Jetzt ist es offiziell: Der April 2021 war der kälteste April seit 35 Jahren. Die Monatsmitteltemperatur lag bei 7,1 Grad Celsius (°C) und damit 3,3 Grad unter dem langjährigen Mittelwert der neuen Referenzperiode 1991-2020 (10,4 °C). Auch zu der alten kühleren Referenzperiode 1961-1990 ist das Minus mit 1,6 Grad beträchtlich. Ähnliche Temperaturverhältnisse herrschten zuletzt im April 1986 (7,0 °C). Die Ursache für die negative Temperaturanomalie war eine ungünstige Druckverteilung über Mitteleuropa, die dazu führte, dass mit einer nördlichen Anströmungsrichtung über den ganzen Monat hinweg meist kalte Luftmassen aus dem skandinavischen Raum herangeführt wurden. Eine Südwestlage, wie sie Ende März den frühesten Sommertag seit Aufzeichnungsbeginn hervorgerufen hatte, stellte sich partout nicht ein. So lag die Temperaturkurve beinahe den gesamten Monat unter dem langjährigen Mittel, lediglich am 1. und 20. gab es eine leichte positive Abweichung.
Nachdem in der ersten Aprilhälfte es auch tagsüber sehr kalt war – am 6. wurde ein Tageshöchstwert von nur 5,7 °C gemessen -, stiegen die Tagestemperaturen in der zweiten Monatshälfte allein schon bedingt durch den höheren Sonnenstand etwas an und erreichten oft die 15-°C-Marke. Da es in den Nächten aber stark auskühlte, wurden die Tagesmittelwerte gedrückt. Es wurden 8 Frosttage und 21 Bodenfrosttage (!), aber nur ein warmer Tag mit über 20 ° (28. mit 21,4 °C) verzeichnet.
Hinsichtlich des Niederschlags erreichte der April durchschnittliche Werte. Mit 44,0 Litern pro Quadratmeter wurde der langjährige Mittelwert 1991-2020 von 41 L/m², womit der April den mit Abstand trockensten Monat des Jahres darstellt, sogar leicht übertroffen. Verantwortlich hierfür war inbesondere ein Dauerregen am 10., der 17,4 L/m² brachte. Bemerkenswert waren zahlreiche intensive Schnee- und Graupelschauer am 5., 6. und 7. April, die zu 2 Schneedeckentagen (6. und 7.) führten.