gegeben.
Kennzeichnend für den Monat waren konstant überdurchschnittliche Temperaturen, die allerdings keinen neuen Tagesrekordwerte erreichten. Aufgrund der von Tiefdruckgebieten bestimmten, meist wolkenreichen Witterung blieben neben Frösten auch extrem milde Tage mit Werten über 15 °C größtenteils aus. Das Monatsmaximum betrug 15,4 °C (15.), das Monatsminimum 0,2 °C (07.). Der Rekord resultiert aus der konstanten Milde. Die Tageshöchstwerte lagen durchweg um die 10 °C, die Tiefstwerte meist über 5 °C. Lediglich vom 26. bis zum 28. wurde der langjährige Mittelwert kurz unterschritten.
Aufgrund des Tiefdruckeinflusses verlief auch der Februar 2024 äußerst nass. Angesichts des Temperaturniveaus ist es selbsterklärend, dass sämtliche Niederschläge in der flüssigen Phase erfolgten. An 27 Tagen gab es messbaren Regen, lediglich am 27. und 28. war es niederschlagsfrei. Mit einer Monatsniederschlagssumme von 99,3 L/m² wurde der langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1991-2020 (61,4 L/m²) zu 162 % erreicht. Damit geht nicht nur die seit Juli 2023 andauernde Serie überdurchschnittlich nasser Monate weiter, der gesamte Winter 2023/2024 geht auch als nassester Winter seit Beginn der Aufzeichnungen in Bocholt (1901) ein.