Bis Anfang Mai kein nachhaltiger Temperaturanstieg in Sicht

Der April neigt sich bald dem Ende und bisher ist in diesem Monat, der in den Vorjahren oft schon frühsommerliche Temperaturen mit sich brachte, selbst eine frühlingshaft warme Periode ausgeblieben. Zwar gab es Ende März schon ein kurzes Frühlingsintermezzo mit einem Höchstwert von 25,6 °C am 31. Mai, was den frühesten Eintrittstermin eines Sommertages in der Bocholter Klimareihe darstellt.

Seit Anfang April herrschen jedoch recht niedrige Temperaturen. In der sehr kühlen ersten April-Hälfte wurde vielfach nicht einmal die 10-°C-Marke erreicht. Der kälteste Tag war der 6. April mit einem Tageshöchstwert von nur 5,7 °C. Der absolute Tiefstwert von -0,8 °C wurde am 5. und 12. April verzeichnet. Auch wenn zumindest die Temperaturen tagsüber seit der Monatsmitte etwas angestiegen sind – warme Tage (>=20 °C) waren bisher Fehlanzeige. Der absolute April-Höchstwert beträgt bislang 18,8 °C und wurde am 20. April gemessen. Dafür gab es bisher 7 Frosttage und 18 Bodenfrosttage.

Die Monatsmitteltemperatur beträgt aktuell (1.-25.) 6,6 °C, bis zum Monatsende ist ein leichter Anstieg auf ca. 7,2 °C zu erwarten. Damit wird der April 2021 um 3,2 Grad kälter ausfallen als im Mittel 1991-2020. Selbst zur kälteren Vorperiode 1961-1990 ergibt sich ein Minus von 1,5 Grad. Es wird voraussichtlich der kälteste April seit 35 Jahren (April 1986: 7,0 °C).

In der kommenden Woche (ab 26.) bleibt das Wetter weiterhin freundlich mit meist viel Sonnenschein und nur einzelnen Wolken. Bis Donnerstag (28.) steigen die Temperaturen etwas an auf Tageshöchstwerte zwischen 16 und 18 °C, Bodenfrost ist vermutlich nur Montag und Dienstag noch ein Thema. Für den letzten Apriltag deutet sich wieder ein Temperaturrückgang an, sodass der Mai unterkühlt starten dürfte. Ein merklicher und nachhaltiger Temperaturanstieg auf Tagestemperaturen über der 20-°C-Marke deutet sich auch in der ersten Maiwoche noch nicht an.

Erster Schneedeckentag im April seit 1975

Viele Bocholterinnen und Bocholter staunten wahrscheinlich nicht schlecht, als sie heute Früh aus dem Fenster blickten: Durch nächt- und morgendliche Schneeschauer kam eine geschlossene Schneedecke von 1 cm Höhe zu Stande. Dieses Ereignis ist sehr selten, denn Schneedeckentage im April traten in der Bocholter Klimareihe (Niederschlags-Tageswerte seit 1941) erst sechs Mal auf: 1957, 1958, 1966, 1969, 1970 und 1975. Der späteste Eintrittstermin für eine Schneedecke >=1 cm war der 16.04.1966 mit 2 cm. Von diesem Rekord sind wir also noch etwas entfernt.

Monatsrückblick März 2021: Unauffälliger Monat mit erstem Sommertag in der Klimareihe

Der März 2021 geht als ein recht unauffälliger Monat in die Klimastatsitik ein. Bis auf das furiose Finale mit einem Sommertag am Monatsletzten blieben sowohl bei Temperaturen, Niederschlägen als auch Sonnenscheinstunden außergewöhnliche Werte aus. Nach einem recht milden Beginn (17,3 °C am 2.) verliefen die erste und zweite Monatsdekade leicht kälter im Vergleich zu aktuellen langjährigen Mittelwert 1991-2020, bevor es ab dem 24. zu einer deutlichen Erwärmung kam. Am Ende wurde mit einem Monatsmittelwert von 6,7 °C exakt der Mittelwert 1981-2020 erreicht.

Hinsichtlich der Niederschläge war der März 2021 insgesamt etwas trockener als im langjährigen Mittel: Die Monatssumme lag bei 49,2 L/m² und damit bei rund 85 % des Mittelwertes 1991-2020 (58,0 L/m²). Ein Großteil der Niederschläge fiel um die Monatsmitte herum, als mit einer Westströmung mehrere Tage lang sehr wechselhaftes Schauerwetter mit teilweise gewittrigen Regen- und Graupelschauern (11.-14., 16. und 19. März) herrschte. Am 27. kam es sogar zu einem Gewitter mit kleinkörnigem Hagel.