Rückblick Winter 2017/2018: Lange sehr mild – Kälte im Februar

Der meteorologische Winter 2017/2018 ist, auch wenn die Temperaturen erst am heutigen Sonntag wieder in mildere Bereiche vordringen, bereits seit dem 1. März Geschichte. Damit ist es an der Zeit, eine kurze Bilanz dieser diesmal recht außergewöhnlich verlaufenden Jahreszeit zu ziehen.

Beim Blick in die Temperaturstatistik lässt sich der Winter grob in drei Phasen einteilen: Die erste und zweite Dezember-Dekade bringen etwa durchschnittliche Temperaturen mit einzelnen leichten Nachtfrösten, aber meist recht milden Tagestemperaturen. Vor Weihnachten wird eine milde bis sehr milde Witterungsepoche eingeläutet, bei der es nachts frostfrei bleibt und tagsüber Temperaturen im hohen einstelligen, teilweise auch im zweistelligen Bereich herrschen. Die milde Westströmung bleibt wetterbestimmend bis zum Monatswechsel Januar/Februar. Anfang Februar baut sich die Großwetterlage um und Deutschland gelangt unter kontinentale Luftmassen. Es kommt zu leichten bis mäßigen Nachtfrösten, während tagsüber weiterhin Plusgrade herrschen. In den letzten Februartagen kommt es mit einem Schwall sibirischer Kaltluft zu einer markanten Kältewelle mit mäßigem Dauerfrost.

Die mittlere Temperatur der drei Wintermonate liegt bei 3,4 Grad Celsius (°C), das sind – obwohl es so lange mild war – nur 0,3 Kelvin (K) mehr als langjährigen Mittel 1981-2010. Nachdem es im Dezember 7 Frosttage gibt, bleibt der gesamte Januar – im Mittel eigentlich der kälteste Monat – komplett frostfrei. Der Februar bringt schließlich noch 23 Frosttage und fällt im Mittel um 5 Grad kälter aus als der Vormonat. Die höchsten Temperaturen von 14,1 °C und 14,0 °C werden am 31.12.2017 und 24.01.2018 gemessen, die niedrigste Temperatur von -8,3 °C am 27.02.2018. Außerdem beachtlich: In der Nacht vom 28. auf den 29. Januar fällt die Temperatur nicht unter 10,1 °C ab, am 28. Februar steigt das Thermometer bei eisigem Ostwind nicht über -3,4 °C an.

Auch bei den Niederschlägen und beim Sonnenschein zeigt sich eine markante Aufteilung des Winters in zwei nasse, trübe Monate und einen trockenen, sehr sonnigen Februar. Besonders niederschlagsreich ist es in der ersten Dezemberhälfte, um den Jahreswechsel herum und in der zweiten Januarhälfte. Sowohl Dezember als auch Januar weisen mit über 100 Litern pro Quadratmeter (L/m²) erhebliche Niederschlagsüberschüsse auf. Im Februar hingegen fallen nur rund 20 L/m². Unterm Strich kommt der Winter auf 258,8 L/m², das ist gut ein Viertel mehr als im langjährigen Mittel 1981-2010 (201 L/m²).

Der überwiegende Teil der Niederschläge fällt im Dezember als Regen, doch vor allem in der ersten Monatshälfte kommt es auch zu Schneefällen. Am 2. Adventswochenende (9./10. Dezember) ist es winterlich; in der Nacht vom 8. auf den 9. und am Nachmittag des 10. Dezember schneit es zeitweise stark. Chaotische Straßenverhältnisse waren die Folge; in Bocholt lag zwischenzeitlich eine Schneedecke von 11 cm Höhe. Leichtes Tauwetter sorgte jedoch dafür, dass die weiße Pracht sich schnell in den hierzulande üblichen Matsch verwandelte.

Weihnachtstage 2017: Trüb und mild

In den kommenden Tagen wird das Wetter in der Region von einem ausgedehnten Hochdruckgebiet westlich von uns (mit Zentrum etwa über der Biskaya) mit geringen Luftdruckgegensätzen bestimmt. Dabei herrscht zunächst eine westliche bis südwestliche Strömung, sodass in den kommenden Tagen weiter mildere, feuchte Luft herangeführt wird. In den kommenden Tagen bleibt es daher meist bedeckt und trüb und zeitweise sind leichte Regenfälle möglich. Nachts bleibt es frostfrei, tagsüber erreichen die Werte 6 bis 8 °C.

Zum Wochenende (23./24.) zieht das Hoch über Frankreich Richtung Mittelmeerraum und schwächt sich zunehmend ab. Die südwestliche Strömung mit milden Luftmassen intensiviert sich daher. Nach derzeitigem Stand gestalten sich die Weihnachtstage wolkenreich und zeitweise nass mit Tagestemperaturen im Bereich von 5 bis 8 °C. Nach Weihnachten könnte der Tiefdruckeinfluss zunehmen; in einigen Modellen werden stürmische und sehr regenreiche Entwicklungen angedeutet.

Ergiebige Regenfälle beenden Trockenheit vorerst

In der Region Niederrhein/Münsterland sind am Mittwochvormittag und -mittag (12.) mit Tiefdruckgebiet „Xavier“ längere, teils schauerartig verstärkte Regenfälle durchgezogen, die verbreitet ergiebige Niederschlagssummen gebracht haben. Die größten Regenmengen um oder über 40 L/m² fielen in einem Streifen von Goch über Rees, Xanten, Hamminkeln, Schermbeck, Raesfeld und Reken bis Dülmen und Lüdinghausen. An der privaten Station Bocholt (Stadt) wurden seit Beginn der Regenfälle in den frühen Morgenstunden insgesamt 31,5 L/m² gemessen. Damit sind hier seit Monatsbeginn immerhin 48,3 L/m² zusammengekommen.

Zurzeit vorliegende Niederschlagssummen aus der Region (11.+12.07.) ab 20 L/m²:
49,6 L/m² – Hamminkeln-Issel (LANUV)
48,7 L/m² – Xanten (DWD)
48,4 L/m² – Wesel-Flüren (DWD)
43,7 L/m² – Geldern-Walbeck (DWD)
41,3 L/m² – Hamminkeln-Mühlenrott (DWD)
40,2 L/m² – Groß Reken (DWD)
39,8 L/m² – Lüdinghausen-Brochtrup (DWD)
39,4 L/m² – Kleve-Reichswalde (DWD)
38,2 L/m² – Dorsten-Lembeck (DWD)
36,6 L/m² – Dinslaken (DWD)
34,8 L/m² – Bocholt-Mussum (Kläranlage; LANUV)
33,2 L/m² – Borken (Kläranlage; LANUV)
31,5 L/m² – Bocholt-Liedern (Wasserwerk; DWD)
31,5 L/m² – Bocholt-Stadt (privat)
29,9 L/m² – Borken-Gemenkrückling (DWD)
22,1 L/m² – Ahaus (DWD)
21,9 L/m² – Stadtlohn (DWD)
21,3 L/m² – Coesfeld (DWD)

Regenschauer treffen nur einzelne Landstriche

Am Pfingstwochenende (04./05.06.) sowie am Dienstag (06.) sind einzelne Regenschauer und Gewitter durch die Region gezogen. Nennenswerte Niederschlagsmengen kamen jedoch nur an wenigen Stationen der Region zustande, die sich in den Zugbahnen dieser Schauer- und Gewitterzellen befanden. Die seit Anfang März bestehende Trockenheit wurde somit nur punktuell ein wenig gelindert.

Am 03. fielen an der DWD-Station Geldern-Walbeck rund 25 L/m² und in Wesel-Flüren noch 18 L/m². An der Station Hamminkeln-Mühlenrott wurden an diesem Tag rund 9 L/m² gemessen. Zusammen mit den Niederschlägen vom Dienstag beläuft sich die Niederschlagssumme hier auf rund 18 L/m², an der Station Kleve immerhin auf 15 L/m². Der Raum Bocholt wurde von den Niederschlagsereignissen dagegen kaum getroffen. An der privaten Station Bocholt fielen seit Monatsbeginn nur 4 L/m².

Nachfolgend die Niederschlagssummen der letzten Monate:
03/2017: 58,4 L/m² (87 % vom langjährigen Mittelwert 1981-2010)
04/2017: 15,6 L/m² (36 %)
05/2017: 32,2 L/m² (49 %)
Meteorologischer Frühling 2017: 107,2 L/m² (60 %)
Vom 10. März 2017 bis zum aktuellen Zeitpunkt: ca. 70 L/m² – d. h. in fast drei Monaten gab es so viel Niederschlag wie sonst in ca. einem Monat fällt

Weihnachten 2016: Mild, regnerisch und windig

Das Weihnachtsfest 2016 steht vor der Tür! Nachdem eine „Weiße Weihnacht“ schon vor rund einer Woche abgeschrieben werden konnte (musste?), stellt sich jetzt die Frage, wie sich die Wetterlage während der Festtage im Detail gestaltet.

Pünktlich zu den Weihnachtstagen nimmt der Tiefdruckeinfluss an Fahrt auf. Bereits in der kommenden Nacht (vom 23. auf den 24.) nähert sich ein Sturmtief, das jedoch nördlich an Deutschland vorbeizieht. Insbesondere in den nördlichen Bundesländern und an den Küsten wird es am morgigen Heiligabend stürmisch. Auch in der Region nimmt der Wind in der kommenden Nacht zu, bleibt aber voraussichtlich unter Sturmstärke. Morgen tagsüber zunächst viele Wolken und morgens noch etwas Regen und frischer Wind. Im Tagesverlauf dann trocken, nachlassender Wind und am Nachmittag kurze sonnige Phasen. Temperaturen um 8 °C. Am späten Abend zieht wieder neuer Regen auf, dabei erneut zunehmender Wind. Am 25. ganztägig bedeckt, zeitweise Regen und frischer Wind. Bis zum späten Nachmittag Temperaturanstieg auf milde 12 °C. Am 26. ebenfalls viele Wolken und zeitweise Regen, wieder etwas kühler.

Nach dem Feiertagen stellt sich voraussichtlich kurzzeitig Hochdruckwetter mit etwas niedrigeren Temperaturen ein. Eine winterliche Phase mit mäßigem Frost und/oder Schnee ist allerdings nicht in Sicht.