Rückblick März 2019: Oft stürmisch, mild und niederschlagsreich

Die Witterung in Deutschland zeigte im März 2019 einen gänzlich anderen Charakter als im Februar. Die Hochdruckgebiete zogen nach Südosten ab und machten den Weg frei für Tiefdruckgebiete, die nun in rascher Folge vom Atlantik her Richtung Europa zogen. Sie führten vor allem feuchte und meist sehr milde Luft heran; es kam zu häufigen Regenschauern, teilweise mit Graupel und Gewitter. Vom 1. bis zum 18. gab es täglich messbaren Niederschlag; insgesamt 84,7 L/m². Die Starkwindfelder der Tiefdruckgebiet erfassten immer wieder Mitteleuropa und führten hier zu einer außergewöhnlichen Sturmserie: An 10 Tagen gab es Spitzenböen von mindestens Stärke 8 Beaufort (62 km/h), am 10. bis zu 88 km/h.

Zum Ende der zweiten Dekade übernahmen wieder die Hochdruckgebiete das Wettergeschehen. Sie lenkten abwechselnd warme oder etwas kühlere, aber meist trockene Luft in die Region. Am 19. gab es mit -1,2 °C (Monatstiefstwert) leichten Frost, nur drei Tage darauf am 22. wurde der erste warme Tag 2019 und Monatshöchstwert von 20,4 °C gemessen.

In der Bilanz verlief der März 2019 mit einer mittleren Temperatur von 8,2 °C milder (Abweichung +1,8 Grad), mit 89,4 L/m² Niederschlag nasser (+33 %) und mit 93,9 h Sonnenschein etwas sonnenscheinärmer (-18 %) als der „Durchschnittsmärz“ des langjährigen Mittels 1981-2010.

März startet unbeständig und relativ mild – Montag stürmisch

Nach einer länger andauernden Hochdruckwetterlage mit Rekordtemperaturen in den vergangenen Tagen hat sich die Großwetterlage zum Wochenende hin umgestellt. In der nächsten Zeit wird atlantischer Tiefdruckeinfluss wetterbestimmend. Dazu erwarten uns häufige Regenfälle und möglicherweise entwickeln sich auch einige Sturmtiefs. Für die Jahreszeit bleibt es relativ mild, in den kommenden Tagen bleibt es frostfrei.

Für den kommenden Montag (04.03.) besteht die Möglichkeit einer Sturmlage. Vor allem für das norddeutsche Tiefland werden in den aktuellen Modellen Sturm- bis starke Sturmböen berechnet.

Bitte beachten Sie Warnungen des Deutschen Wetterdienst:
Aktuelle Warnsituation
Warnlagebericht Nordrhein-Westfalen

Rückblick Winter 2018/2019: Nasser Dezember, sehr milder Februar

Mit einer mittleren Temperatur von 4,8 °C und einer summierten Niederschlagmenge von 231,1 L/m² war der vergangene Winter 2018/2019 milder (+1,6 Grad) und etwas nasser (+15 %) als der „Durchschnittswinter“ des langjährigen Mittels 1981-2010 (Mittelwerte: 3,2 °C und rund 200 L/m²).

Anfang Dezember 2018 stellte sich die Großwetterlage um: Die vorher über Monate hinweg dominierenden Hochdruckgebiete wanderten nach Osten ab und machten den Weg frei für atlantische Tiefdruckgebiete, die nun mit ihren Ausläufern direkt über Mitteleuropa hinwegzogen. Sie sorgten in der Region für die lang herbeigesehnten größeren Niederschlagsmengen und beendeten damit die große Trockenheit. Meist herrschte dabei eine milde Westströmung. Insgesamt fiel der Dezember bei wenig Sonnenschein und reichlich Niederschlag (116,8 L/m²; entspricht +56 %) mit 5,7 °C um 2,2 Grad zu mild aus.

Auch im Januar dominierten in Mitteleuropa meist Tiefdruckgebiete. Während in Folge der Nordwestlage die Wolken und Niederschlagsfelder gegen die Nordränder der Alpen gedrückt wurde, was dort zu extremen Dauerschneefällen führte, blieben die Niederschlagsmengen in der Region in der ersten Monatshälfte insgesamt in flüssiger Form und quantitativ unter denen des Vormonats. Dazu überwogen milde Temperaturen. In der zweiten Monatshälfte gelangte ganz Deutschland für etwa eine Woche unter Hochdruckeinfluss. Dieser sorgte allgemein für viel Sonnenschein und auch in der Region für einige kalte Nächte. Am 21. Januar wurde in Bocholt ein Tiefstwert von -7,6 °C gemessen. Zum Monatsende kam es mit einem Tiefausläufer auch in der Region zu Schneefällen und Ausbildung einer Schneedecke von 6-7 cm (am 30. und 31. Januar). Insgesamt ergab sich ein durchschnittlich temperierter Januar (2,6 °C; entspricht -0,2 Grad Abweichung) bei dennoch leicht unterdurchschnittlicher Niederschlagsmenge (59,7 L/m², entspricht -15 %).

Der Februar 2019 startete mit Tiefdruckeinfluss und häufigen Niederschlägen, verlief ab dem zweiten Monatsdrittel wieder völlig gegensätzlich. Erneut dominierten Hochdruckgebiete mit geringer Bewölkung, dabei verlief es niederschlagsfrei. Sie sorgten damit für außergewöhnlich viel Sonnenschein, sehr große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht von fast 20 Grad und in den letzten Monatstagen für neue Rekordtemperaturen. Am 25. wurde mit einem Höchstwert von 18,8 °C der alte Rekord (18,3 °C, am 25.02.1964 an der früheren DWD-Station Bocholt) zum ersten Mal gebrochen, in den beiden Folgetagen mit 19,6 °C und 19,8 °C jeweils erneut. Insgesamt lag die Durchschnittstemperatur mit 6,2 °C um 2,2 Grad über dem langjährigen Mittel bei einer noch durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 54,6 L/m² (-3 %).

Sehr mildes Vorfrühlingswetter

Tageshöchstwert Freitag, 15.02.2019: 16,6 °C

Im Stadtwald Ende Februar 2019.

Zweitmildester Tag einer 2. Februar-Dekade in der Bocholter Klimareihe nach 17,0 °C am 20.02.1990 (DWD-Station Bocholt-Liedern).

Da es in den nächsten Tagen sehr mild bleibt, ist ein Übertreffen des absoluten Februarrekord von 18,3 °C am 25.02.1964 (DWD-Station Bocholt-Marienschule) nicht ausgeschlossen.

Aktualisierung

Tageshöchstwert Montag, 25.02.2019: 18,8 °C – neuer Rekord für den Monat Februar

Am Dienstag (26.) und Mittwoch (27.) aufgrund der sehr milden Luftmassen und der zunehmenden Sonnenintensität noch höhere Werte bis 20 °C möglich!