Erster Frühlingstag

Frühlingseinzug im Münsterland: Der Höchstwert am heutigen Sonntag betrug 18,1 °C! Damit wurde zum ersten Mal in diesem Jahr die 15-°C-Marke überschritten.

In der neuen Woche erwarten uns erst wieder mehr Wolken und es war wird kühler, doch die zweite Wochenhälfte sieht wieder frühlingshaft aus.

Am Wochenende frühlingshaft

Regen- und Graupelschauer, Temperaturstürze und frischer Wind – die ersten Tage des „meteorologischen Frühlings“, der am 1. März begonnen hat, erinnern noch nicht an die bevorstehende Jahreszeit.

MT8_Essen_ens_20150304Doch das könnte sich bald grundlegend ändern, denn die Modellwelt am heutigen Mittwoch (04.) sieht den Aufbau eines Hochdruckgebiets über Mitteleuropa ab dem kommenden Wochenende (07./08.). Damit ist der Weg frei für milde Luftmassen aus Süden: Im Diagramm links erkennt man einen markanten Anstieg der Temperatur, dargestellt für die 850 hPa Druckfläche (ca. 1500 m Höhe), um 12 K auf ca. 6 °C, und praktisch keine Niederschlagssignale mehr (unten an der x-Achse). Für Bodennähe würden solche Werte um diese Jahreszeit bei voller Sonnenscheindauer und guter Durchmischung (Wind) einem Temperaturniveau von ca. 17-18 °C (Tagesmaximum) entsprechen. Und nach aktuellen Prognosen sieht es auch so aus, dass die Bedingungen nahezu ideal sein werden und wir am Sonntag (08.) mit solchen Höchstwerten rechnen können.

MS_065520_g05_20150304Im letzten Jahr gab es um diese Zeit ebenfalls einen Frühlingsdurchbruch: Am 09.03.2014 erreichte das Thermometer bei strahlendem Sonnenschein einen Rekordwert von 20,8 °C. Solche Werte wurden durch ein 850 hPa-Temperaturniveau von 11-12 °C möglich gemacht.

Rückblick Februar 2015: Februar im Durchschnitt

Anfang Februar gelangte die Region zunehmend in den Einflussbereich von hohem Luftdruck, der das Wetter bis über die Monatsmitte hinaus bestimmte. Das Temperaturniveau lag dabei niedriger als in den beiden Vormonaten. Ab dem 20. gestalteten atlantische Tiefausläufer das Wetter wieder wechselhafter.

Der Februar 2015 kommt auf eine Monatsmitteltemperatur von 3,1 Grad Celsius (°C) und eine Monatsniederschlagssumme von 44,9 Litern pro Quadratmeter (L/m²). Damit lautet die Monatsbilanz: temperaturnormal und niederschlagsmäßig leicht unterdurchschnittlich. Die langjährigen Mittelwerte der Referenzperiode 1981–2010 liegen bei 3,2 °C und ca. 56 L/m². Die Reihe von fünf milden Monaten seit September 2014 ist damit zu Ende. Der Monat brachte außerdem eine stattliche Zahl von 16 Frosttagen, was etwas über dem Durchschnitt (ca. 11–12 Tage) liegt.

Monatsdiagramm_201502

Doch trotz dieser erstmals durchschnittlichen Temperaturbilanz blieb uns richtiges Winterwetter erneut erspart: Die tiefste Temperatur am 7. betrug lediglich –4,8 °C, auch Eistage traten nicht auf. Der Grund: Bei der Hochdruckwetterlage, die sich in den ersten Monatstagen einstellte, herrschte anfangs eine nördliche Strömung und so bildeten sich viele Wolken oder Hochnebel; ab und zu kam es auch zu etwas Regen. Die Werte sanken somit nachts nur moderat ab.

20150222_01Ab dem 12. floss mit Drehung der Strömung auf Südost trockene Luft heran, wodurch es tagsüber sonniger wurde und die Temperatur einen Sprung nach oben machte. Am 13. wurden milde 11,0 °C, am 14. mit 12,7 °C der Monatshöchstwert registriert. Karnevalssonntag (15.) und Rosenmontag (16.) zeigten sich wolkenlos, nach leichten Nachtfrösten stieg das Thermometer auf Höchstwerten um 8 °C.

Ab dem 17. zeigte sich der Himmel erneut wolkenverhangen und die Tagestemperaturen gingen somit wieder zurück. Zum Ende der zweiten Monatsdekade griffen erste Tiefausläufer auf die Region über. Am 20. fielen 15,6 L/m², am 21. und 23. kam es zu Graupelschauern. In den letzten Februartagen stiegen die Temperaturen mit zunehmenden Sonnenanteilen wieder langsam an.

>>> Bericht als PDF

Rückblick Winter 2014/2015: Recht mild mit Winterintermezzos

Nach dem äußerst milden letzten Winter fällt auch der Winter 2014/2015 vergleichsweise mild aus. Zwar herrschte die meiste Zeit über Tiefdruckeinfluss mit reichlichen Regenfällen, doch ab und an gelang auch Kaltluft nach Deutschland und ließ die Niederschläge in Schnee übergehen.

Diagramm_Winter_2014_2015

Die mittlere Temperatur des meteorologischen Winters 2014/2015 (Monate Dezember, Januar, Februar) liegt bei 3,8 Grad Celsius (°C) und damit 0,6 Kelvin (K) über dem langjährigen Mittelwert der Referenzperiode 1981–2010. Damit fällt der Winter hierzulande, ganz im Westen der Republik, nur leicht milder aus als im Durchschnitt – im Gegensatz zu Süd- und Ostdeutschland, wo ein markantes Plus zu verzeichnen ist, und zum extrem milden Winter 2013/2014, der einen Mittelwert von 6,0 °C aufwies.

Im Dezember und Januar wechselten sich einige sehr milde Phasen mit winterlichen Intermezzos ab. Vom 10. Dezember bis Weihnachten herrschte eine sehr milde, regenreiche und stürmische Witterung, ehe am 27. und 28. Dezember ein Wintereinbruch mit Frost und Schnee folgte. Eine weitere sehr milde Phase trat zum Ende der ersten bzw. Anfang der zweiten Januar-Dekade auf, als Spitzenwerte bis 14,0 °C (10.) gemessen wurden. Auch hieran schloss sich ein merklicher Temperaturrückgang in der zweiten Monatshälfte an.

Im Februar stellte sich schließlich Hochdruckwetter ein und so kam es häufig zu Nachtfrösten. Insgesamt wurden immerhin 30 Frosttage und ein Eistag (23. Januar) registriert. Im langjährigen Durchschnitt gibt es ca. 36 Frost- und 9–10 Eistage. Der sehr milde Vorgänger-Winter brachte nur 16 Frosttage.

20150124_08Die Niederschlagssumme beträgt 216,5 Liter pro Quadratmeter (L/m²) und damit 108 % vom langjährigen Mittelwert (ca. 201 L/m²). Beachtlicher als dieses geringe Plus ist die Vielzahl an Niederschlagstagen: An 71 Tagen fielen 0,1 L/m² oder mehr – im Durchschnitt ist das nur an ca. 52 Tagen der Fall. Es gab keine über 5 Tage andauernden trockenen Phasen in den drei Wintermonaten, auch während des Hochdruckwetters im Februar kam es zu Sprühregen aus dem Hochnebel. Allerdings erreichten auch nur 2 Tage größere Niederschlagssummen von über 10,0 L/m²: Der 8. Januar brachte es auf 22,3 L/m², der 20. Februar auf 15,6 L/m².

Außerdem wurden 8 Schneedeckentage beobachtet (Mittel: ca. 11 Tage) – davon 3 Tage Ende Dezember und 5 Tage Ende Januar. Die kräftigsten Schneefälle gab es am 24. Januar, als zur Mittagszeit 9 cm lagen (siehe Foto). Der Winter 2013/2014 verlief dagegen völlig schneefrei.

>>> Bericht als PDF 

Vorfrühlingshafter Freitag

Am heutigen Donnerstag (12.) hatte es die schwache Februar-Sonne noch ziemlich schwer, die hochnebelartige Bewölkung aus der Nacht wegzuheizen.Doch für den morgigen Freitag (13.) sieht es besser aus: Uns erwartet nämlich mehr Wind, der auf Süd bis Südost dreht (Sauerland-Föhn), und dieser wird den Hochnebel aller Voraussicht nach rasch auflösen. Wenn es so nach Fahrplan läuft, sollten, wir sind optimistisch, milde 12 °C drin sein!

Rückblick Januar 2015: Milder, nasser Januar

Häufige westliche Wetterlagen sorgten für einen facettenreichen Januar 2015. Nach einigen sehr milden Tagen und mehreren Sturmtiefs in der ersten Monatshälfte kam es auch zu einem kurzen Winterintermezzo mit Schnee. Insgesamt überwog jedoch die milde nasse Witterung.

Monatsdiagramm_201501

Nach dem sehr warmen Jahr 2014 beginnt auch der erste Monat des neuen Jahres vergleichsweise mild: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 3,7 Grad Celsius (°C) wurde der langjährige Mittelwert 1981-2010 um 0,9 Kelvin (K) überschritten. Damit fällt das Plus aber erheblich kleiner aus als in den teils rekordverdächtig warmen Vormonaten oder im sehr milden Januar 2014 (5,4 °C). Es wurden 17 Bodenfrost-, 8 Frosttage und ein Eistag verzeichnet (Mittel: ca. 12 Frost- und 4 Eistage).

Insgesamt fielen 95,6 Liter Niederschlag pro Quadratmeter (L/m²), das entspricht 137 % vom langjährigen Mittel 1981-2010 (ca. 70 L/m²). Damit ist der Überschuss gar nicht so groß, wie man angesichts des äußerst verregneten Eindrucks erwarten könnte. Der Grund ist ein anderer: Messbare Niederschlagsmengen gab es an 27 Tagen – der langjährige Durchschnittswert liegt bei gerade einmal 18 Tagen!

Nach einem beinahe frostigen Jahresbeginn mit 0,1 °C am Neujahrsmorgen bewegte sich die Temperaturkurve in den ersten Tagen noch im durchschnittlichen Bereich, ehe an der Vorderseite kräftiger Sturmtiefs sehr milde Luft aus südwestlicher Richtung herangeführt wurde. Nach ergiebigen Regenfällen am 8. mit 22,3 L/m² stieg das Thermometer in der Nacht auf den 10. bis auf 14,0 °C an und damit auf den höchsten Januar-Wert seit 8 Jahren (zuletzt milder mit 14,3 °C am 09.01.2007). Ähnliche Szenarien, Sturmtiefs mit milder Luft und Regen, wiederholten sich am 12./13. und 15. mit erneut zweistelligen Temperaturspitzen.

Mit Übergang auf die zweite Monatshälfte gingen die Werte dann erheblich zurück auf ein leicht unterdurchschnittliches Niveau. Am 17. wurde mit –0,3 °C der erste geringe Frost des Jahres verzeichnet. Zu Beginn der letzten Monatsdekade sanken die Werte noch etwas ab und auch die Niederschlagsneigung ließ kurzfristig nach. Am 22. wurde der Monatstiefstwert von –2,8 °C gemessen, am 23. mit einem Höchstwert von nur –0,2 °C der erste Eistag seit März 2013 registriert. Am 24. kam es schließlich zu Schneefällen mit Ausbildung einer zwischenzeitlich 9 cm hohen Schneedecke (gegen 13 Uhr).

Allerdings stellte sich rasch Tauwetter ein, denn in den Folgetagen stiegen die Tagestemperaturen wieder auf über 6 °C. Am späten Nachmittag des 29. wurde ein leichtes Gewitter mit Graupelschauer registriert. Die letzte Januartage gestalteten sich wieder halbwegs winterlich mit zeitweiligen Schneeschauern, in der Nacht auf den 31. bildete sich übergangsweise eine 2 cm hohe Schneedecke.

>>> Bericht als PDF 

Weiße Überraschung

Eine weiße Überraschung am heutigen Samstag: Nach mäßigen, zeitweise sogar starken Schneefällen in den Morgen- und Vormittagsstunden liegt zurzeit (13 Uhr) eine nicht zu verachtende Schneedecke von 9 cm im Raum Bocholt.

Der Wintereinbruch wird jedoch nur von kurzer Dauer sein. Bereits heute Nachmittag erwarten uns deutliche Plusgrade,  ehe es in der kommenden Nacht bei leichtem Frost noch einmal gefährlich glatt werden könnte. Am morgigen Sonntag (25.) sind bis 4/5 °C drin. In der neuen Woche (ab 26.) setzt sich erst einmal das Muster der ersten Januarhälfte wieder durch, sprich es wird noch etwas milder und oft regnerisch. Ob es im weiteren Verlauf noch einmal winterlich wird, muss abgewartet werden.

Erster Frost im neuen Jahr

Das milde, regnerische und oft windige Tiefdruckwetter macht vorerst eine Pause. Unter leichtem Hochdruckeinfluss ist am gestrigen Freitag (16.) kühlere Luft herangeflossen – am heutigen Morgen ging das Thermometer zum ersten Mal in diesem Jahr unter den Gefrierpunkt zurück: -0,2 °C wurden in 2 m Höhe verzeichnet, -2,0 °C in 5 cm über dem Erdboden.

Mildester Januar-Tag seit 8 Jahren

In der Nacht von Freitag (09.) auf Samstag (10.) wurde an der Vorderseite der kräftigen Sturmtiefs über Nordeuropa sehr milde Luft nach Deutschland geführt. Im Rheinland stieg die Temperatur auf über 15 °C an. Auch in Bocholt war es sehr mild – mitten in der Nacht wurde ein Höchstwert von genau 14,0 °C registriert: Das ist die höchste Januar-Temperatur seit 8 Jahren!

Um noch höhere Werte zu finden, muss man bis zum 09.01.2007 zurückblättern, als 14,3 °C verzeichnet wurden. Der Rekord für die erste Januar-Dekade liegt übrigens bei 14,8 °C und wurde am 10.01.2005 aufgestellt.