Rückblick Sommer 2021: Hochsommer zwar Fehlanzeige, aber insgesamt absolut durchschnittlich

Der Sommer 2021, der meteorologisch betrachtet die Monate Juni, Juli und August umfasst, geht im Raum Bocholt als ein absolut durchschnittlicher Sommer in die Klimastatistik ein. Es war unter dem Strich betrachtet weder zu kalt, noch zu nass oder zu sonnenscheinarm, auch wenn unser Gefühl etwas anders behauptet. Der Grund für diese Fehleinschätzung könnte sein, dass die eigentlichen Hochsommermonate Juli und insbesondere der August nur mäßig warm bzw. kühler und sonnenscheinärmer ausfielen. So war der August der kälteste seit 2010 und Juli und August die sonnenscheinärmsten seit 2011. Der sehr warme und sonnige Juni gleicht diese Bilanz jedoch aus, sodass am Ende fast exakt die langjährigen Durchschnittswerte erreicht wurden.

Die mittlere Temperatur der drei Sommermonate errechnet sich zu 18,8 Grad Celsius (°C), das entspricht 0,4 Grad mehr als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1991-2020 (18,4 °C) bzw. sogar 1,6 Grad mehr als im langjährigen Mittel der kälteren Referenzperiode 1961-1990 (17,2 °C). Es wurden 29 Sommertage (25 °C oder mehr) und 3 heiße Tage (30 °C oder mehr) verzeichnet (Mittel 1991-2020: 30 Sommertage und 8 heiße Tage). Daran kann man erkennen, dass im Sommer 2021 lediglich Hitzewellen seltener vorkamen als im langjährigen Durchschnitt, das Temperaturniveau insgesamt gemittelt aber genau in Durchschnitt lag. Dies zeigt auch das Temperaturdiagramm unten, in dem deutlich wird, dass die Kurve der mittleren Temperatur beständig um den langjährigen Mittelwert schwankte, mit leichten Ausreißern (sehr warme Phase in der ersten Junihälfte, kühlere Phase Ende Juli/Anfang August).

Die Niederschlagssumme der drei Sommermonate beläuft sich auf 242,0 Liter pro Quadratmeter (L/m²), das entspricht 6 Prozent mehr als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1991-2020 (rund 227 L/m²). Der Großteil des Niederschlags kam durch Schauer- und Gewitterereignisse von Mitte Juni bis etwa Mitte Juli zustande. Die erste Junihälfte blieb fast komplett trocken und auch der August war trockener als im langjährigen Durchschnitt. Die regenreichsten Tage waren der 28. Juni (35,9 L/m²), als ein heftiges Gewitter über Bocholt hinwegzog und im Bereich Barlo/Grenze lokal zu Überschwemmungen führte, gefolgt vom 20. Juni (34,2 L/m²) und 4. Juli (24,6 L/m²).

Die Sonnenscheinsumme der drei Sommermonate beläuft sich auf 579,9 Stunden (h), das entspricht 5 Prozent weniger als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1991-2020 (rund 613 h). Nachdem der Juni noch auf ein Sonnenscheinplus von 25 % kam, waren Juli (-18 %) und August (-24 %) die jeweils sonnenscheinärmen seit immerhin 2011.